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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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fragen, was aus ihm geworden war, Maester Aemon hingegen würde ihn zweifelsohne verstehen. Bevor der Maester sein Augenlicht eingebüßt hatte, war seine Liebe zu Büchern ebenso groß gewesen wie Samwell Tarlys. Er begriff, wie man
manchmal geradewegs in sie hineinfallen konnte, als wäre jede Seite ein Loch, das sich zu einer anderen Welt hin auftat.
    Sam stemmte sich auf die Beine und verzerrte das Gesicht wegen des Kribbelns in seinen Waden. Der Stuhl war sehr hart und drückte sich in die Rückseite seiner Oberschenkel, wenn Sam sich über ein Buch beugte. Ich darf nicht vergessen, mir ein Kissen mitzubringen. Es wäre sogar noch besser, wenn er hier unten schlafen könnte, in der Zelle, die er entdeckt hatte, halb verborgen hinter vier Truhen voller loser Seiten, die sich aus ihren Büchern gelöst hatten. Doch er wollte Maester Aemon nicht so lange allein lassen. In letzter Zeit war der Maester nicht bei Kräften gewesen, und er brauchte Hilfe, vor allem mit den Raben. Natürlich hatte Aemon auch Klydas, doch Sam war jünger und konnte besser mit den Vögeln umgehen.
    Mit einem Stapel Bücher und Schriftrollen unter dem linken Arm und der Kerze in der Rechten machte er sich auf den Weg durch die Tunnel, die von den Brüdern Wurmhöhlen genannt wurden. Fahler Lichtschein erhellte die steilen Steinstufen, die hinaufführten; demnach war oben der Tag angebrochen. Sam ließ die Kerze in einer Wandnische brennen und begann mit dem Aufstieg. Bei der fünften Stufe schnaufte er bereits. Auf der zehnten blieb er stehen und schob die Bücher vom linken unter den rechten Arm.
    Der Himmel, unter dem er herauskam, hatte die Farbe von weißem Blei. Ein Schneehimmel, dachte Sam und schaute blinzelnd in die Höhe. Bei dieser Aussicht wurde ihm unbehaglich zumute. Er erinnerte sich an die Nacht auf der Faust der Ersten Menschen, als die Wiedergänger und der Schnee zusammen gekommen waren. Sei nicht so ein Feigling, dachte er. Um dich herum sind all deine Geschworenen Brüder versammelt, nicht zu vergessen Stannis Baratheon mit seiner gesamten Ritterschaft. Die Türme und Bergfriede der Schwarzen Festung ragten über ihm auf, Zwerge angesichts der eisigen Riesenhaftigkeit der Mauer. Eine kleine Armee kletterte ein Viertel des Wegs nach oben über das Eis, wo eine neue Treppe im Zickzack zu den Überresten
der alten hinaufkroch. Der Lärm von Sägen und Hämmern hallte vom Eis wider. Jon ließ die Baumeister Tag und Nacht daran arbeiten. Sam hatte einige sich beim Abendessen darüber beschweren gehört, sie hatten behauptet, Lord Mormont habe sie niemals auch nur halb so schwer schuften lassen. Ohne diese große Treppe gab es jedoch außer der Kettenwinde keine andere Möglichkeit, auf die Mauer zu gelangen. So sehr Samwell Tarly Treppen auch verabscheute, den Windenkäfig mochte er noch weniger. Wann immer er darin fuhr, schloss er die Augen, weil er überzeugt war, die Kette würde reißen. Jedes Mal, wenn der Eisenkäfig über das Eis scharrte, setzte sein Herz für einen Moment aus.
    Vor zweihundert Jahren waren hier Drachen. Sam ertappte sich bei diesem Gedanken, während er zuschaute, wie der Käfig langsam herunterkam. Die wären einfach hinaufgeflogen. Königin Alysanne hatte die Schwarze Festung auf ihrem Drachen besucht, und Jaehaerys, ihr König, war ihr auf seinem gefolgt. Könnte Silberschwinge ein Ei hinterlassen haben? Oder hatte Stannis ein Ei auf Drachenstein gefunden? Selbst wenn er ein Ei hat, wie kann er hoffen, es zum Leben zu erwecken? Baelor der Selige hatte über seinen Eiern gebetet, und andere Targaryen hatten versucht, ihre mit Zauberei auszubrüten. Es hatte ihnen nur Possenspiele und Tragödien eingebracht.
    »Samwell«, sagte eine niedergeschlagene Stimme. »Ich wollte dich gerade holen. Mir wurde aufgetragen, dich zum Lord Kommandanten zu bringen.«
    Eine Schneeflocke landete auf Sams Nase. »Jon will mich sehen?«
    »Dazu kann ich nichts sagen«, meinte der Schwermütige Edd Tollett. »Nie wollte ich nur die Hälfte der Dinge sehen, die ich sehen musste, und ich habe nicht einmal die Hälfte der Dinge gesehen, die ich gern sehen wollte. Ich glaube, wollen trifft es nicht genau. Trotzdem solltest du hingehen. Lord Schnee möchte mit dir sprechen, sobald er mit Crasters Weib fertig ist.«

    »Goldy.«
    »Genau, mit der. Wenn meine Amme so ausgesehen hätte, würde ich ihr heute noch an den Zitzen hängen. Meine hatte einen Bart.«
    »Den haben die meisten Ziegen«, rief Pyp, der mit Grenn um die

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