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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zeigte die sechs weißen Kerzen von Wachslin. »Seine Lordschaft hat diesen Vogel geliebt. Er war ein Geschenk von König Robert.«
    Petyr Baelish seufzte. »Es war unziemlich«, stimmte er zu, »und ich habe dem ein Ende bereitet. Lysa hat sich bereit erklärt, ihn fortzuschicken. Deshalb hat sie sich hier mit ihm getroffen an jenem Tag. Ich hätte bei ihr sein sollen, aber ich habe nicht im Traum daran gedacht … wenn ich nicht darauf bestanden hätte … ich war es, der sie getötet hat.«
    Nein, dachte Sansa, das dürft Ihr nicht sagen, Ihr dürft es ihnen nicht erzählen, nicht doch. Doch Albar Rois schüttelte den Kopf. »Nein, Mylord, Ihr braucht Euch keine Vorwürfe zu machen«, sagte er.
    »Es war das Werk des Sängers«, stimmte sein Vater zu. »Lasst ihn heraufholen, Lord Petyr. Bringen wir diese betrübliche Angelegenheit hinter uns.«
    Petyr Baelish erlangte die Fassung wieder. »Wie Ihr wünscht, Mylord.« Er wandte sich an seine Wachen und erteilte ihnen einen Befehl, und der Sänger wurde aus der Zelle geholt. Der Kerkermeister Mord begleitete ihn, ein monströser
Kerl mit kleinen, schwarzen Augen und schiefem, vernarbtem Gesicht. Ein Ohr und einen Teil der Wange hatte man ihm in irgendeiner Schlacht abgehauen, doch zweieinhalb Zentner bleichen weißen Fleisches waren geblieben. Seine Kleider saßen schlecht, und er verströmte einen widerwärtigen Geruch.
    Marillion wirkte im Gegensatz dazu fast elegant. Jemand hatte ihn gebadet und in eine himmelblaue Bundhose sowie ein weites Hemd mit Puffärmeln gekleidet, dazu trug er eine silbrige Schärpe, ein Geschenk von Lady Lysa. Weiße Seidenhandschuhe hüllten seine Hände ein, und ein weißes Seidentuch ersparte den Lords den Anblick seiner Augen.
    Mord stand mit einer Peitsche hinter ihm. Als er dem Sänger in die Rippen stieß, beugte dieser ein Knie. »Edle Lords, ich bitte Euch um Vergebung.«
    Lord Nestor schaute finster drein. »Gesteht Ihr Euer Verbrechen?«
    »Wenn ich Augen hätte, würde ich weinen.« Die Stimme des Sängers, die des Nachts so stark und sicher klang, wirkte nun brüchig und flüsterleise. »Ich habe sie so geliebt, ich konnte es nicht ertragen, sie in den Armen eines anderen Mannes zu sehen, zu wissen, dass sie mit ihm das Bett teilte. Ich wollte meiner süßen Herrin kein Leid zufügen, das schwöre ich. Die Tür habe ich nur versperrt, damit uns niemand stören könnte, während ich ihr meine Leidenschaft gestehen wollte, aber Lady Lysa war so kalt … als sie mir gesagt hat, sie trage Lord Petyrs Kind unter dem Herzen, erfasste mich eine … eine Raserei …«
    Sansa starrte auf seine Hände, während er sprach. Die fette Leni behauptete, Mord habe ihm drei Finger abgenommen, die beiden kleinen Finger und einen Ringfinger. Seine kleinen Finger wirkten steifer als die anderen, doch angesichts der Handschuhe war es schwer zu erkennen. Es könnte einfach nur eine Geschichte sein. Woher soll Leni das wissen?
    »Lord Petyr war so gütig, mir meine Harfe zu lassen«, fuhr
der blinde Sänger fort. »Meine Harfe und … meine Zunge … damit ich meine Lieder singen kann. Lady Lysa liebte meinen Gesang …«
    »Schafft mir dieses Wesen aus den Augen, oder ich bringe den Kerl eigenhändig um«, knurrte Lord Nestor. »Sein Anblick macht mich krank.«
    »Mord, führ ihn zurück in seine Himmelszelle«, sagte Petyr.
    »Ja, M’lord.« Mord packte Marillion grob am Kragen. »Nichts mehr mit Reden.« Als er sprach, sah Sansa zu ihrem Erstaunen, dass der Kerkermeister Zähne aus Gold hatte. Sie schaute zu, wie er den Sänger halb zu den Türen zerrte und halb schob.
    »Der Mann muss sterben«, stellte Ser Marwyn Belmor fest, nachdem die beiden gegangen waren. »Er hätte Lady Lysa gleich durch die Mondpforte folgen sollen.«
    »Ohne seine Zunge«, fügte Ser Albar Rois hinzu. »Ohne diese verlogene, spottende Zunge.«
    »Ich war zu nachsichtig mit ihm, ich weiß«, sagte Petyr Baelish reumütig. »Ehrlich gesagt, bedauere ich ihn. Er hat aus Liebe getötet.«
    »Aus Liebe oder aus Hass«, erwiderte Belmor, »er muss sterben.«
    »Und wird es gewiss bald genug tun«, meinte Lord Nestor schroff. »Niemand verweilt lange in den Himmelszellen. Das Blau wird ihn zu sich rufen.«
    »Vielleicht«, sagte Petyr Baelish, »aber ob Marillion auf diesen Ruf hört, weiß nur er selbst.« Er gab seinen Wachen einen Wink, und diese öffneten die Türen am anderen Ende der Halle. »Sers, gewiss seid Ihr nach Eurem Aufstieg müde. Es wurden Zimmer für

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