Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
rosa Wangen, einer von Ashas Fürsprechern.
    Krähenauge ging nicht auf ihn ein. »Mein kleiner Bruder würde Balons Krieg zu Ende führen und den Norden beanspruchen.
Meine süße Nichte möchte uns Frieden und Kiefernzapfen schenken.« Seine blauen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Asha zieht den Sieg der Niederlage vor. Victarion will ein Königreich und nicht nur ein paar karge Schritt Erde. Von mir sollt ihr beides bekommen.
    Krähenauge nennt ihr mich. Nun, wer hat ein schärferes Auge als die Krähe? Nach jeder Schlacht kommt die Zeit der Krähen, wenn sie zu Hunderten und Tausenden ihren Schmaus an den Gefallenen halten. Eine Krähe kann den Tod aus der Ferne erspähen. Und ich sage euch, ganz Westeros liegt im Sterben. Jene, die mir folgen, werden bis zum Ende ihrer Tage schmausen.
    Wir sind die Eisenmänner, und einst waren wir Eroberer. Unsere Befehle galten überall, wo das Rauschen der Wellen zu vernehmen war. Mein Bruder will euch mit dem kalten und trüben Norden abspeisen, meine Nichte sogar mit noch weniger … aber ich werde euch Lennishort geben. Rosengarten. Den Arbor. Altsass. Die Flusslande und die Weite, den Königswald und den Regenwald, Dorne und die Marschen, die Mondberge und das Grüne Tal von Arryn, Tarth und die Trittsteine. Ich sage, wir holen uns alles ! Ich sage, wir nehmen uns Westeros .« Er sah den Priester an. »Alles selbstverständlich nur zum Ruhme unseres Ertrunkenen Gottes.«
    Einen halben Herzschlag lang ließ sich sogar Aeron von der Kühnheit seiner Worte mitreißen. Der Priester hatte sich demselben Traum hingegeben, als er den Roten Kometen zum ersten Mal am Himmel gesehen hatte. Wir werden mit Feuer und Schwert über die Grünen Lande herfallen, die Sieben Götter der Septone mit Stumpf und Stiel ausrotten und die weißen Bäume der Nordmänner entwurzeln …
    »Krähenauge«, rief Asha, »habt Ihr Euren Verstand in Asshai gelassen? Wenn wir nicht einmal den Norden halten können – und das können wir nicht –, wie sollen wir da die ganzen Sieben Königslande erobern?«
    »Nun, das ist schon früher gelungen. Hat Balon seinem
Mädchen so wenig über den Krieg beigebracht? Victarion, die Tochter unseres Bruders hat nie von Aegon dem Eroberer gehört, scheint es.«
    »Aegon?« Victarion verschränkte die Arme vor der Brust. »Was hat der Eroberer mit uns zu tun?«
    »Ich weiß genauso viel über Kriege wie Ihr, Krähenauge«, sagte Asha. »Aegon Targaryen hat Westeros mit Drachen erobert.«
    »Und das werden wir ebenfalls tun«, versprach Euron Graufreud. »Das Horn, das ihr gerade gehört habt, habe ich in den rauchenden Ruinen gefunden, die einst Valyria waren, dort, wo außer mir kein Mann den Fuß hinzusetzen wagt. Ihr habt seinen Ruf gehört und seine Macht gespürt. Es ist ein Drachenhorn, eingefasst mit Bändern aus rotem Gold und valyrischem Stahl, in die Zaubersprüche graviert sind. Die Drachenlords der alten Zeiten ließen solche Hörner erschallen, ehe das Verhängnis über sie kam. Mit diesem Horn, Eisenmänner, kann ich Drachen meinem Willen unterwerfen.«
    Asha lachte laut auf. »Ein Horn, um Ziegen zu unterwerfen, wäre nützlicher, Krähenauge. Es gibt keine Drachen mehr.«
    »Wieder irrst du, Mädchen. Es gibt drei, und ich weiß, wo sie zu finden sind. Gewiss ist das eine Treibholzkrone wert.«
    » EURON!« , rief Linkshand Lukas Dorsch.
    » EURON! KRÄHENAUGE! EURON!« , schrie der Rote Ruderer.
    Die Stummen und Mischlinge von der Schweigen öffneten Eurons Truhen und schütteten die Geschenke vor den Kapitänen und Königen aus. Dann hörte der Priester Hotho Harlau rufen, während sich der Mann die Arme mit Gold belud. Gorold Guthbruder stimmte ebenfalls mit ein, und auch Erik Ambossbrecher. » EURON! EURON! EURON!« Der Ruf schwoll an, wurde zum Brüllen. » EURON! EURON! KRÄHENAUGE! EURON KÖNIG!« Das Gebrüll rollte Naggas Hügel hinauf, als ließe der Sturmgott die Wolken grollen. » EURON! EURON! EURON! EURON! EURON! EURON!«

    Auch ein Priester kann zweifeln. Auch ein Prophet kann Schrecken erfahren. Aeron Feuchthaar suchte tief in sich nach seinem Gott und fand nur Schweigen. Während eintausend Stimmen den Namen seines Bruders riefen, hörte er nur das Kreischen einer verrosteten eisernen Türangel.

BRIENNE
    Östlich von Jungfernteich erhoben sich wilde Hügel, und die Kiefern schlossen sich wie ein Heer schweigender graugrüner Soldaten um die Reiter.
    Der Flinke Dick sagte, die Küstenstraße sei der kürzeste Weg und der

Weitere Kostenlose Bücher