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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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klebten Läden aus Lehmziegeln und fensterlose Hütten an der Burg wie Seepocken am Rumpf einer Galeere. Ställe und Wirtshäuser, Weinspelunken und Kissenhäuser waren westlich davon entstanden, viele waren von eigenen Mauern umgeben, und an diesen Mauern hatte man weitere Hütten errichtet. Und so weiter und so weiter und so fort, wie die Bärtigen Priester gesagt hätten. Verglichen mit Tyrosh oder Myr oder Groß-Norvos war die Schattenstadt nur ein winziger Ort, und dennoch kam Sonnspeer von allem, was diese Dornischen hatten, am ehesten einer richtigen Stadt nahe.
    Lady Nyms Ankunft war der ihren einige Stunden vorausgegangen, und ohne Zweifel hatte sie die Wachen von ihrem Kommen in Kenntnis gesetzt, denn das Dreifache Tor stand offen, als Fürst Dorans Truppe es erreichte. Nur an dieser einen Stelle waren die Tore hintereinander aufgereiht und gewährten Besuchern unmittelbaren Zugang durch alle drei Wendelmauern zum Alten Palast, ohne zuerst einen meilenweiten Umweg durch schmale Gassen, versteckte Höfe und laute Basare machen zu müssen.
    Fürst Doran hatte die Vorhänge seiner Sänfte zugezogen, sobald der Speerturm in Sicht gekommen war, trotzdem ertönten viele Zurufe aus dem gemeinen Volk, als die Sänfte vorüberkam. Die Sandschlangen haben die Stimmung zum Sieden gebracht, dachte der Hauptmann voller Unbehagen. Sie durchquerten
das Elend der äußeren Sichel und schritten durch das zweite Tor. Dahinter stank der Wind nach Teer und Salzwasser und faulendem Seegras, und die Menschenmenge wurde mit jedem Schritt dichter. » Macht Platz für Fürst Doran!«, brüllte Areo Hotah dröhnend und stieß mit dem Knauf seiner Langaxt auf die Ziegel. » Macht Platz für den Fürsten von Dorne!«
    »Der Prinz ist tot!«, schrie eine Frau gellend hinter ihm.
    »Zu den Speeren!«, rief ein Mann von einem Balkon.
    » Doran!«, schrie eine adlige Stimme. »Zu den Speeren!«
    Hotah gab es auf, nach den Rufern Ausschau zu halten; das Gedränge war zu dicht, und ein Drittel der Versammelten brüllte aus vollem Hals: » Zu den Speeren! Rache für die Viper!« Bei der Ankunft am dritten Tor schoben die Wachen das Volk zur Seite, um einen Weg für die Sänfte des Fürsten zu bahnen, und aus der Menge wurden nun Wurfgeschosse geschleudert. Ein zerlumpter Junge sauste mit einem halb verfaulten Granatapfel in der Hand an den Speerträgern vorbei, doch als er Areo Hotah mit erhobener Langaxt vor sich sah, ließ er die Frucht ungeworfen fallen und nahm Reißaus. Von weiter hinten flogen Zitronen, Limonen und Orangen heran, und die Werfer schrien: » Krieg! Krieg! Zu den Speeren!« Eine der Wachen traf eine Zitrone ins Auge, und dem Hauptmann selbst spritzten Orangenstücke auf den Fuß.
    Aus der Sänfte kam keine Antwort. Doran Martell verbarg sich hinter seinen seidenen Mauern, bis die dickeren aus Stein ihn aufgenommen hatten, und hinter den letzten Wachen rasselte knirschend das Fallgitter herab. Allmählich blieb der Lärm der Menge hinter ihnen zurück. Prinzessin Arianne wartete im äußeren Hof, um ihren Vater zu begrüßen, und hatte den halben Hofstaat um sich versammelt; den alten blinden Seneschall Ricasso, den Kastellan Ser Manfrey Martell, den jungen Maester Myl mit seiner grauen Robe und dem lieblich parfümierten Bart, vier Dutzend dornische Ritter in wallendem Leinen von einem halben Hundert verschiedener Farbtöne. Die kleine Myrcella Baratheon stand bei ihrer Septa und bei
Ser Arys von der Königsgarde, der in seinem weiß emaillierten Harnisch vor Hitze fast umkam.
    Prinzessin Arianne trat in Sandalen aus Schlangenhaut, die bis zu den Oberschenkeln hinauf geschnürt waren, an die Sänfte. Die rabenschwarzen Ringellocken fielen ihr als Mähne weit den Rücken herab, und um die Stirn trug sie ein Band aus Kupfersonnen. Sie ist immer noch klein, dachte der Hauptmann. Während die Sandschlangen hochgewachsen waren, kam Arianne nach ihrer Mutter, die nur knapp über anderthalb Meter groß war. Doch unter dem edelsteinbesetzten Gürtel und den lockeren Schichten fließender purpurner Seide und gelben Samts besaß sie den Körper einer Frau, wohlgerundet und üppig. »Vater«, grüßte sie, als sich die Vorhänge öffneten, »Sonnspeer freut sich über Eure Rückkehr.«
    »Ja, die Freude habe ich vernommen.« Der Fürst lächelte matt und legte seiner Tochter eine gerötete und geschwollene Hand auf die Wange. »Schön siehst du aus. Hauptmann, seid so freundlich und helft mir heraus.«
    Hotah schob die Langaxt in

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