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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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blieb, ein süßlicher Verwesungsgeruch, bei dem Jaime am liebsten gewürgt hätte.
    Als sich die Türen öffneten, gehörten die Tyrells zu den Ersten, die eintraten, so wie es ihnen dem Rang nach zustand. Margaery hatte einen großen Strauß goldener Rosen mitgebracht.
Sie legte sie auffällig am Fuße von Lord Tywins Bahre ab, behielt jedoch eine in der Hand und hielt sie sich unter die Nase, als sie Platz nahm. Das Mädchen ist also genauso klug wie hübsch. Tommen könnte es mit seiner Königin viel schlechter treffen. Anderen ist das durchaus so ergangen. Margaerys Damen folgten ihrem Beispiel.
    Cersei wartete, bis alle anderen Platz genommen hatten, ehe sie mit Tommen an ihrer Seite Einzug hielt. Ser Osmund Schwarzkessel schritt in seiner weiß emaillierten Rüstung und seinem weißen Wollmantel neben ihnen.
    … Sie hat Lancel und Osmund Schwarzkessel gevögelt, und vermutlich auch Mondbub, nach allem, was ich weiß …
    Jaime hatte Schwarzkessel im Badehaus nackt gesehen, das schwarze Haar auf der Brust und das gröbere Stroh zwischen den Beinen. Er stellte sich vor, wie sich diese Brust gegen die seiner Schwester drückte, wie das Haar über die weiche Haut ihrer Brüste kratzte. Das würde sie niemals tun. Der Gnom hat gelogen. Gesponnenes Gold und schwarzer Draht vermischten sich im Schweiß. Schwarzkessels Gesäßbacken spannten sich jedes Mal, wenn er zustieß. Jaime hörte seine Schwester stöhnen. Nein. Eine Lüge.
    Bleich und mit roten Augen stieg Cersei die Stufen hinauf, wobei sie Tommen hinter sich herzog, und kniete zu Häupten ihres Vaters nieder. Der Junge zuckte beim Anblick des Leichnams zurück, doch seine Mutter packte ihn am Handgelenk, ehe er sich befreien konnte. » Bete«, flüsterte sie, und Tommen versuchte es. Aber er war erst neun, und Lord Tywin war ein wahrer Schrecken. Ein verzweifelter Atemzug, und der König begann zu schluchzen. » Hör auf!«, sagte Cersei. Tommen drehte den Kopf und krümmte sich würgend. Seine Krone fiel herunter und rollte über den Marmorboden. Seine Mutter wich angeekelt zurück, und plötzlich rannte der König zur Tür, so schnell ihn seine neunjährigen Beine tragen mochten.
    »Ser Osmund, löst mich ab«, befahl Jaime scharf, als Schwarzkessel sich anschickte, der Krone nachzueilen. Er
reichte dem Mann das goldene Schwert und folgte seinem König. In der Halle der Lampen holte er ihn ein, unter den Augen von zwei Dutzend erschreckten Septas. »Es tut mir leid«, weinte Tommen. »Morgen mache ich es besser. Mutter sagt, ein König muss den Weg weisen, aber von dem Gestank ist mir schlecht geworden.«
    Das geht nicht. Zu viele lauschende Ohren und neugierige Augen. »Am besten gehen wir nach draußen, Euer Gnaden.« Jaime führte den Jungen hinaus, wo die Luft so frisch und rein war, wie sie es in Königsmund überhaupt sein konnte. Vierzig Goldröcke waren um den Platz herum postiert und bewachten Pferde und Sänften. Jaime nahm den König zur Seite, ein wenig abseits von den anderen, und setzte ihn auf die Marmorstufen. »Ich hatte keine Angst«, beharrte der Junge. »Mir ist von dem Geruch schlecht geworden. Ist Euch nicht schlecht geworden? Wie konntet Ihr das ertragen, Onkel, Ser?«
    Ich habe gerochen, wie meine eigene Hand verfault ist, als Vargo Hoat sie mir um den Hals gehängt hat. »Ein Mann kann fast alles ertragen, wenn er muss«, sagte Jaime zu seinem Sohn. Ich habe gerochen, wie ein Mann gebraten wurde, als König Aerys ihn in seiner eigenen Rüstung gekocht hat. »Die Welt ist voller Schrecken, Tommen. Man kann dagegen ankämpfen, darüber lachen oder sie anschauen, ohne sie zu sehen … innerlich weggehen.«
    Darüber dachte Tommen nach. »Ich … ich bin manchmal auch innerlich weggegangen«, gestand er, »wenn Joffy …«
    » Joffrey.« Cersei ragte über ihnen auf. Der Wind ließ ihre Röcke um die Beine wirbeln. »Dein Bruder hieß Joffrey . Er hätte mich niemals so beschämt.«
    »Ich wollte das nicht. Ich hatte keine Angst, Mutter. Nur, Euer Hoher Vater hat so gestunken …«
    »Glaubst du, für mich hat er süßer gerochen? Ich habe auch eine Nase.« Sie packte ihn am Ohr und zog ihn auf die Füße. »Lord Tyrell hat eine Nase. Hat er sich vielleicht in der heiligen Septe übergeben? Hast du Lady Margaery flennen sehen wie ein Kleinkind?«

    Jaime erhob sich. »Genug, Cersei.«
    Ihre Nasenflügel bebten. »Ser? Warum seid Ihr hier? Ihr habt geschworen, so lange auszuharren, bis Vaters Totenwache vorüber ist, wenn ich mich

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