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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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ein kleines Mädchen warst, das nackt im Meer geschwommen ist und mit seiner Puppe gespielt hat.«

    »Ich habe auch mit Äxten gespielt.«
    »Ja«, musste er einräumen, »aber eine Frau braucht einen Ehemann, keine Krone. Wenn ich König bin, bekommst du einen.«
    »Mein Onkel ist so überaus großzügig. Soll ich eine hübsche Frau für Euch finden, wenn ich Königin bin?«
    »Mit Weibern habe ich kein Glück. Wie lange bist du schon hier?«
    »Lange genug, um festzustellen, dass Onkel Feuchthaar mehr geweckt hat, als er beabsichtigte. Der Drumm will einen Anspruch geltend machen, und Darle der Dreimal-Ertränkte hat angeblich gesagt, Maron Volmark sei der wahre Erbe der Schwarzen Linie.«
    »Der König muss ein Krake sein.«
    »Krähenauge ist ein Krake. Der ältere Bruder hat Vorrang vor dem jüngeren.« Asha beugte sich vor. »Aber ich bin das leibliche Kind von König Balon, also stehe ich vor Euch beiden. Hört mich an, Onkel …«
    Doch dann kehrte plötzlich Stille ein. Der Gesang verstummte, der Kleine Lenwald Tauny senkte die Fiedel, Männer wandten die Köpfe. Sogar das Klappern von Geschirr und Messern ebbte ab.
    Ein Dutzend Neuankömmlinge hatten das Festzelt betreten. Victarion sah Knautschgesicht Jon Myre, Torwold Braunzahn, Linkshand Lukas Dorsch. Germund Botlin verschränkte die Arme vor dem vergoldeten Brustharnisch, den er während Balons erster Rebellion einem Kapitän der Lennisters abgenommen hatte. Orgwald von Orgmont stand neben ihm. Hinter ihnen kamen Steinhand, Quellon Demut und der Rote Ruderer mit dem flammenden, zu Zöpfen geflochtenen Haar. Ralf der Schäfer auch, und Ralf aus Herrenhort und Qarl der Leibeigene.
    Und Krähenauge, Euron Graufreud.
    Er hat sich nicht verändert, dachte Victarion. Er sieht genauso aus wie an dem Tag, an dem er mir ins Gesicht gelacht hat und
fortgegangen ist. Von Lord Quellons Söhnen war Euron der ansehnlichste, und drei Jahre im Exil hatten daran nichts geändert. Sein Haar war noch immer so schwarz wie das mitternächtliche Meer, nirgends ließ sich eine weiße Schaumkrone entdecken, und sein Gesicht war noch immer glatt und blass unter dem ordentlich getrimmten dunklen Bart. Eine schwarze Lederklappe bedeckte Eurons linkes Auge, das rechte jedoch war so blau wie der Sommerhimmel.
    Sein lächelndes Auge, dachte Victarion. »Krähenauge«, sagte er.
    » König Krähenauge, Bruder.« Euron lächelte. Seine Lippen sahen im Lampenlicht sehr dunkel aus, blutunterlaufen und blau.
    »Wir werden keinen König haben, der nicht aus dem Königsthing hervorgeht.« Feuchthaar stand auf. »Kein Gottloser …«
    »… soll auf dem Meersteinstuhl sitzen, ja.« Euron blickte sich im Zelt um. »Zufällig habe ich in letzter Zeit häufig auf dem Meersteinstuhl gesessen. Der hat nichts dagegen.« Sein lächelndes Auge glitzerte. »Wer würde mehr Götter kennen als ich? Pferdegötter und Feuergötter, Götter aus Gold mit Edelsteinaugen, Götter, die aus Zedernholz geschnitzt sind, Götter, die in Berge gemeißelt sind, Götter aus leerer Luft … ich kenne sie alle. Ich habe gesehen, wie ihre Völker sie mit Blumen kränzen und das Blut von Ziegen und Bullen und Kindern in ihrem Namen vergießen. Und ich habe die Gebete gehört, in einem halben Hundert Sprachen. Heile mein verdorrtes Bein, mach, dass die Jungfrau mich liebt, schenke mir einen gesunden Sohn. Rette mich, steh mir bei, mach mich reich … beschütze mich! Beschütze mich vor meinen Feinden, beschütze mich vor der Dunkelheit, beschütze mich vor den Krebsen in meinem Bauch, vor den Pferdeherren, vor den Sklavenhändlern, vor den Söldnern vor meiner Tür. Beschütze mich vor der Schweigen .« Er lachte. » Gottlos? Wirklich, Aeron, ich bin der gottesfürchtigste Mann, der je ein Segel gehisst hat! Du dienst
einem Gott, Feuchthaar, ich aber habe zehntausend gedient. Von Ib bis nach Asshai beten die Menschen, wenn sie meine Segel sehen.«
    Der Priester hob den knorrigen Zeigefinger. »Sie beten zu Bäumen und goldenen Götzen und ziegenköpfigen Abscheulichkeiten. Zu falschen Göttern …«
    »Ganz recht«, sagte Euron, »und für diese Sünde töte ich sie alle. Ich vergieße ihr Blut auf dem Meer und beglücke ihre schreienden Weiber mit meinem Samen. Ihre kleinen Götter können mich nicht aufhalten, also müssen sie wohl falsche Götter sein. Ich bin noch frommer als selbst du, Aeron. Vielleicht solltest du vor mir niederknien und um meinen Segen bitten.«
    Der Rote Ruderer lachte darüber laut, und die

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