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Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Besaß er keinen Schlüssel für eins der Tore? Hatte er womöglich Val im Rückspiegel entdeckt und wollte sie nun stellen?
    Sie kannte Weeping Willow, wenn auch nur von der Durchfahrt. Weiße, mit Stuck verzierte Häuser, in denen gut Betuchte wohnten, aber keine Superreichen, machten dieses Viertel aus. Gepflegter englischer Rasen in den Vorgärten. Die Grundstücke wurden nicht von Mauern eingerahmt, wohl aber von Zäunen. Lebte Rhys womöglich gar nicht hier, sondern besuchte nur jemanden? Nachts um drei Uhr? Hatte er spontan Sehnsucht nach seiner Geliebten verspürt?
    Langsam, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, fuhr Valentine an ihm vorbei. Sie wagte kaum zu atmen. Nicht auszudenken, wenn er sie erwischte! Vermutlich würde er sie nie wiedersehen wollen und sich vielleicht sogar bei Jacob Bilbray über sie beschweren. Er stieg gerade aus. Glücklicherweise warf er einen Blick auf das herrschaftliche Gebäude hinter sich. Als er sich umdrehte, um die Fahrertür zu schließen, war sie schon an ihm vorbei. Nervös schaute sie in den Rückspiegel. Er sah ihr hinterher! Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Oh, nein , dachte sie und keuchte. Doch da wandte er sich ab und schloss das Gittertor auf, um sogleich hindurchzugehen.
    Laut stieß Val die gesamte Luft aus ihren Lungen aus. Sie fuhr rechts ran und stellte den Motor aus. Einen Moment lang massierte sie ihre Schläfen und versuchte, sich zu beruhigen. Dann begann das Grübeln erneut. Rhys hatte einen Schlüssel zu dem Anwesen, folglich musste er dort zu Hause sein. Blieb noch die Frage, warum er draußen parkte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu prüfen, welcher Name auf dem Klingelschild oder dem Briefkasten stand.
    Ihr schlechtes Gewissen meldete sich. Ging das, was sie hier tat, nicht zu weit? Aber zum einen plante sie ja nicht, bei ihm einzubrechen, und zum anderen trug er selbst die Schuld daran, dass sie sich wie eine Stalkerin verhielt. Täte er nicht so geheimnisvoll und wäre er nicht so verschlossen, müsste sie ihn auch nicht bespitzeln, um herauszufinden, wer dieser Mann war, der sie verzaubert hatte.
    Aufgeregt verließ sie ihr Fahrzeug. Sie wünschte, sie hätte sich die Zeit genommen, zu Hause ihre Pumps gegen Turnschuhe zu tauschen. Ihre Füße taten weh und das Klacken der Absätze klang unangenehm laut in der Stille der Nacht. Die Sin City pulsierte zwar vierundzwanzig Stunden lang, doch die Geräusche aus dem Zentrum mit seinen Wolkenkratzern, Kasinos und Hotelburgen waren in diesem exklusiven Viertel am Stadtrand bloß ein entferntes Hintergrundrauschen. Deshalb schlich sie auf Zehenspitzen zu der Tür im Zaun, durch die Rhys verschwunden war. An der Seite fand sie ein Klingelschild aus schwarzem Metall, auf dem in Bronze ein Name geschrieben stand, den Val zwar noch nie gehört hatte, von dem sie dennoch sofort Magenschmerzen bekam.
    Lana Sycamore.
    Eine Frau. Valentines schlimmste Befürchtung wurde wahr! Insgeheim hatte sie gehofft, dass sich alles ganz harmlos verhielt und sich dieses Gebäude als Rhys’ Wohnsitz herausstellen würde. Doch er lebte nicht hier, zumindest nicht offiziell.
    Lag er längst in Lanas Armen und flüsterte ihr ins Ohr, wie sehr er sie liebte? War das Spiel mit Val, seiner Teilzeit-Sub, nur zum Aufheizen gedacht, eine Art externes Vorspiel, wie die Treffen mit dem frivolen Zirkel, und widmete er sich nun seiner wirklichen Sklavin?
    Val hielt sich den Bauch. Sie fühlte sich, als hätte jemand sie geboxt. Ihr wurde übel. Wie sich herausstellte, war sie nur ein Zeitvertreib für Rhys Snowden. Diese Erkenntnis traf sie heftiger als erwartet. Gleichzeitig kam sie sich so dumm vor, wie ein Teenager, der einen Star anhimmelte. Ihre Stunden mit ihm im Darkroom kamen ihr rückblickend tatsächlich wie ein Traum vor. Zu schön, um wahr zu sein. Zu kurz. Sie machten Appetit auf mehr. Aber dieses »mehr« verbrachte er offenbar lieber mit der mysteriösen Lana. Sie gehörte höchstwahrscheinlich zu seinem Alltag, während er Val nur heimlich an einem Ort traf, den vermutlich bis auf Jacob kaum jemand kannte.
    Valentine ärgerte sich über den Schmerz, der ihr Innerstes zusammenkrampfte. Zwischen Rhys und ihr ging es nur um Sex. Wann hatte sich das bei ihr geändert?
    Plötzlich knackte die Gegensprechanlage. »Bleib, wo du bist! Wage es ja nicht, wegzulaufen. Hast du gehört, Valentine?«

13
    Erschrocken richtete sie sich kerzengerade auf. Ihr Herz blieb beinahe stehen. »Ja, Sir«, antwortete sie automatisch. Sie

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