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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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wollen, hatte jedoch gezögert, ehe ihre Finger die der Älteren berührten, denn sie fürchtete, ihre Herrin würde zurückweichen. Lady Catelyn hatte ihre Hände umgedreht, um Brienne die Narben zu zeigen, wo ihr ein Messer einst tief ins Fleisch geschnitten hatte. Dann hatte sie begonnen, über ihre Töchter zu sprechen. »Sansa war eine kleine Dame«, hatte sie gesagt, »stets höflich und
zuvorkommend. Sie liebte Geschichten über Helden. Aus ihr wird einmal eine viel schönere Frau werden als ich, das kann man schon sehen. Ich habe ihr oft selbst das Haar gebürstet. Sie hat kastanienbraunes Haar, dick und weich … das Rot darin glänzt im Licht der Fackeln wie Kupfer.«
    Auch von Arya hatte sie erzählt, von ihrer jüngeren Tochter, doch Arya war verschollen und höchstwahrscheinlich längst tot. Sansa hingegen … Ich werde sie finden, Mylady, hatte Brienne Lady Catelyns ruhelosem Schatten geschworen. Ich werde nicht aufhören zu suchen. Ich werde mein Leben geben, wenn es sein muss, meine Ehre, meine Träume, doch ich werde sie finden.
    Hinter dem Schlachtfeld verlief die Straße an der Küste entlang, zwischen dem brandenden graugrünen Meer und einer Kette niedriger Kalksteinhügel. Brienne war nicht die einzige Reisende, die hier unterwegs war. Es gab viele Fischerdörfer, die sich meilenweit an der Küste erstreckten, und die Fischer benutzten die Straße, um ihren Fang zum Markt zu bringen. Sie ritt an einem Fischweib und seinen Töchtern vorbei, die mit leeren Körben auf den Schultern nach Hause zurückkehrten. Brienne in ihrer Rüstung hielten sie für einen Ritter, bis sie ihr Gesicht sahen. Dann tuschelten die Mädchen miteinander und warfen ihr Blicke zu. »Habt ihr vielleicht eine dreizehnjährige Jungfrau gesehen?«, fragte Brienne. »Ein Mädchen von edler Geburt, mit blauen Augen und kastanienbraunem Haar?« Ser Schattrich hatte ihren Argwohn geweckt, trotzdem musste sie es weiter versuchen. »Vielleicht reist sie zusammen mit einem Narren.« Doch die Angesprochenen schüttelten nur den Kopf und kicherten hinter vorgehaltener Hand.
    Im ersten Dorf, in das sie kam, rannten barfüßige Jungen neben ihrem Pferd her. Das Kichern der Fischermädchen hatte sie getroffen, daher hatte sie den Helm aufgesetzt und wurde nun für einen Mann gehalten. Einer der Jungen bot ihr Klaffmuscheln an, ein anderer Krebse und ein dritter seine Schwester.
    Brienne kaufte drei Krebse von dem zweiten Jungen. Als sie das Dorf wieder verließ, hatte es zu regnen begonnen, und
der Wind wurde stärker. Sturm im Anzug, dachte sie mit einem Blick aufs Meer hinaus. Die Regentropfen prasselten auf den Stahl ihres Helms und ließen ihr beim Reiten die Ohren klingen, doch es war besser, als draußen in einem Boot auf dem Wasser zu sein.
    Eine Stunde weiter nördlich teilte sich die Straße an einem Steinhaufen, den Überresten einer kleinen Burg. Der rechte Abzweig folgte der Küste und wand sich am Wasser entlang zum Klauenhorn, einem trostlosen Landstrich aus Sümpfen und mit Kiefern bewachsenem Ödland; die linke Straße führte durch Hügel, Felder und Wälder nach Jungfernteich. Inzwischen hatte der Regen an Heftigkeit zugenommen. Brienne stieg ab und führte ihre Stute von der Straße, um Schutz in der Ruine zu suchen. Den Verlauf der Mauern konnte man zwischen Brombeeren, Sträuchern und Ulmen noch erkennen, doch die Steine waren wie die Bauklötze eines Kindes zwischen den Straßen verteilt. Ein Teil des Bergfrieds stand allerdings noch. Das aus drei Türmen bestehende Gebäude war aus grauem Granit errichtet, so wie auch die niedergerissenen Mauern, doch die Zinnen bestanden aus gelbem Sandstein. Drei Kronen , erkannte sie, während sie durch den Regen nach oben schaute. Drei goldene Kronen. Diese Burg hatte den Hollards gehört. Ser Dontos war wahrscheinlich hier geboren worden.
    Sie führte ihre Stute über den Schutt hinweg durch den Haupteingang des Bergfrieds. Von der Tür waren nur verrostete Angeln geblieben, doch das Dach hielt dicht, und im Innern war es trocken. Brienne band das Tier an einem Fackelhalter an der Wand fest, nahm den Helm ab und schüttelte ihr Haar aus. Sie suchte nach trockenem Holz, um ein Feuer zu machen, da hörte sie den Hufschlag eines anderen Pferdes, das näher kam. Einem Impuls folgend trat sie in den Schatten, wo sie von der Straße aus nicht gesehen werden konnte. Dies war die Straße, auf der sie und Ser Jaime gefangen genommen worden waren. Brienne hatte nicht vor, noch einmal so

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