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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Nachbarn. » Kein feiger Friede!«, brüllte Ralf der Hinker. Der Rote Ralf Steinheim schwenkte das Banner der Graufreuds und schrie: » Victarion! VICTARION! VICTARION!« Die Männer begannen sich gegenseitig anzurempeln. Einer warf einen Kiefernzapfen nach Ashas Kopf, und als sie sich duckte, rutschte ihr die selbst gemachte Krone vom Kopf. Einen Augenblick lang erschien es dem Priester, als stände er auf einem riesigen Ameisenhügel, und um seine Füße wimmelten Tausende von Ameisen. Hin und her gingen die Rufe » Asha!« und » Victarion!« , und es schien, als würde ein heftiger Sturm sie alle erfassen. Der Sturmgott ist unter uns, dachte der Priester, und sät Zorn und Zwietracht.
    Scharf wie ein Schwertstoß schnitt ein Horn durch die Luft.
    Hell und Unheil verkündend klang seine Stimme, ein zitterndes,
grelles Schrillen, das die Knochen im Körper vibrieren ließ. Der Ruf hing in der feuchten Seeluft: aaaaRREEEEeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee.
    Alle Blicke wandten sich in die Richtung, aus der der Ton erscholl. Einer von Eurons Mischlingen brachte ihn hervor, ein riesiger Mann mit rasiertem Kopf. Ringe aus Gold und Jade und Jett glänzten auf seinen Armen, und auf die breite Brust war irgendein Raubvogel tätowiert, von dessen Krallen Blut troff.
    aaaaRREEEEeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee.
    Das Horn, in das er stieß, glänzte schwarz und war in sich gedreht und höher als der Mann, der es mit beiden Händen hielt. Es war mit Bändern aus rotem Gold und dunklem Stahl gefasst, in die uralte valyrische Glyphen graviert waren, die rötlich zu glühen schienen, während der Laut anschwoll.
    aaaaaaRRREEEEEEEEEEEEeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee.
    Es war ein fürchterlicher Klang, ein zorniges, schmerzvolles Klagen, das in den Ohren zu brennen schien. Aeron Feuchthaar bedeckte die seinen mit den Händen und betete, der Ertrunkene Gott möge eine mächtige Welle schicken, das Horn zerschmettern und Stille bringen, doch das Kreischen dauerte fort und fort. Das ist das Horn der Hölle, hätte er am liebsten gebrüllt, nur hätte ihn niemand gehört. Der tätowierte Mann hatte seine Wangen so stark aufgebläht, als wollten sie im nächsten Moment bersten, und die Muskeln in seiner Brust zuckten so, dass es schien, der Vogel wolle sich aus dem Fleisch losreißen und sich in die Lüfte erheben. Und jetzt brannten die Glyphen heller, jede Zeile und jeder Buchstabe schimmerte in weißem Feuer. Fort und fort und fort klang der Ton und hallte über die wilden Berge hinter ihnen und über das Wasser von Naggas Wiege, um schließlich gegen die Berge von Groß Wiek zu prallen, weiter und weiter und weiter, bis er die ganze nasse Welt erfüllte.
    Und als es schien, der Ton würde niemals enden, erstarb er.

    Endlich ging dem Hornbläser der Atem aus. Er taumelte und wäre fast gestürzt. Der Priester sah, wie Orgwald von Orgmont ihn an einem Arm packte und ihn aufrecht hielt, während Linkshand Lukas Dorsch ihm das gedrehte Horn aus den Händen nahm. Ein dünner Rauchfaden stieg von dem Instrument auf, und der Priester sah Blut und Blasen auf den Lippen des Mannes, der hineingestoßen hatte. Der Vogel auf seiner Brust blutete ebenfalls.
    Euron Graufreud stieg langsam den Hügel hinauf; alle Blicke ruhten auf ihm. Über ihnen kreischte und kreischte die Möwe abermals. Kein Gottloser darf auf dem Meersteinstuhl sitzen, dachte Aeron, doch er wusste, dass er seinen Bruder sprechen lassen musste. Seine Lippen bewegten sich in stummem Gebet.
    Ashas Fürsprecher traten zur Seite, ebenso Victarions. Der Priester machte einen Schritt zurück und legte eine Hand auf den kalten rauen Stein von Naggas Rippen. Krähenauge blieb oben an der Treppe stehen, an den Türen der Halle des Grauen Königs, und wandte sein lächelndes Auge den Kapitänen und Königen zu, doch Aeron spürte auch das andere Auge, jenes, welches sein Bruder versteckt hielt.
    » EISENMÄNNER!«, sagte Euron Graufreud, »ihr habt mein Horn gehört. Jetzt hört meine Worte. Ich bin Balons Bruder, Quellons ältester lebender Sohn. Lord Vickons Blut fließt in meinen Adern, und das Blut des Alten Kraken. Und doch bin ich weiter gefahren als jeder von ihnen. Nur ein einziger lebender Krake wurde niemals besiegt. Nur einer hat niemals das Knie gebeugt. Nur einer ist bis nach Asshai am Schatten gesegelt und hat Wunder und Schrecken jenseits jeglicher Vorstellung gesehen …«
    »Wenn Euch der Schatten so gut gefallen hat, geht doch wieder dorthin zurück«, rief Qarl die Jungfrau mit den

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