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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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halten ihn nicht vom Hof fern. An den meisten Tagen kämpft er dort mit jemandem.«
    Da hatte er Recht, das musste Sam einräumen. Einmal, als Jon kam, um sich mit Maester Aemon zu beraten, hatte Sam ihn gefragt, warum er so viel Zeit mit dem Schwertkampf verbringe. »Der Alte Bär hat nie so viel geübt, während er Lord Kommandant war«, hatte er gesagt. Zur Antwort hatte Jon ihm Langklaue in die Hand gedrückt. Er hatte ihn die Leichtigkeit spüren lassen, die Ausgewogenheit, hatte ihn die Klinge drehen und wenden lassen, so dass die Riffelung in dem rauchdunklen Metall glänzte. »Valyrischer Stahl«, hatte er erklärt, »mit Zauberei geschmiedet und rasiermesserscharf, nahezu unzerstörbar. Ein Schwertkämpfer sollte so gut sein wie seine Waffe, Sam. Langklaue ist aus valyrischem Stahl, aber ich bin es nicht. Halbhand hätte mich so leicht umbringen können, wie du eine Fliege totschlägst.«
    Sam gab ihm das Schwert zurück. »Wenn ich versuche, eine Fliege totzuschlagen, surrt sie immer davon. Ich haue mir dabei nur auf den Arm. Das tut weh.«

    Darüber hatte Jon lachen müssen. »Wie du willst. Qhorin hätte mich so leicht umbringen können, wie du eine Schüssel Haferbrei isst.« Sam mochte Haferbrei, besonders wenn er mit Honig gesüßt war.
    »Dafür habe ich jetzt keine Zeit.« Sam ließ seine Freunde stehen, machte sich auf den Weg zur Waffenkammer und hielt die Bücher vor der Brust. Ich bin der Schild, der die Reiche der Menschen schützt, erinnerte er sich. Er fragte sich, was diese Menschen wohl sagen würden, wenn sie erfuhren, dass sie von Burschen wie Grenn, Pyp und dem Schwermütigen Edd geschützt wurden.
    Der Turm des Lord Kommandanten war völlig ausgebrannt, und Stannis Baratheon hatte den Königsturm als Quartier für sich beansprucht, daher hatte sich Jon Schnee in Donal Noyes bescheidenen Räumen hinter der Waffenkammer eingerichtet. Goldy ging gerade, als Sam eintraf, sie hatte sich in den alten Mantel gehüllt, den er ihr gegeben hatte, als sie aus Crasters Bergfried geflohen waren. Fast rannte sie an ihm vorbei, doch Sam erwischte sie am Arm und ließ dabei zwei Bücher fallen. »Goldy.«
    »Sam.« Ihre Stimme klang belegt. Goldy war schlank, hatte dunkles Haar und die großen braunen Augen eines Rehs. Sie verschwand fast in Sams altem Mantel, ihr Gesicht wurde halb von dessen Kapuze verborgen, doch trotzdem zitterte sie. Ihr Gesicht sah bleich und verängstigt aus.
    »Was ist denn los?«, fragte Sam. »Wie geht es den Kleinen?«
    Goldy machte sich aus seinem Griff los. »Denen geht es gut, Sam. Gut.«
    »Es ist ein Wunder, dass du bei den beiden überhaupt schlafen kannst«, meinte Sam freundlich. »Welches hat denn letzte Nacht die ganze Zeit geschrien? Ich dachte, es würde niemals aufhören.«
    »Dallas Junge. Er schreit, wenn er die Brust will. Meiner … meiner brüllt fast nie. Manchmal gluckst er, aber …« Ihr stiegen
die Tränen in die Augen. »Ich muss gehen. Es ist längst an der Zeit, sie zu füttern. Wenn ich nicht gleich gehe, tropft mir die Milch aus den Brüsten.« Sie ließ Sam verwirrt stehen und lief über den Hof.
    Er musste sich hinknien, um die Bücher aufzusammeln, die er fallen gelassen hatte. Ich hätte nicht so viele mitnehmen sollen, sagte er sich, während er den Schmutz von Colloquo Votars Jadekompendium wischte, einem dicken Wälzer mit Geschichten und Legenden aus dem Osten, den zu finden Maester Aemon ihm aufgetragen hatte. Das Buch schien nicht beschädigt zu sein. Maester Thomax’ Das Drachengeschlecht. Die Geschichte des Hauses Targaryen von der Verbannung bis zur Vergöttlichung, einschließlich einer Betrachtung des Lebens und Sterbens der Drachen hatte nicht so viel Glück gehabt. Es war beim Fall aufgeschlagen, und einige Seiten waren mit Schlamm beschmutzt, darunter auch eine mit einem recht hübschen Bild in farbiger Tinte von Balerion dem Schwarzen Schrecken. Sam schalt sich einen ungeschickten Tölpel, während er die Seiten glatt strich und abrieb. In Goldys Gegenwart wurde er immer nervös, und sie erregte bei ihm stets eine gewisse … nun, Erregung. Ein Geschworener Bruder der Nachtwache sollte solche Gefühle eigentlich nicht empfinden, wie Goldy sie bei ihm auslöste, besonders wenn sie über ihre Brüste sprach und …
    »Lord Schnee wartet.« Zwei Wachen in schwarzen Mänteln und Halbhelmen aus Eisen standen vor der Tür der Waffenkammer und lehnten sich auf ihre Speere. Der Haarige Hal hatte ihn angesprochen. Mully half Sam wieder

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