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Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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beides auf den Arbeitstisch. Als sie den Zettel sah, stockte sie. Etwas zu hastig steckte sie ihn ein. »Bisher träume ich nur davon. Sonst würde ich ja nicht mich selbst … Du wirst es niemandem erzählen, oder?«
    »Selbstverständlich nicht!«
    »Mir ist das so peinlich!« Linda schlug die Beine übereinander und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Verlegen kicherte sie, und Valentine stimmte mit ein. »Du hast doch gesagt, du bist Single.«
    »Bin ich auch.« Und auch irgendwie doch nicht, fügte Val in Gedanken hinzu. Sie fühlte sich Rhys zugehörig, aber er wollte sie nicht, zumindest nicht ganz, sondern nur die Lustsklavin in ihr. Aber würde ihr das auf Dauer reichen? Konnte sie sich damit abfinden? »Es ist kompliziert.«
    »Ist es das nicht immer?« Verstohlen sah Linda sie an, als grübelte sie über etwas nach. Das Rascheln des Papierstücks war zu hören. Sie musste es in ihrer Tasche kneten.
    »Der Zettel«, begann Val behutsam. »Du hast neulich bei Schichtanfang auch einen vor mir versteckt. Erinnerst du dich? Als Rick mich auf dem Parkplatz abgefangen hatte.«
    Kess zwinkerte die Kellnerin. »Die Schildkröte steht echt auf dich.«
    Val wollte jetzt nicht über den anhänglichen Kollegen sprechen. »Ich habe es bemerkt, jedoch nichts dazu gesagt. Jeder hat seine Geheimnisse. Aber jetzt mache ich mir doch Sorgen um dich. Ist alles in Ordnung?«
    Linda schmunzelte verklärt. Während sie über ihre Unterlippe leckte, holte sie den Schnipsel heraus. Langsam faltete sie ihn auseinander und glättete ihn mit ihren Daumen. »Ich habe auch einen Verehrer. Er steckt mir heimlich Nachrichten zu. Zuerst waren sie frivol, dann heiß und jetzt sind sie obszön. Ich bin süchtig danach!«
    Valentines Augen weiteten sich. »Wer ist es?«
    »Er hat sich mir noch nicht zu erkennen gegeben.« Lapidar zuckte Linda mit den Achseln, als wäre es ihr egal.
    Aber das nahm Val ihr nicht ab, denn Lindas Miene wirkte verkniffen. Sie rieb ihre Handflächen aneinander. »Ein mysteriöser Bewunderer? Wie aufregend!«
    »Wüstling, trifft es eher.« Linda gluckste. »Die Worte, die er an mich richtet, würde eine andere Frau als versaut bezeichnen. Trotzdem hat er Stil. Er geht nie unter die Gürtellinie oder überschreitet die Grenzen des guten Geschmacks. Weißt du, was ich meine?«, fragte sie und hob die Brauen. »Er verpackt schmutzige Sachen in gehobene Sprache. Keine Ahnung, wie er das schafft. Ich könnte es nicht. Aber ich stehe voll drauf!«
    Val verstand ihre Freundin sehr gut, erkannte sie doch Rhys in der Beschreibung wieder. Er verhielt sich wie ein Gentleman, fickte jedoch wie ein Raubtier – eine Mischung, die selten und kostbar war. Ein Teil von ihr wollte das Thema nicht vertiefen, doch die Neugier siegte. »Wer könnte nur dahinterstecken?«
    »Ich tippe auf einen der Kerle im Separee.« Gedankenversunken knetete Linda ihre Unterlippe. »Ganz bestimmt sogar.«
    Vals Magen zog sich zusammen. Ihre Knie wurden weich. Da kein zweiter Stuhl in der Küche stand, setzte sie sich kurzerhand auf eine der Arbeitsflächen. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil seine erotischen Anweisungen eindeutig in die SM -Richtung gehen. Wer sonst sollte wissen, dass mein Interesse von den tabulosen Spielen in dem Raum geweckt worden ist? Jemand muss meine Blicke bemerkt und richtig gedeutet haben.«
    Das klang in Vals Ohren nachvollziehbar, zumal sich der illustre Zirkel in dieser Nacht nicht traf und die Mitglieder somit Zeit für anderweitiges Amüsement hatten. »Anweisungen?«
    Erst färbte sich Lindas Hals puterrot, dann ihre Wangen. Rasch steckte sie den Zettel wieder ein. »Er hat mir geschrieben, was ich gegen Schichtende machen soll. Und wo. In der Küche lagen schon der Pfannenwender und die Kerze bereit.«
    »Meinst du, er hat dir zugesehen?« Plötzlich fühlte es sich an, als wären sie nicht alleine. Eben noch war Valentine selbst eine heimliche Beobachterin gewesen und nun, da sie in die Küche zu ihrer Freundin getreten und somit auf der Bildfläche aufgetaucht war, hatte man sie eventuell selbst ins Visier genommen. Oder hatte der mysteriöse Fremde nicht nur die Akteurin, sondern auch die Voyeurin bereits die ganze Zeit im Blick gehabt, während Linda seine Befehle umgesetzt hatte? Verunsichert schaute sie sich um. »Und weiß jetzt, dass wir über ihn sprechen?«
    Mit einem Nicken deutete Linda auf das Küchenfenster. Dahinter lag nur Schwärze. Aber wenn man draußen stand und in die indirekt beleuchtete

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