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Das Locken der Sirene (German Edition)

Das Locken der Sirene (German Edition)

Titel: Das Locken der Sirene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Gott“, wiederholte Zach und schaute nach unten, wo sich die Anhänger dieses Gottes hemmungslos vergnügten. Der FBI-Agent, von dem Griffin gesprochen hatte, wurde gerade von seinem Kreuz weggezerrt, und die Frau in Leder legte ihm ein Halsband um, an dem eine Leine hing. Dann führte sie ihn an Händen und Knien über das Parkett.
    „Ich kann nicht glauben, dass ihr Menschen zwingt, Halsbänder zu tragen.“
    „Dieses Halsband ist hier unten
alles
. Die Subs lieben ihre Halsbänder.“
    „Tragen alle Sklaven ein Halsband?“
    „Nicht alle. Die Haussklaven, also die Subs, die hier im Kreis arbeiten, tragen die Halsbänder des Hauses, als Zeichen, dass sie hier auf der Gehaltsliste stehen. Sie sehen so aus“, erklärte Griffin und zeigte auf das Halsband, das er als Teil seiner Bestrafung trug. Wo sonst eine Hundemarke hing, hing bei ihm nur eine kleine silberne Acht in einem Kreis. „Aber wenn Sklave und Herr unter sich sind, wird der Dom das Halsband aus verschiedenen Gründen benutzen: als Utensil, aus Liebe oder aus beiden Gründen. Ein Halsband kann für manche Paare eine ebenso starke Bedeutung haben wie ein Ehering.“ Griffin lachte. „Heilige Scheiße – du hättest mal Nora und Søren sehen sollen, als sie noch zusammen waren. Ich bin nur ein Jahr vor der Trennung der beiden hergekommen. Aber ich durfte sie noch in ihren ruhmreichen Tagen erleben. Die Halsbänder sind ja meist aus Leder, schwarz oder braun, richtig? Rate mal, welche Farbe ihrs hatte?“
    „Ich weiß nicht. Rot?“
    „Weiß“, erklang eine Stimme hinter ihnen. Zach und Griffin drehten sich um. Søren stand hinter ihnen und beobachtete sie in seinem weißen Priesterkragen. „Welche Farbe auch sonst?“
    Die Gänge und Treppen des 8. Kreises waren für die meisten das reinste Labyrinth, aber Nora kannte sie besser als ihr eigenes Haus. Sie hätte blind ihren Weg gefunden. Es hatte früher manche Gelegenheiten gegeben, da hatte sie das sogar tun müssen. Sie bog um eine Ecke nach der anderen und stieg eine Treppe hinunter, die zur untersten Ebene des Gebäudes führte. Am Ende des ruhigen Korridors befand sich eine Tür, die mit allen anderen Türen identisch war, nur mit der Ausnahme, dass Tür und Knauf komplett weiß gestrichen waren.
    Nora stand vor der Tür und atmete langsam und tief ein und aus. Sie konnte sich nicht annähernd vorstellen, wer oder was sie hinter der Tür erwartete. Das Weiße Zimmer war nur den höchsten Dominanten vorbehalten. Nicht einmal Griffin hatte sich bisher das Recht erworben, das Weiße Zimmer zu betreten.
    Langsam öffnete sie die Tür und hängte ihre Reitgerte draußen an den Knauf als Zeichen, dass das Zimmer belegt war. Das Weiße Zimmer verfügte zwar über ein Schloss und war einer der wenigen Räume im 8. Zirkel, den man abschließen konnte. Aber Nora hütete sich davor, sich mit einem Fremden einzuschließen. Diese Lektion hatte sie auf die harte Tour gelernt.
    Nora machte einen vorsichtigen Schritt in den Raum. In der Mitte stand ein schmiedeeisernes Himmelbett, das mit luxuriösen weißen Laken und Kissen bestückt und von einem halb durchsichtigen weißen Vorhang umgeben war. Obwohl der Raum so rein und unschuldig wirkte, wusste Nora, dass hier einige der entsetzlichsten sexuellen Akte der Weltgeschichte vollzogen worden waren.
    Sie schlich zum Bett und schob den Vorhang beiseite. In der Mitte des Bettes lag ein junger Mann auf der Seite und schlief. Nora betrachtete ihn eine Weile, während ihr Herz heftig in der Brust hämmerte. Er schien ungefähr siebzehn Jahre alt zu sein. Das schwarze Haar reichte ihm über die Schultern, und er hatte die längsten und dichtesten Wimpern, die sie je bei einem Jungen gesehen hatte. Sie ruhten auf seinen blassen Wangen und zitterten leicht im Schlaf. Ihr Blick glitt über seinen Körper. Er trug ein ausgefranstes T-Shirt, eine Jeans mit aufgerissenen Knien und weiße Socken, einer mit Loch an den Zehen. Er hatte die Schuhe ausgezogen, aber nicht die Uhr, deren Lederarmband so breit wie eine Bondagemanschette war. Am anderen Handgelenk trug er ein schwarzes Armband, das ebenso breit war. Er wirkte hochgewachsen, doch Hände und Füße waren überproportional groß. Er war also noch nicht ausgewachsen. Nora seufzte und verfluchte Søren aus tiefstem Herzen. Der Junge – ihr Geschenk – war unbeschreiblich hübsch.
    Sie beugte sich über ihn und strich ihm eine einzelne Strähne von der Wange hinters Ohr.
    „Ach Søren“, sagte sie leise wie zu

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