Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
Vom Netzwerk:
Aufstehen stieß sie mit dem Ellbogen gegen die Kerze. Diese fiel um, rollte über die Platte und fiel zu Boden, wo sie erlosch. Etwas zu hektisch machte Linda einen Schritt nach vorne. Sie trat versehentlich auf die Kerze, fiel nach hinten und plumpste zurück auf den Stuhl. Ihr verlegenes Lachen schallte durch die Küche. Sie zuckte mit den Achseln und blieb sitzen. »Ach, was soll’s.«
    Weil Valentine ein Geräusch auf dem Gang hörte, ging sie um die Theke herum zu Linda, damit man sie nicht sofort sah, sollte jemand die Kantine betreten. »Es tut mir leid. Ich wollte nicht … Aber ich konnte auch nicht …«
    »Wie bei einem Unfall, meinst du wohl.« Verschmitzt zwinkerte die Blondine und richtete ihre Haare. »Man will nicht hinschauen, aber man muss.«
    »So war das nicht gemeint. Das klingt ja, als wäre es schrecklich gewesen, dabei war es … schön.« Valentines Wangen brannten.
    »Schön?« Linda entspannte sich sichtlich. »Bist du nicht schockiert?« Ihr Teint war rosig, aber nicht allein aus Verlegenheit, weil sie dabei ertappt worden war, wie sie sich auf außergewöhnliche Weise Lust verschafft hatte. Val vermutete, dass ihre Freundin immer noch von ihrem Orgasmus erhitzt war. »Nicht mehr als darüber, was im Separee vor sich geht, wo du servierst. Ich habe einen Blick auf das obszöne Treiben darin werfen können.« Dabei beließ sie es. Sie wollte nicht zu viel ausplaudern und ihr Arrangement mit Rhys vorerst unerwähnt lassen, zumal sie befürchtete, dass es ohnehin bald hinfällig war. Bei dem Gedanken verspürte sie einen Stich in der Magengrube.
    Linda strahlte verklärt. »Das, was ich dort zu sehen bekomme, ist anregend. Aber nicht jeder kann etwas damit anfangen.«
    »Ich schon.« Das erste Mal in ihrem Leben gestand Val jemandem ihre Neigung. Es fühlte sich gut an. Befreiend!
    Die zwei Wörter fielen wie Steine in einen Brunnen. Angespannt lauschte man auf den Einschlag. Einen Moment lang sahen sie sich schweigend an. Dann zogen sich ihrer beider Mundwinkel immer weiter nach oben.
    Damit ihre Freundin nicht glaubte, sie wäre ihr um Längen voraus und könnte ihr womöglich Ratschläge geben, fügte Valentine hinzu: »Ich habe nicht so viel Erfahrung, wie du vielleicht denkst, hauptsächlich habe ich SM -Bücher von der britischen Autorin Evangeline gelesen. Ich kann sie dir ausleihen.«
    »Gerne.« Plötzlich packte Linda ihre Handgelenke und zog Val verschwörerisch zu sich heran. »Du hast dich schon mal von einem Dom disziplinieren lassen?«
    Zögerlich nickte Val. Sie war zwar glücklich, eine Gleichgesinnte gefunden zu haben, wusste aber nicht, wie sie das, was sie mit Rhys verband, beschreiben sollte. Aus seiner Sicht handelte es sich um eine reine Spielbeziehung. Zumindest behauptete er das. Seine Eifersucht passte jedoch nicht zu dieser Aussage. Außerdem verlagerte er ihre Treffen vom Darkroom in die Wüste. Nach draußen. In die reale Welt. Wo jeder, der zufällig vorbeikam, sehen konnte, was sie trieben. Und dass sie zusammengehörten. Kein schützender Kokon mehr, der ihr Geheimnis wahrte. Und sie selbst begann mehr für ihn zu empfinden, als gut für sie war. Wie hatte sie sich nur in so kurzer Zeit so tief verlieben können? Das bekräftigte sie nur in der Annahme, dass sie etwas Besonderes teilten.
    Am Anfang hatten sie dasselbe gewollt, nun offenbar nicht mehr. Dadurch geriet ihr Abkommen in Gefahr. Keine guten Aussichten.
    »Du tust es immer noch, habe ich recht? Man sieht es dir an. Wie ist es? Nun sag schon!« Lindas Stimme überschlug sich fast. Sie krallte ihre Finger in den Stoff über ihrem Schoß, als wäre sie schon wieder erregt.
    »Geil. Ein Rausch der Sinne. Man weiß nicht, wo oben und wo unten ist.« Unbeabsichtigt geriet Val ins Schwärmen. »Man schwebt, selbst wenn man gefesselt ist. Die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit trägt sogar noch dazu bei, den Höhenflug zu steigern. Man konzentriert sich vollkommen auf den Moment. Alles andere verblasst, wird unwichtig. Man löst sich vom Alltag, vergisst seine Sorgen.« Sie vergaß sogar ihre »Schwäche«, und das kam sonst praktisch nie vor. »Jeglicher Stress fällt von einem ab. Ich habe noch nie besseren Sex gehabt, und das nicht trotz , sondern wegen der Erniedrigung und der Qual.« Jetzt, da sie es aussprach, kehrte die Scham doch wieder zurück, deshalb winkte sie ab. »Ach, es ist schwer zu beschreiben.«
    »Hast du ein Glück!« Seufzend hob Linda den Pfannenwender und die Kerze auf und legte

Weitere Kostenlose Bücher