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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Heckenritter und der Händler spülten das Fleisch mit Bier herunter, doch Brienne trank einen Becher Ziegenmilch. Sie lauschte den Gesprächen und gab die Hoffnung nicht auf, etwas zu erfahren, das ihr bei der Suche nach Sansa helfen würde.
    »Ihr kommt aus Königsmund«, sagte einer der Einheimischen zu Hibald. »Stimmt es, dass der Königsmörder verkrüppelt ist?«
    »Das stimmt«, antwortete Hibald. »Er hat seine Schwerthand verloren.«
    »Ja«, pflichtete Ser Crehan bei, »die hat ihm ein Schattenwolf abgebissen, habe ich gehört, eines der Ungeheuer, die aus dem Norden heruntergekommen sind. Aus dem Norden ist noch nie was Gutes gekommen. Selbst ihre Götter sind falsch.«

    »Es war kein Wolf«, hörte Brienne sich sagen. »Ser Jaime hat seine Hand durch einen Söldner aus Qohor verloren.«
    »Jedenfalls ist es nicht leicht, ohne die Schwerthand zu kämpfen«, warf die Irre Maus ein.
    »Pah«, meinte Ser Crehan Langzweig. »Ich zum Beispiel kämpfe mit beiden Händen gleich gut.«
    »Oh, daran zweifele ich nicht.« Ser Schattrich hob den Krug und prostete ihm zu.
    Brienne erinnerte sich an ihren Kampf gegen Jaime Lennister im Wald. Sie hatte sich nur mit Mühe gegen seine Klinge verteidigen können. Nach der Gefangenschaft war er geschwächt, und seine Hände waren mit Ketten gefesselt. Kein Ritter in den Sieben Königslanden hätte gegen ihn bestehen können, wenn er bei Kräften gewesen wäre, und ohne diese Ketten, die ihn behinderten. Jaime hatte sicherlich viele böse Dinge getan, aber kämpfen konnte er! Ihn zu verstümmeln war unsäglich grausam gewesen. Es war eine Sache, einen Löwen zu töten, jedoch eine ganz andere, ihm die Pranke abzuhacken und ihn verwirrt und gebrochen am Leben zu lassen.
    Plötzlich wurde es ihr im Schankraum zu laut, um es noch länger hier auszuhalten. Sie verabschiedete sich für die Nacht und zog sich zurück. Die Decke des Raumes war niedrig; mit dem Wachsstock in der Hand musste sich Brienne ducken, sonst hätte sie sich den Kopf gestoßen. Die einzigen Einrichtungsgegenstände waren ein Bett, in dem sechs Männer schlafen konnten, und der Stumpf einer Talgkerze auf dem Fensterbrett. Sie zündete das Licht mit dem Wachsstock an, verriegelte die Tür und hängte ihren Schwertgurt an einen Bettpfosten. Die Scheide war schlicht, mit rissigem braunem Leder bezogenes Holz, und ihr Schwert war noch schlichter. Sie hatte es in Königsmund gekauft, als Ersatz für die Klinge, die ihr die Tapferen Kameraden gestohlen hatten. Renlys Schwert. Es schmerzte immer noch, es verloren zu haben.
    Doch sie hatte ein weiteres Langschwert in ihrer Schlafdecke versteckt. Sie setzte sich aufs Bett und holte die Waffe hervor.
Im Kerzenlicht glänzte das Gold gelb, die Rubine glühten rot. Als sie Eidwahrer aus der edel verzierten Scheide zog, stockte ihr der Atem. Schwarz und rot zogen sich die Wellenlinien in der Tiefe des Stahles dahin. Valyrischer Stahl, mit Zauberkraft geschmiedet. Dieses Schwert gebührte einem Helden. Als sie klein gewesen war, hatte das Kindermädchen ihr Geschichten von Tapferkeit erzählt, Geschichten über die noblen Heldentaten von Ser Galladon von Morne, von Florian dem Narren, Prinz Aemon dem Drachenritter und anderen Recken. Jeder dieser Männer hatte ein berühmtes Schwert geführt, und gewiss gehörte Eidwahrer in diese Gesellschaft, auch wenn das auf sie nicht zutraf. »Ihr werdet Ned Starks Tochter mit Ned Starks eigenem Stahl verteidigen«, hatte Jaime ihr versprochen.
    Sie kniete zwischen Bett und Wand nieder, hielt die Klinge und sprach ein stummes Gebet zum Alten Weib, dessen goldene Lampe den Menschen den Weg durchs Leben zeigte. Führe mich, bat sie, erleuchte den Weg, der vor mir liegt, zeige mir den Pfad, der zu Sansa führt. Sie hatte Renly gegenüber versagt, sie hatte Lady Catelyn gegenüber versagt. Doch Jaime durfte sie nicht enttäuschen. Er hat mir sein Schwert anvertraut. Er hat mir seine Ehre anvertraut.
    Danach streckte sie sich auf dem Bett aus, so gut es eben ging. Trotz der Breite war es nicht lang genug, also legte sich Brienne schräg hinein. Sie vernahm das Klappern der Krüge unten und die Stimmen, die über die Treppe heraufhallten. Die Flöhe, von denen Langzweig gesprochen hatte, machten ihre Aufwartung. Das Kratzen hielt sie wach.
    Schließlich hörte sie, wie Hibald die Treppe hinaufstieg, einige Zeit später auch die Ritter. »… habe niemals seinen Namen erfahren«, sagte Ser Crehan, während er vorbeiging, »doch auf dem

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