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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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verbreiten könnt.«
    Einen Meter vom Wasserrand entfernt, schlugen die Wellen gegen einen abgerundeten Granitfelsen. Dort stand er, auf dass ihn sein ganzer Schwarm sehen und seine Worte hören konnte.
    »Wir wurden aus dem Meer geboren, und ins Meer werden wir einst heimgehen«, begann er wie schon hundertmal zuvor. »Der Sturmgott hat in seinem Zorn Balon aus seiner Burg gerissen und niedergeworfen, und nun schmaust unser König unter den Wellen.« Er hob die Hände. » Der Eiserne König ist tot! Doch es wird wieder ein König kommen! Denn was tot ist, kann niemals sterben, doch erhebt es sich von neuem, härter und stärker!«
    » Ein König wird sich erheben!«, riefen die Ertrunkenen.
    »Wird sich erheben. Muss sich erheben. Aber wer?« Feuchthaar lauschte einen Augenblick, doch nur die Wellen antworteten. » Wer soll unser König werden?«
    Die Ertrunkenen fingen an, ihre Treibholzknüppel aneinanderzuschlagen. » Feuchthaar!«, riefen sie. » Feuchthaar König! Aeron König! Wir wollen Feuchthaar!«
    Aeron schüttelte den Kopf. »Wenn ein Vater zwei Söhne hat und einem eine Axt gibt und dem anderen ein Netz, von welchem erwartet er, ein Krieger zu werden?«
    »Die Axt ist für den Krieger«, rief Rus, »das Netz für den Fischer auf dem Meer.«
    »Ja«, sagte Aeron. »Der Gott holte mich tief unter die Wellen und ertränkte das wertlose Wesen, das ich war. Als er mich wieder an Land warf, gab er mir Augen, um zu sehen, Ohren, um zu hören, und eine Stimme, um sein Wort zu verbreiten, auf dass ich sein Prophet werde und seine Wahrheit allen lehre, die sie vergessen haben. Ich wurde nicht geschaffen, um auf dem Meersteinstuhl zu sitzen … nicht mehr als Euron Krähenauge.
Denn ich habe den Gott gehört, der sagt: Kein gottloser Mann soll auf meinem Meersteinstuhl sitzen!«
    Der Merlyn verschränkte die Arme vor der Brust. »Also Asha? Oder Victarion? Sagt es uns, Priester!«
    »Der Ertrunkene Gott wird es euch sagen, aber nicht hier.« Aeron zeigte auf das fette weiße Gesicht des Merlyn. »Schaut nicht auf mich, schaut nicht auf die Gesetze der Menschen, sondern schaut zum Meer. Setzt die Segel, und lasst die Ruder zu Wasser, Mylord, und brecht auf nach Alt Wiek. Ihr und alle Kapitäne und Könige. Geht nicht nach Peik, um Euch vor dem Gottlosen zu verneigen, nicht nach Harlau, um mit diesem verschlagenen Weib gemeinsame Sache zu machen. Richtet Euren Bug gen Alt Wiek, wo die Halle des Grauen Königs stand. Im Namen des Ertrunkenen Gottes rufe ich Euch dazu auf. Ich rufe euch alle auf! Verlasst eure Hallen und Hütten, eure Burgen und Bergfriede, und kehrt zu Naggas Hügel zurück, um dort ein Königsthing abzuhalten!«
    Der Merlyn starrte ihn mit offenem Mund an. »Ein Königsthing? Es hat kein wahres Königsthing mehr gegeben, seit …«
    » … seit viel zu langer Zeit!«, rief Aeron voller Kummer. »Doch in uralten Zeiten haben die Eisenmänner ihre Könige selbst gewählt und den Würdigsten unter ihnen auf den Thron erhoben. Die Zeit ist gekommen, zum Alten Weg zurückzukehren, denn nur dadurch erlangen wir die alte Größe. Auf einem Königsthing wurde Urras Eisenfuß zum Hochkönig gewählt, und man setzte ihm eine Krone aus Treibholz aufs Haupt. Sylas Flachnase, Harrag Hoffartt, der Alte Krake, sie alle wurden vom Königsthing ernannt. Und aus diesem Königsthing wird ein Mann hervorgehen, der das Werk beendet, das König Balon begonnen hat, und der uns unsere Freiheit zurückgeben wird. Fahrt nicht nach Peik, nicht nach Zehntürmen auf Harlau, sondern nach Alt Wiek, ich sage es nochmals. Sucht den Hügel von Nagga auf und die Knochen der Halle des Grauen Königs, denn an diesem heiligen Ort werden wir uns, nachdem der Mond ertrunken und wiedergekommen ist, einen
würdigen König schaffen, einen gottesfürchtigen König.« Abermals hob er die knochigen Hände. » Horcht! Hört auf die Wellen! Hört auf euren Gott! Er spricht zu uns, und er sagt: Wir werden keinen anderen König annehmen außer den, der aus dem Königsthing hervorgeht!«
    Ein begeistertes Aufbrüllen folgte seinen Worten, und wieder schlugen die Ertrunkenen die Stöcke gegeneinander. »Ein Königsthing !«, riefen sie. » Ein Königsthing, ein Königsthing. Wir wollen keinen König, der nicht aus dem Königsthing hervorgeht!« Und das Getöse, das sie machten, war so gewaltig, dass Krähenauge es sicherlich noch auf Peik hören musste, und der henauge es sicherlich noch auf Peik hören musste, und der schändliche Sturmgott in

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