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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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eine Schlaufe auf seinem Rücken und umfasste den Fürsten behutsam, um seine geschwollenen Gelenke nicht zu drücken. Trotzdem musste Doran Martell ein gequältes Stöhnen unterdrücken.
    »Ich habe die Köche angewiesen, für den Abend ein Festmahl zu bereiten«, sagte Arianne, »mit all Euren Lieblingsspeisen.«
    »Ich fürchte, ich werde ihre Künste nicht würdigen können.« Der Fürst blickte sich langsam auf dem Hof um. »Ich sehe Tyene nicht.«
    »Sie bittet Euch um ein Wort unter vier Augen. Ich habe sie in den Thronsaal geschickt, um dort auf Euch zu warten.«
    Der Fürst seufzte. »Wohlan. Hauptmann? Je eher ich es hinter mir habe, desto früher kann ich mich ausruhen.«
    Hotah trug ihn die lange Steintreppe des Sonnenturms zum großen, runden Empfangszimmer unter der Kuppel hinauf, wo das letzte Licht des Tages schräg durch die dicken Fenster
aus buntem Glas fiel und den hellen Marmorboden mit Rauten in einem halben Hundert Farben sprenkelte. Dort erwartete sie die dritte Sandschlange.
    Sie saß mit untergeschlagenen Beinen auf einem Kissen vor dem Podest mit den Hohen Sitzen, erhob sich jedoch beim Eintreten des Hauptmanns und des Fürsten. In ihrem eng anliegenden Kleid aus hellblauem Samt mit Ärmeln aus myrischer Spitze sah sie so unschuldig aus wie die Jungfrau selbst. In einer Hand hielt sie eine Stickerei, mit der sie sich beschäftigt hatte, in der anderen zwei goldene Nadeln. Auch ihr Haar war golden, und ihre Augen leuchteten tiefblau … und trotzdem erinnerten sie den Hauptmann irgendwie an die Augen ihres Vaters, obgleich Oberyns Augen schwarz wie die Nacht gewesen waren. Alle Töchter von Prinz Oberyn haben seine Vipernaugen, erkannte Hotah plötzlich, die Farbe spielt keine Rolle.
    »Onkel«, sagte Tyene Sand. »Ich habe auf Euch gewartet.«
    »Hauptmann, helft mir auf den Hohen Sitz.«
    Es gab zwei Stühle auf dem Podest, die einander beinahe wie Zwillinge glichen, nur trug der eine den Speer der Martells als goldene Einlegearbeit auf der Rückenlehne, der andere die glühende Rhoynische Sonne, die an den Masten von Nymerias Schiffen geflattert hatte, als sie nach Dorne kamen. Der Hauptmann setzte den Fürsten unter den Speer und trat zur Seite.
    »Habt Ihr solch starke Schmerzen?« Lady Tyene sprach mit zarter Stimme und sah so süß aus wie eine Sommererdbeere. Ihre Mutter war eine Septa gewesen, und Tyene umgab eine Aura von nahezu jenseitiger Unschuld. »Kann ich etwas tun, um Eure Qualen zu lindern?«
    »Sag mir, was du möchtest, und lass mich dann ruhen. Ich bin müde, Tyene.«
    »Ich habe dies für Euch gemacht, Onkel.« Tyene entfaltete die Stickerei, an der sie gearbeitet hatte. Darauf saß ihr Vater, Prinz Oberyn, lächelnd und in voller roter Rüstung auf einem Sandross. »Wenn es fertig ist, soll es Euch gehören, um Euch zu helfen, Euch an ihn zu erinnern.«

    »Ich werde deinen Vater kaum vergessen.«
    »Das ist gut zu wissen. Viele waren sich dessen nicht sicher.«
    »Lord Tywin hat uns den Kopf des Berges versprochen.«
    »Er ist ja so gütig … aber das Schwert des Henkers wäre nicht das passende Ende für den tapferen Ser Gregor. Wir haben so lange um seinen Tod gebetet, daher ist es nur gerecht, wenn er selbst ihn ebenfalls herbeifleht. Ich kenne das Gift, das mein Vater benutzt hat, und keines tötet langsamer oder bereitet mehr Qualen. Bald werden wir die Schreie des Bergs sogar hier in Sonnspeer hören.«
    Fürst Doran seufzte. »Obara will, dass ich in den Krieg ziehe. Nym wäre schon mit Mord zufrieden. Und du?«
    »Krieg«, antwortete Tyene, »wenn auch nicht denselben wie meine Schwester. Die Dornischen kämpfen am besten daheim, daher würde ich vorschlagen, die Speere zu schärfen und zu warten. Sobald die Lennisters und die Tyrells zu uns herunterkommen, lassen wir sie in den Pässen bluten und begraben sie unter den Sandwehen, wie wir es schon hundertmal getan haben.«
    » Falls sie kommen.«
    »Oh, sie müssen, sonst wird das Reich abermals zerrissen, wie schon damals, bevor wir die Drachen heirateten. Vater hat mir das gesagt. Er sagte, wir müssten dem Gnom danken, weil er uns Prinzessin Myrcella geschickt hat. Ist sie nicht wunderschön? Ich wünschte, ich hätte solche Locken. Sie wurde geboren, um eine Königin zu werden, so wie ihre Mutter.« Grübchen zeigten sich in Tyenes Wangen. »Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich die Hochzeit ausrichten dürfte, und mich auch gern um die Kronen kümmern. Trystan und Myrcella sind so unschuldig, daher

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