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Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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schaute vom Haus zu ihrem Wagen. Sollte sie doch abhauen? Das würde allerdings bedeuten, dass sie sich im Decadency nicht mehr blicken lassen konnte.
    Rhys hatte verärgert geklungen. Genauso sah er auch aus, als er keine drei Sekunden später aus dem Vordereingang trat und über die Zufahrt zu ihr gestapft kam. Er riss das Tor auf, baute sich vor ihr auf und stemmte die Hände in die Seiten. Mit gerümpfter Nase starrte er sie so intensiv an, dass Val wünschte, im Boden zu versinken. Doch dann verbot sie sich, sich klein zu machen, denn sie befanden sich nicht in ihrem Spielzimmer, sondern auf der Straße, und dort begegneten sie sich auf Augenhöhe.
    Tief atmete sie durch. Ihre Stimme klang fest, als sie sagte: »Schrei mich ja nicht an!«
    Überrascht über ihre Kampfansage hob er die Brauen. Wahrscheinlich hatte er erwartet, dass sie den Kopf einziehen und seinem Blick ausweichen würde. Aber sie stand nicht als Lustsklavin vor ihm und unterwarf sich nur in einem erotischen Kontext. Natürlich fühlte sie sich ein wenig schuldig, aber sie war kein Häufchen Elend.
    »Das habe ich nicht verdient«, fügte sie hinzu. Schließlich hatten nicht niedere Beweggründe sie dazu getrieben, ihm hinterherzufahren, sondern Verliebtheit.
    »Was fällt dir ein, mir zu folgen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich war neugierig.«
    »Diese Diskussion hatten wir in der Nacht schon.« Eine Zornesfalte erschien zwischen seinen Brauen. »Alltag und Darkroom sind zwei verschiedene Welten.«
    »Und die müssen angeblich unbedingt getrennt bleiben«, sagte sie vorwurfsvoll.
    Mit der Hand fuhr er durch seine Haare. »Das macht es dir einfacher, Valentine, dich fallenzulassen.«
    »Wenn ich es einfach wollte, würde ich mich nicht demütigen und züchtigen lassen«, schoss es aus ihr heraus, bevor sie darüber nachdenken konnte. Ihre Wangen brannten, aber sie stand zu ihrer Aussage.
    Obwohl seine Miene ernst blieb, glaubte sie, ein Lächeln in seinen Augenwinkeln zu erkennen. »Glaub mir, du willst den Dominus in mir, nicht den Mann, der ich im wirklichen Leben bin.«
    »Für mich ist das ein und dieselbe Person.« Es fiel ihr schwer, keinen Flunsch zu ziehen, aber sie war kein Mädchen mehr, sondern eine erwachsene Frau, die das erste Mal in ihrem Leben wusste, was sie wollte: Rhys Snowden. Bisher hatte sie sich von ihren Eltern lenken lassen, hatte in deren Unternehmen gejobbt, hatte das studiert, was gut für die Familie war, und hatte ihre eigenen Bedürfnisse dabei hintangestellt. Eine eigene Wohnung war ein erster Schritt gewesen, sich von der alten, ziellosen Val ohne eigene Identität zu lösen. Ihrer sexuellen Neigung nachzugehen der zweite. Nun begehrte sie diesen Mann, und das Verlangen, den Menschen hinter dem Sir kennenzulernen, wurde stärker, je höher er den Schutzwall um sich herum baute.
    Seufzend ließ er seine Arme hängen. »Niemand läuft dauerdominant durch den Tag.«
    Also befürchtete er tatsächlich, sie könnte enttäuscht sein von seinem wahren Ich. Seine Unsicherheit, die er unter seiner Verärgerung verbarg, machte ihn wieder sympathisch. Und ließ neue Hoffnung in ihr aufkeimen, sie könnte ihn doch noch umstimmen. »Ich würde so gerne mehr als deine sexuellen Vorlieben kennen.«
    »Und selbst die kennst du bisher nur ansatzweise.« Seine Stimme klang mit einem Mal rau wie Schmirgelpapier und sexy.
    Es lag eine erotische Drohung in seinen Worten, die Valentine eine wohlige Gänsehaut bereitete. »Was ist so schlimm daran, mal einen Kaffee zusammen trinken zu gehen?«
    »Das ist alles, was du möchtest?« Er rümpfte die Nase, als würde er ihr nicht glauben.
    »Für den Anfang«, sagte sie ausweichend, denn sie ahnte, dass sie die ganze Hand wollte, würde er ihr erst den kleinen Finger reichen.
    Alles in ihr drängte nach mehr .
    Mehr Unterwerfung.
    Mehr Lustschmerz.
    Mehr Zeit mit ihm.
    Mehr Zuneigung.
    Mehr Aufmerksamkeit von ihm über den Darkroom hinaus.
    Verächtlich schnaubte er, doch es wirkte gekünstelt auf sie, bloß ein weiterer Stein, mit dem er die Mauer um sich herum erhöhte. »Sollen wir händchenhaltend über den Strip schlendern? Ist es das, was dir vorschwebt?«
    So, wie er das sagte, hörte es sich lächerlich an, wie zwei Teenager, die spazieren gingen, um allen ihre Liebe zu demonstrieren, Eiscreme kauften und sich gegenseitig lecken ließen. Der indirekte Speichelaustausch als erotischer Kick. Banal im Gegensatz zu den Erlebnissen, die sie bereits geteilt hatten.
    »Möchtest du,

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