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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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recht entsinne.«
    »Sie ist vorüber. Schau ihn dir doch an.«
    »Nein. Sieben Tage und sieben Nächte, habt Ihr gesagt. Gewiss kann der Lord Kommandant bis sieben zählen. Nehmt die Anzahl Eurer Finger, und fügt zwei hinzu.«
    Auch andere strömten jetzt auf den Platz, flohen vor dem ungesunden Geruch in der Septe. »Cersei, nicht so laut«, warnte Jaime. »Lord Tyrell kommt.«
    Damit drang er zu ihr durch. Die Königin zog Tommen an ihre Seite. Maes Tyrell verneigte sich vor ihnen. »Seiner Gnaden ist hoffentlich nicht unwohl?«
    »Den König hat die Trauer überwältigt«, erwiderte Cersei.
    »Wie uns alle. Falls ich etwas für Euch tun kann …«
    Hoch oben kreischte laut eine Krähe. Sie hockte auf der Statue von König Baelor und schiss auf seinen heiligen Kopf. »Es gibt vieles, was Ihr für Tommen tun könnt, Mylord«, sagte Jaime. »Vielleicht würdet Ihr Ihrer Gnaden die Ehre erweisen, nach der Abendandacht mit ihr zu speisen.«
    Cersei warf ihm einen vernichtenden Blick zu, doch dieses eine Mal hatte sie Verstand genug, sich auf die Zunge zu beißen.
    »Speisen?« Tyrell war sprachlos. »Ich denke wohl … natürlich, wir würden uns geehrt fühlen. Meine Hohe Gemahlin und ich.«
    Die Königin zwang sich zum Lächeln und gab freundliche Laute von sich. Doch nachdem Tyrell gegangen war und sie Tommen mit Ser Addam Marbrand fortgeschickt hatte, fuhr sie Jaime wütend an: »Seid Ihr betrunken, Ser, oder träumt Ihr? Könnt Ihr mir bitte verraten, warum ich mit diesem habgierigen Narren und seiner kindischen Frau speisen soll?« Eine Böe ließ ihr goldenes Haar wehen. »Ich werde ihn nicht zur Hand ernennen, wenn es das ist …«

    »Du brauchst Tyrell«, unterbrach Jaime sie, »aber nicht hier. Bitte ihn, Sturmkap für Tommen einzunehmen. Schmeichle ihm, und sage ihm, du würdest ihn im Felde brauchen, um an Vaters Stelle zu treten. Maes hält sich für einen großen Krieger. Entweder gewinnt er Sturmkap für dich, oder er verpfuscht es und steht wie ein Versager da. In beiden Fällen bist du die Gewinnerin.«
    »Sturmkap?« Cersei machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ja, aber … Lord Tyrell hat äußerst klar gemacht, dass er Königsmund nicht eher verlassen wird, als Tommen Margaery geheiratet hat.«
    Jaime seufzte. »Dann lass sie heiraten. Es wird noch Jahre dauern, ehe Tommen alt genug ist, um die Ehe zu vollziehen. Und bis dahin kann die Verbindung jederzeit gelöst werden. Gib Tyrell seine Hochzeit, und schick ihn fort, damit er ein wenig Krieg spielt.«
    Langsam breitete sich ein vorsichtiges Lächeln auf dem Gesicht seiner Schwester aus. »Auch bei Belagerungen drohen Gefahren«, murmelte sie. »Wirklich, unser Lord von Rosengarten könnte bei einer solchen Unternehmung sogar umkommen.«
    »Das Risiko besteht durchaus«, räumte Jaime ein. »Insbesondere falls ihn dieses Mal die Geduld verlässt und er sich entscheidet, das Tor zu stürmen.«
    Cersei warf ihm einen langen Blick zu. »Weißt du«, sagte sie, »einen Moment lang hast du dich ganz wie Vater angehört.«

BRIENNE
    Die Tore von Dämmertal waren geschlossen und verriegelt. Im Dämmerlicht des Morgengrauens schimmerten die Mauern der Stadt matt. Über die Wehrgänge trieben Nebelfetzen wie gespenstische Wächter. Ein Dutzend Karren und Ochsenwagen stand vor dem Tor und wartete auf den Sonnenaufgang. Brienne nahm ihren Platz hinter einigen Rüben ein. Ihre Waden schmerzten, und es tat gut, abzusteigen und sich die Beine zu vertreten. Kurz darauf rumpelte ein weiterer Wagen aus dem Wald. Als der Himmel langsam hell wurde, war die Reihe schon eine Viertelmeile lang.
    Das Bauernvolk beäugte sie neugierig, doch niemand sprach sie an. Ich müsste sie ansprechen, sagte Brienne zu sich, aber sie fand es stets schwierig, mit Fremden zu reden. Schon als junges Mädchen war sie schüchtern gewesen. Lange Jahre, in denen sie Spott ertragen musste, hatten ihre Schüchternheit nur noch wachsen lassen. Ich sollte nach Sansa fragen. Wie soll ich sie sonst finden? Sie räusperte sich. »Gute Frau«, sagte sie zu der Bäuerin auf dem Rübenkarren, »habt Ihr vielleicht meine Schwester auf der Straße gesehen? Eine Jungfrau von dreizehn, mit hübschem Gesicht, blauen Augen und kastanienbraunem Haar. Sie ist vielleicht mit einem betrunkenen Ritter unterwegs.«
    Die Frau schüttelte den Kopf, ihr Mann jedoch antwortete: »Dann ist sie bestimmt keine Jungfrau mehr, möchte ich wetten. Hat das arme Mädchen einen Namen?«
    Briennes Kopf war leer. Ich hätte

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