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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Stacheln geflochten hatte. Wenn die Sonne ungehindert auf das Metall prallte, würde ihm der Kopf dröhnen, ehe sie den Palast erblickten.
    Der Fürst war noch immer nicht zum Aufbruch bereit. Er hatte entschieden, vorher zu frühstücken: eine Blutorange und einen Teller mit gewürfelten Möweneiern, dazu Schinkenstücke und scharfe Paprika. Dann musste er sich von einigen Kindern verabschieden, die er besonders lieb gewonnen hatte, dem Dalt-Jungen und Lady Schwarzbergs Nachkommenschaft und dem rundgesichtigen Waisenmädchen, dessen Vater entlang des Grünbluts mit Tuch und Gewürz gehandelt hatte. Doran
hatte eine schöne myrische Decke über seine Beine gebreitet, als er mit ihnen sprach, um den Kindern den Anblick seiner geschwollenen, verbundenen Gelenke zu ersparen.
    Es wurde Mittag, bevor sie sich auf den Weg machten; der Fürst in seiner Sänfte, Maester Caleotte auf einem Esel, die anderen zu Fuß. Jeweils fünf Speerträger marschierten vor und hinter ihnen sowie an den Seiten. Areo Hotah nahm seinen gewohnten Platz zur Linken des Fürsten ein und legte beim Gehen die Langaxt über die Schulter. Die Straße von den Wassergärten nach Sonnspeer führte am Meer entlang, daher verschaffte ihnen die frische Brise eine gewisse Abkühlung, während sie durch das karge, rotbraune Land aus Stein und Sand und verkrüppelten Bäumen zogen.
    Auf halbem Wege wurden sie von der zweiten Sandschlange überrascht.
    Sie tauchte plötzlich hinter einer Düne auf, saß auf einem goldenen Sandross mit einer Mähne, die wie feinste weiße Seide wirkte. Selbst hoch zu Pferde verlor Lady Nym nichts von ihrer Anmut, in ihren schimmernden lilafarbenen Gewändern und dem sahne- und kupferfarbenen Seidenumhang, der sich bei der leisesten Böe bauschte, als würde sich die Trägerin in die Luft erheben. Nymeria Sand war fünfundzwanzig und gertenschlank. Ihr glattes schwarzes Haar trug sie als langen Zopf, der mit rotgoldenem Draht gebunden war, was den spitzen Haaransatz über den dunklen Augen betonte, den sie mit ihrem Vater gemeinsam hatte. Ihre hohen Wangenknochen, die vollen Lippen und die milchweiße Haut verliehen ihr all die Schönheit, die ihrer älteren Schwester fehlte … doch Obaras Mutter war eine Hure aus Altsass gewesen, wohingegen Nym vom edelsten Blut des alten Volantis abstammte. Die Düne hinunter folgte ihr ein Dutzend berittener Speerträger, deren Rundschilde in der Sonne glänzten.
    Der Fürst hatte die Vorhänge seiner Sänfte geöffnet, damit er die Meeresbrise besser genießen konnte. Lady Nym zügelte ihre hübsche goldene Stute und ließ sie neben der Sänfte gehen.
»Schön, dass wir uns begegnen, Onkel«, rief sie, als hätte sie der Zufall hergeführt. »Darf ich mich Euch auf dem Ritt nach Sonnspeer anschließen?« Der Hauptmann befand sich auf der anderen Seite der Sänfte, dennoch konnte er jedes Wort von Lady Nym verstehen.
    »Es wäre mir eine Freude«, erwiderte Fürst Doran, doch der Hauptmann hörte aus seiner Stimme keine Freude heraus. »Gicht und Gram sind armselige Reisegefährten.« Damit meinte er, wie der Hauptmann wusste, dass ihm jede auch nur kieselsteingroße Unebenheit der Straße Schmerzen bereitete, als würde ihm ein Stachel durch die geschwollenen Gelenke gespießt.
    »Gegen die Gicht kann ich nichts ausrichten«, sagte sie, »doch mein Vater hatte für Gram nichts übrig. Rache entsprach eher seinem Geschmack. Stimmt es, dass Gregor Clegane gestanden hat, Elia und ihre Kinder ermordet zu haben?«
    »Er hat seine Schuld vor versammeltem Hofe herausgebrüllt«, räumte der Fürst ein. »Lord Tywin hat uns seinen Kopf versprochen.«
    »Und ein Lennister begleicht stets seine Schulden«, sagte Lady Nym, »obwohl es mir scheint, Lord Tywin beabsichtigt, uns mit unserer eigenen Münze zu bezahlen. Ich habe einen Vogel von unserem süßen Ser Daemon erhalten, der beschwört, mein Vater habe dieses Ungeheuer während des Kampfes mehr als einmal gekitzelt. Falls das stimmt, dürfte Ser Gregor so gut wie tot sein, und Tywin Lennister gebührt dafür kein Dank.«
    Der Fürst schnitt eine Grimasse. Ob wegen der Schmerzen oder der Worte seiner Nichte, vermochte der Hauptmann nicht zu sagen. »Das mag sein.«
    »Mag sein? Ich sage, es ist so.«
    »Obara wollte, dass ich in den Krieg ziehe.«
    Nym lachte. »Ja, sie würde Altsass zu gern niederbrennen. Die Stadt ist ihr ebenso verhasst, wie unsere kleine Schwester sie liebt.«

    »Und du?«
    Nym blickte über die Schulter zu ihren Begleitern,

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