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Das Locken der Sirene (German Edition)

Das Locken der Sirene (German Edition)

Titel: Das Locken der Sirene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Ihnen bisher irgendwelche getroffen?“
    Zach biss die Zähne zusammen. „Keinen von denen, auf die Sie gezielt haben.“
    „Sie wissen ja gar nicht, worauf ich gezielt habe. Aber zurück zu meinen Hausaufgaben: Was halten Sie davon?“
    „Könnte besser sein.“ Er faltete das Papier wieder zusammen.
    „Es ist ja nur ein erster Entwurf.“ Sie sagte es, ohne dass es wie eine Entschuldigung klang. Dann schaute sie ihn mit dunklen, erwartungsvollen Augen an.
    „Die letzte Zeile ist die stärkste.
Blieb ihr nichts als die ebenso machtvolle Leere, die er hinterlassen hatte
.“ Zach wusste, dass er ihr das Blatt zurückgeben sollte, aber aus irgendeinem ihm unerfindlichen Grund steckte er es in seine Jackentasche. „Das ist gut.“
    Sie schenkte ihm ein träges, gefährliches Lächeln.
    „Das sind Sie.“
    Zach schaute sie einen Moment lang an, dann holte er den Zettel noch einmal heraus.
    „Das bin ich?“ Er wurde rot.
    „Jeder einzelne, schlanke Zentimeter von Ihnen. Ich habe es geschrieben, sobald Sie heute mein Haus verlassen haben. Unnötig zu sagen, dass Ihr Besuch mich inspiriert hat.“
    Zach schluckte und faltete das Blatt erneut auseinander.
Raspelkurz geschnittenes Haar … eisfarbene Augen … Jeans, schwarzes T-Shirt …
Das war er tatsächlich.
    „Entschuldigen Sie …“ Zach versuchte die Kontrolle über die Unterhaltung zurückzugewinnen. „Aber habe ich Sie heute früh nicht wiederholt beleidigt?“
    „Ja, das war sehr anregend. Ich mag Männer, die gemein zu mir sind. Ihnen kann ich eher vertrauen.“
    Sie neigte den Kopf, und ihr widerspenstiges schwarzes Haar fiel ihr in die Stirn und verbarg ihre grünschwarzen Augen.
    „Verzeihen Sie, ich bin gerade sprachlos.“
    „Es war doch Ihr Befehl“, erwiderte sie. „Sie haben mir gesagt, ich soll aufhören, über das zu schreiben, was ich kenne, und anfangen, darüber zu schreiben, was ich kennenlernen will. Und ich will Sie kennenlernen.“
    Sie trat einen Schritt näher, und Zachs Herz sackte nach unten und landete irgendwo in der Nähe seiner Leiste.
    „Wer sind Sie, Ms Sutherlin?“ Er wusste selber nicht genau, was er mit dieser Frage meinte.
    „Ich bin nur eine Autorin. Eine Autorin namens Nora. Und so können Sie mich auch nennen, Zach.“
    „Gut, Nora. Es tut mir leid. Ich bin es nicht gewohnt, von meinen Autoren angebaggert zu werden. Vor allem nicht, nachdem ich sie verbal missbraucht habe.“
    Noras Augen blitzten vergnügt auf.
    „Verbal missbraucht? Zach, wo ich herkomme, ist ‚Schlampe‘ ein Kosename. Wollen Sie sehen, woher ich komme?“
    „Nein.“
    „Schade.“ Sie klang weder überrascht noch enttäuscht. „Wo sollen wir denn jetzt mal hingehen? Ich habe Ihnen doch versprochen, Sie vor dieser Party zu retten, oder nicht?“
    „Ich sollte lieber nicht mitgehen.“ Was würde geschehen, sobald er mit Nora allein wäre? Er sollte es wohl lieber bleiben lassen.
    „Kommen Sie, Zach. Diese Party ist öde. Ich hatte schon PAP-Tests, die mehr Spaß gemacht haben.“
    Zach verbarg sein Lachen hinter einem vorgetäuschten Husten.
    „Ich muss zugeben, Sie können mit Worten umgehen.“
    „Also werden Sie mein Lektor? Bitte!“ Sie klimperte in gespielter Unschuld mit den Wimpern. „Sie werden es nicht bereuen.“
    Zach schaute zur Decke, als stünde dort ein Hinweis, worauf er sich gerade einließ. Nora Sutherlin … Ihm blieben nur noch sechs Wochen in New York, ehe er seine Zelte abbrechen und nach L. A. gehen würde. Warum dachte er überhaupt darüber nach, sich mit Nora Sutherlin und ihrem Buch zu befassen? Er wusste es. Weil es in seinem Leben im Moment sonst nichts anderes gab. Er mochte Mary und genoss es, für J. P. zu arbeiten. Doch er hatte in New York keine Freundschaften geschlossen, war keine wie auch immer gearteten Bindungen eingegangen. Er hatte sich nicht einmal erlaubt, auch nur darüber nachzudenken, sich mit Frauen zu verabreden. In einem Anfall von Wut hatte er eines Tages seinen Ehering abgenommen und danach keinen Grund mehr gefunden, ihn wieder anzustecken. Er dachte gar nicht daran, sich in seinem jetzigen Zustand irgendeiner Frau aufzudrängen. Die Arbeit mit Nora Sutherlin würde ihn wenigstens von seinem eigenen Elend ablenken. Sie schien der Typ Frau zu sein, der einem half, die Kopfschmerzen zu vergessen, indem sie dein Bett in Flammen setzte.
    Er würde es nicht bedauern? Das tat er bereits.
    „Sie wissen aber schon, dass eine Zusammenarbeit mit Ihnen sich negativ auf meine Karriere

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