Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)
dennoch …« Petyr hatte einmal bemerkt, das Füllhorn, welches das Wappen des Hauses Sonnwetter ziere, passe erstaunlich gut zu Lord Orton, denn sein Haar sei rot wie eine Karotte, seine Nase knollig wie eine rote Rübe und sein Verstand so weich wie Erbsenbrei.
Taena lachte. »Mylord ist eher mildtätig als gefährlich, das stimmt wohl. Und doch … Hoffentlich werden Euer Gnaden nicht schlecht von mir denken, aber Orton hat mich nicht ganz als Jungfrau ins Bett bekommen.«
In den Freien Städten seid ihr alle Huren, oder? Das war gut zu
wissen; eines Tages würde ihr dieser Umstand vielleicht von Nutzen sein. »Und wer, bitte schön, war dieser Liebhaber, der Euch … so mit Gefahren gelockt hat?«
Taenas Olivenhaut wurde noch dunkler, als sie errötete. »Oh, ich hätte nicht darüber sprechen sollen. Euer Gnaden wird mein Geheimnis bewahren, nicht wahr?«
»Männer haben Narben, Frauen Geheimnisse.« Cersei küsste sie auf die Wange. Ich bekomme den Namen noch früh genug aus Euch heraus.
Als Dorcas mit Ser Osney Schwarzkessel zurückkehrte, entließ die Königin ihre Hofdamen. »Kommt und setzt Euch mit mir ans Fenster, Ser Osney. Möchtet Ihr einen Becher Wein?« Sie schenkte ihm und sich eigenhändig ein. »Euer Mantel ist schäbig. Ich habe die Absicht, Euch in einen neuen zu stecken.«
»Was, in einen weißen? Wer ist denn gestorben?«
»Bislang niemand«, sagte die Königin. »Ist es Euer Wunsch, Euch zu Eurem Bruder Osmund in unserer Königsgarde zu gesellen?«
»Lieber wäre mir die Königinnen garde, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Euer Gnaden.« Wenn Osney lächelte, wurden die Narben auf seiner Wange hellrot.
Cersei zog sie mit den Fingern nach. »Ihr habt eine kühne Zunge, Ser. Am Ende vergesse ich mich noch, wie schon einmal.«
»Gut.« Ser Osney ergriff ihre Hand und küsste die Finger grob. »Meine süße Königin.«
»Ihr seid ein schlimmer Mann«, flüsterte die Königin, »und kein wahrer Ritter, glaube ich.« Sie ließ zu, dass er durch die Seide ihres Gewands ihre Brüste berührte. »Genug.«
»Nein. Ich will Euch.«
»Ihr hattet mich schon.«
»Nur einmal.« Erneut packte er ihre linke Brust und quetschte sie linkisch, was sie an Robert erinnerte.
»Eine gute Nacht für einen guten Ritter. Ihr habt mir beherzt
gedient, und Ihr habt Eure Belohnung erhalten.« Cersei spazierte mit den Fingern über die Schnüre seiner Hose. Sie spürte, wie seine Männlichkeit unter dem Stoff steif wurde. »War das ein neues Pferd, das Ihr gestern Morgen auf dem Hof geritten habt?«
»Der schwarze Hengst? Ja. Ein Geschenk von meinem Bruder Osfryd. Ich habe ihn Mitternacht genannt.«
Wie überaus originell. »Ein hübsches Tier für die Schlacht. Zum Vergnügen jedoch gibt es nichts Schöneres, als auf einem feurigen jungen Stutfohlen zu galoppieren.« Sie lächelte und drückte zu. »Sagt mir die Wahrheit. Findet Ihr unsere kleine Königin schön?«
Ser Osney wich misstrauisch zurück. »Ich denke schon. Für ein Mädchen. Mir ist eine Frau lieber.«
»Warum nicht beides?«, flüsterte sie. »Pflückt die kleine Rose für mich, und Ihr werdet sehen, dass ich nicht undankbar bin.«
»Die kleine … Margaery, meint Ihr?« Ser Osneys Leidenschaft schmolz in seiner Hose dahin. »Sie ist die Gemahlin des Königs. Gab es da nicht ein Mitglied der Königsgarde, das seinen Kopf verloren hat, weil es sich zum Weib des Königs ins Bett gelegt hat?«
»Vor Ewigkeiten.« Sie war die Geliebte des Königs, nicht seine Gemahlin, und sein Kopf war das Einzige, was er nicht verloren hat. Aegon hat ihn Stück für Stück zerlegt und die Frau dabei zusehen lassen. Doch Cersei wollte nicht, dass Ser Osney sich Gedanken über diese alten, unerfreulichen Geschichten machte. »Tommen ist nicht Aegon der Unwerte. Ihr braucht keine Angst zu haben, er wird tun, was ich ihn heiße. Schließlich soll Margaery ihren Kopf verlieren, nicht Ihr.«
Das gab ihm zu denken. »Ihre Jungfernschaft, meint Ihr?«
»Die auch. Vorausgesetzt, sie ist noch Jungfrau.« Cersei zog erneut die Narben nach. »Es sei denn, Ihr glaubt, Margaery würde sich Euren … Reizen gegenüber unempfänglich zeigen?«
Osney sah sie gekränkt an. »Sie mag mich sehr wohl. Diese Basen von ihr ziehen mich immer mit meiner Nase auf. Wie groß sie sei und so. Als Megga mich das letzte Mal geärgert hat, hat Margaery ihnen gesagt, sie sollten aufhören, und ich hätte ein hübsches Gesicht.«
»Na, das ist doch schon etwas.«
»Ja, das
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