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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Hatte ihn und Sansa nach ihrer Flucht aus Königsmund ein missliches Schicksal ereilt? Auf diesen gefährlichen Straßen ließ sich das nicht ausschließen. Vielleicht ist er es gar nicht gewesen. »Hatte der Narr eine rote Nase voller geplatzter Adern?«
    »Beschwören kann ich es nicht. Ehrlich gesagt habe ich ihm wenig Beachtung geschenkt. Nachdem ich meine Brüder bestattet hatte, bin ich nach Jungfernteich aufgebrochen, weil ich gehofft habe, ein Schiff zu finden, mit dem ich nach Königsmund komme. Den Narren habe ich zuerst unten am Hafen gesehen. Er hatte etwas Verstohlenes an sich und ist Lord Tarlys Soldaten aus dem Weg gegangen. Später bin ich ihm in der Stinkenden Gans wieder begegnet.«
    »In der Stinkenden Gans?«, fragte sie unsicher.
    »Ein unappetitlicher Ort«, räumte der Zwerg ein. »Lord Tarlys Männer gehen im Hafen von Jungfernteich Streife, aber in der Gans wimmelt es von Seeleuten, und die schmuggeln blinde Passagiere an Bord ihrer Schiffe, wenn der Preis stimmt. Dieser Narr hat eine Passage für drei über die Meerenge gesucht. Ich habe ihn häufig gesehen, wie er sich mit den Ruderern der Galeeren unterhalten hat. Manchmal hat er auch ein lustiges Lied gesungen.«
    »Er suchte Passage für drei ? Nicht für zwei?«
    »Drei, M’lady. Das würde ich bei den Sieben schwören.«

    Drei, dachte sie. Sansa, Ser Dontos … aber wer mochte der Dritte sein? Der Gnom? »Hat der Narr sein Schiff gefunden?«
    »Das vermag ich nicht zu sagen«, erwiderte der Zwerg, »aber eines Nachts sind ein paar von Lord Tarlys Soldaten in die Gans gekommen und haben nach ihm gesucht, und einige Tage später hörte ich einen Mann prahlen, er haben einen Narren genarrt und hätte das Gold als Beweis. Er war betrunken und spendierte Bier für alle.«
    »›Einen Narren genarrt‹«, wiederholte sie. »Was hat er damit gemeint?«
    »Ich habe keine Ahnung. Er hieß Flinker Dick, daran kann ich mich erinnern.« Der Zwerg hob die gespreizten Hände. »Ich fürchte, mehr kann ich Euch nicht anbieten. Abgesehen von den Gebeten eines kleinen Mannes.«
    Brienne hielt Wort und kaufte ihm eine Schüssel Krebssuppe … und dazu heißes frisches Brot und einen Becher Wein. Während er essend neben ihr stand, ging sie im Kopf erneut durch, was er ihr berichtet hatte. Könnte sich der Gnom ihnen angeschlossen haben? Falls Tyrion Lennister hinter Sansas Verschwinden steckte und nicht Dontos Hollard, mussten sie zweifellos über die Meerenge fliehen.
    Als der kleine Mann mit seiner Krebssuppe fertig war, aß er auch noch die Reste der ihren. »Ihr solltet mehr essen«, sagte er. »Eine Frau von Eurer Größe muss bei Kräften bleiben. Bis nach Jungfernteich ist es nicht weit, doch in diesen Zeiten ist die Straße sehr gefährlich.«
    Ich weiß. Genau auf dieser Straße ist Ser Cleos Frey gestorben, und sie und Ser Jaime waren dem Blutigen Mummenschanz in die Hände gefallen. Jaime hat versucht, mich zu töten, erinnerte sie sich, obwohl er ausgemergelt und schwach war und Ketten an den Handgelenken trug. Dennoch war der Kampf knapp ausgegangen; doch das war gewesen, bevor Zollo ihm die Hand abgehackt hatte. Zollo und Rorge und Shagwell hätten sie ein halbes Hundert Mal geschändet, hätte Ser Jaime ihnen nicht eingeredet, sie sei ihr Gewicht in Saphiren wert.

    »M’lady? Ihr seht betrübt aus. Denkt Ihr an Eure Schwester?« Der Zwerg tätschelte ihre Hand. »Das Alte Weib wird Euch zu ihr führen, habt keine Angst. Die Jungfrau wird für ihre Sicherheit sorgen.«
    »Ich bete, dass Ihr Recht habt.«
    »Bestimmt habe ich Recht.« Er verneigte sich. »Aber jetzt muss ich aufbrechen. Ich habe noch einen weiten Weg bis Königsmund vor mir.«
    »Habt Ihr ein Pferd? Ein Maultier?«
    »Zwei Maultiere.« Der kleine Mann lachte. »Da unten, am Ende meiner Beine. Die bringen mich überallhin, wo ich hinwill.« Er verneigte sich, watschelte hinaus und schwankte bei jedem Schritt hin und her.
    Sie blieb am Tisch sitzen und verweilte bei einem Becher verdünnten Weins. Brienne trank nicht oft Wein, doch hin und wieder beruhigte ein Becher ihren Magen. Und wohin will ich jetzt?, fragte sie sich. Nach Jungfernteich, um einen Mann namens Flinker Dick in einer Spelunke namens Zur Stinkenden Gans zu suchen?
    Bei ihrem letzten Aufenthalt in Jungfernteich hatte die Stadt einen trostlosen Eindruck gemacht; der Lord hatte sich in der Burg verbarrikadiert, die einfachen Leute waren tot gewesen oder geflohen, oder sie hielten sich versteckt. Sie

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