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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Ecke bog, die Langbögen in der Hand und die Köcher mit Pfeilen auf dem Rücken. »Wo bist du gewesen, Töter? Wir haben dich gestern Abend beim Essen vermisst. Ein ganzer gerösteter Ochse ist übrig geblieben.«
    »Nenn mich nicht Töter.« Sam ignorierte den Spott mit dem Ochsen. So war Pyp nun einmal. »Ich habe gelesen. Da war eine Maus …«
    »Sprich vor Grenn nicht von Mäusen. Er hat Angst vor ihnen.«
    »Habe ich nicht«, widersprach Grenn entrüstet.
    »Du würdest dich nicht trauen, eine zu essen.«
    »Ich würde mehr Mäuse essen als du.«
    Der Schwermütige Edd stieß einen Seufzer aus. »Als ich klein war, haben wir Mäuse nur an Festtagen bekommen. Ich war der Jüngste, deshalb gab es für mich immer nur den Schwanz. Am Schwanz ist überhaupt kein Fleisch.«
    »Wo ist dein Langbogen, Sam?«, fragte Grenn. Ser Allisar hatte ihn immer Auerochse genannt, und jeden Tag schien er diesem Namen mehr gerecht zu werden. Groß, aber langsam und schwerfällig, mit dickem Nacken, dickem Bauch und rotem Gesicht war er zur Mauer gekommen. Obwohl sein Nacken immer noch rot anlief, wenn Pyp ihn mit irgendetwas aufzog, hatte die stundenlange Arbeit mit Schwert und Schild den Bauch flach, die Brust breit und die Arme hart werden lassen. Er war stark und auch so zottelig wie ein Auerochse. »Ulmer hatte dich bei den Zielscheiben erwartet.«
    »Ulmer«, wiederholte Sam verlegen. Eine der ersten Anordnungen, die Jon Schnee als Lord Kommandant gegeben hatte, war tägliches Üben mit Pfeil und Bogen für die gesamte Garnison, sogar für die Burschen und Köche. Die Wache habe sich
in der Vergangenheit zu sehr auf das Schwert und zu wenig auf den Bogen konzentriert, so hatte er gesagt, ein Relikt aus den Tagen, in denen jeder zehnte Bruder ein Ritter gewesen war, anstatt jeder hundertste wie heute. Sam sah diesen Erlass durchaus ein, doch er verabscheute das Bogenschießen fast so sehr wie das Treppensteigen. Wenn er seine Handschuhe trug, traf er so gut wie nie, wenn er sie auszog, bekam er Blasen an den Fingern. Diese Bögen waren zudem gefährlich. Satin hatte sich mit einer Bogensehne den halben Fingernagel abgerissen. »Habe ich vergessen.«
    »Du hast der Wildlingsprinzessin das Herz gebrochen, Töter«, sagte Pyp. Seit kurzem hatte Val sich angewöhnt, ihnen vom Fenster ihres Zimmers im Königsturm zuzuschauen. »Sie hat nach dir Ausschau gehalten.«
    »Hat sie nicht! Sag das nicht!« Val war die Schwester der Frau, die der König-jenseits-der-Mauer sich zu seiner Königin erkoren hatte. Die Wildlingsprinzessin nannten Stannis und seine Männer sie. Ihre Schwester Dalla war während der Schlacht gestorben, wenn auch nicht durch eine Waffe; sie hatte die Geburt von Manke Rayders Sohn nicht überlebt. Rayder würde ihr bald ins Grab folgen, wenn die Gerüchte, die Sam gehört hatte, der Wahrheit entsprachen.
    Sam hatte nur zweimal mit Val gesprochen, als Maester Aemon sie besucht hatte, um sich zu vergewissern, dass die Säuglinge gesund waren. Die Prinzessin war so hübsch, dass Sam in ihrer Gegenwart ständig stammelte und errötete.
    »Warum nicht?«, wollte Pyp wissen. »Sie will Kinder von dir haben. Vielleicht sollten wir dich Sam den Verführer nennen.«
    Sam errötete. König Stannis hatte Pläne mit Val, das wusste er; sie war der Mörtel, mit dem er den Frieden zwischen den Nordmännern und dem freien Volk zementieren wollte. »Ich habe heute keine Zeit zum Bogenschießen, ich muss zu Jon.«
    »Jon? Jon? Kennen wir jemanden namens Jon, Grenn?«
    »Er meint den Lord Kommandanten.«

    » Ohhh. Den Großen Lord Schnee. Freilich. Warum willst du zu ihm? Er kann nicht einmal mit den Ohren wackeln.« Pyp bewegte seine hin und her, um zu demonstrieren, dass er diesen Trick beherrschte. Seine Ohren waren groß und vor Kälte gerötet. »Jetzt ist er wirklich Lord Schnee, zu verflucht hochgeboren für unsereins.«
    »Jon hat Pflichten«, verteidigte Sam ihn. »Die Mauer gehört ihm, und er muss sich um alles kümmern, was damit zu tun hat.«
    »Ein Mann hat auch eine Pflicht gegenüber seinen Freunden. Ohne uns wäre Janos Slynt jetzt vielleicht unser Lord Kommandant. Lord Janos hätte Schnee nackt mit einem Maultier auf Patrouille geschickt. ›Auf zu Crasters Bergfried‹, hätte er gesagt, ›und hol mir Mantel und Stiefel des Alten Bären zurück.‹ Wir haben ihn davor bewahrt, aber jetzt hat er zu viele Pflichten , um am Feuer einen Becher Würzwein mit uns zu trinken.«
    Grenn stimmte zu. »Seine Pflichten

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