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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Zweig und hinter den Blättern den Schemen eines Keilers.
    »Eure Tür ist sehr schön«, sagte sie zu der dunkelhaarigen Frau, die ihr auf ihr Klopfen hin öffnete. »Welche Burg soll das sein?«
    »Alle Burgen«, antwortete die Schwester des Hauptmanns. »Die einzige, die ich kenne, ist die Dusterburg am Hafen. Ich habe mir einfach vorgestellt, wie eine Burg aussehen sollte. Einem Drachen, einem Greif oder einem Einhorn bin ich ja auch noch nie begegnet.« Sie hatte ein fröhliches Wesen, doch ihre Miene verdüsterte sich, als Brienne ihr den Schild zeigte. »Meine alte Mutter hat immer erzählt, dass in mondlosen Nächten riesige Fledermäuse von Harrenhal losfliegen und böse Kinder verschleppen würden, um sie der Irren Danelle für ihre Kochtöpfe zu bringen. Manchmal habe ich sie an den Fensterläden scharren hören.« Sie sog nachdenklich Luft durch die Zähne. »Was soll denn drauf?«
    Das Wappen von Tarth war rosenrot und azurblau geviert und trug eine gelbe Sonne und eine Mondsichel. Doch solange Brienne für eine Mörderin gehalten wurde, wagte sie nicht, es nicht zu tragen. »Eure Tür hat mich an einen alten Schild erinnert, den ich einmal in der Waffenkammer meines Vaters gesehen habe.« Sie beschrieb das Wappen, so gut sie konnte.
    Die Frau nickte. »Ich kann gleich damit anfangen, aber die Farbe muss trocknen. Nehmt Euch ein Zimmer in den Sieben Schwertern, wenn Ihr mögt. Dann bringe ich Euch morgen früh den Schild.«

    Brienne hatte eigentlich nicht beabsichtigt, in Dämmertal zu übernachten, doch vielleicht war es das Beste. Sie wusste weder, ob der Lord der Burg anwesend war, noch, ob er sie empfangen würde. Also bedankte sie sich bei der Malerin und ging über die gepflasterte Straße zum Gasthaus. Über der Tür schwangen sieben Holzschwerter an einem eisernen Haken. Die weiße Tünche war gerissen und blätterte, aber Brienne begriff trotzdem, was gemeint war. Die Schwerter symbolisierten die sieben Söhne von Finsterlyn, die den weißen Mantel der Königsgarde getragen hatten. Kein Haus im ganzen Reich konnte eine solche Zahl für sich beanspruchen. Sie waren der Ruhm ihres Hauses. Und jetzt sind sie das Schild eines Gasthauses. Brienne betrat den Schankraum und fragte den Wirt nach einem Zimmer und einem Bad.
    Er quartierte sie im ersten Stock ein, und eine Frau mit einem rotbraunen Muttermal im Gesicht brachte einen Holzzuber und dann das Wasser, Eimer für Eimer. »Gibt es in Dämmertal noch Finsterlyns?«, fragte Brienne sie, während sie in die Wanne stieg.
    »Nun, es gibt die Finsters, ich bin selbst eine. Mein Mann sagt, ich war schon Finster, bevor wir geheiratet haben, und wurde danach noch finsterer.« Sie lachte. »Man kann in Dämmertal keinen Stein werfen, ohne einen Finster oder Finsterwald oder Finsgut zu treffen, doch die hochgeborenen Finsterlyns sind ausgestorben. Lord Denys war der Letzte von ihnen, der süße junge Narr. Wusstet Ihr, dass die Finsterlyns in Dämmertal Könige waren, ehe die Andalen kamen? Man würde es ja nicht meinen, wenn man mich anschaut, aber in meinen Adern fließt königliches Blut. Versteht Ihr? Ich sollte die Leute sagen lassen: ›Euer Gnaden, noch einen Krug Bier‹. ›Euer Gnaden, der Nachttopf muss geleert werden, und holt frisches Reisig, verdammt, Euer Gnaden, das Feuer geht aus.‹« Sie lachte erneut und schüttete die letzten Tropfen aus dem Eimer. »So, fertig. Ist das Wasser heiß genug?«
    »Es wird schon gehen.« Das Wasser war lauwarm.

    »Ich würde ja noch mehr bringen, aber dann schwappt es über. Ein Mädchen von Eurer Größe füllt einen Zuber ganz gut aus.«
    Nur einen winzigen Zuber wie diesen. In Harrenhal waren die Zuber riesig und aus Stein gewesen. Im Badehaus hatte dichter Dampf in der Luft gehangen, und Jaime war durch diesen Dunst hereingekommen, nackt wie an seinem Namenstag, und hatte halb wie eine Leiche und halb wie ein Gott ausgesehen. Er ist zu mir ins Bad gestiegen, erinnerte sie sich und errötete. Sie nahm ein Stück dicke, harte Seife, schrubbte sich unter den Armen und versuchte, sich Renlys Gesicht wieder vor Augen zu rufen.
    Als das Wasser kalt wurde, war Brienne so sauber, wie es nur ging. Sie zog die gleiche Kleidung an, die sie zuvor getragen hatte, und schnallte sich den Schwertgurt um, verzichtete jedoch auf Kettenhemd und Helm, damit sie in der Dusterburg nicht als Bedrohung betrachtet werden würde. Es tat gut, sich die Beine zu vertreten. Die Wachen am Burgtor trugen Lederkoller mit einem

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