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Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition)

Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition)

Titel: Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Di Fulvio
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einem Finger durch die Luft. »Aber selbst wenn uns das gelingt … würden sie dich trotzdem erwischen … wenn du auf dem Landweg fliehst …«
    »Ja und?«
    »Mach dein Schiff flott, Junge. Wenn du es schaffst, dass dein Mädchen aus dem Kerker entkommt, bleibt dir nur eine Möglichkeit … der Weg über das Meer. Daran werden sie nicht denken … Besteig dein Schiff. Und dann fang an zu beten.«
    »Ich habe Zuan gesagt, er soll es versenken …«
    »Und du glaubst, dieser Alte gehorcht einem grünen Jungen?«, fragte Scarabello mühsam lächelnd. »Ich habe ihn gesehen. Ein alter Starrkopf, der mit seinem Schiff verheiratet ist. Das würde der nie versenken …«
    »Ich habe kein Geld, um …«
    »Doch, das hast du. Ich gebe es dir … Ich habe dir doch schon gesagt …«
    »Ich gebe es dir zurück.«
    »Du bist wirklich ein Dummkopf, Junge.« Scarabello grinste. »Schau mich an. Ich sterbe. Willst du es mir in den Sarg legen?«
    Mercurio schüttelte den Kopf. »Nein, du wirst nicht sterben.«
    »Geh zu dem Alten …«
    »Danke.«
    »Geh.«
    Als Mercurio aus dem Stall rannte, folgte Scarabello ihm mit dem Blick. Er würde die Tochter des Doktors nicht aus dem Gefängnis befreien können, dachte er. Das war schlichtweg unmöglich. Und auch die Sache mit dem heruntergekommenen Schiff war natürlich Unsinn. Aber der Glaube daran würde den Jungen wenigstens beschäftigt halten. Er hatte ihn immer gemocht und hätte ihm jetzt gern geholfen, doch er konnte nichts für ihn tun, außer ihm ein wenig Hoffnung zu geben. Einen kleinen Hoffnungsschimmer. Und das war immerhin etwas. Seit er auf dieser Pritsche lag, wusste er, dass Hoffnung ein wertvolles Gut war.
    Draußen eilte Mercurio zu Isacco und Lanzafame, die gemeinsam an der Viehtränke standen.
    »Hauptmann«, sagte er atemlos zu Lanzafame. »Könntet Ihr dafür sorgen, dass man Euch die Aufgabe überträgt, Giuditta aus dem Kerker zum Gericht und zurück zu begleiten?«
    Lanzafame starrte ihn überrascht an.
    Isacco wandte sich zu Mercurio um. Zum ersten Mal seit Giudittas Verhaftung kam wieder Leben in seine Augen. »Was hast du vor?«, fragte er ihn.
    »Könntet Ihr Euch ihre Eskorte übertragen lassen, Hauptmann?«, beharrte Mercurio.
    Lanzafame schüttelte den Kopf. »Wie soll das gehen? Die Befehle kommen von ganz oben, und …«
    »Na gut«, unterbrach Mercurio ihn. »Aber wenn es mir gelingen sollte, dass man Euch damit beauftragt und es dann … gelingen würde, dass Giuditta entkommt … würdet Ihr sie töten?«
    Lanzafame sah Isacco an, dann wieder Mercurio. »Wie kannst du nur glauben, dass ich so etwas tun würde, Junge?«
    »Du willst ihr zur Flucht verhelfen?«, fragte Isacco, und seine Stimme zitterte vor Aufregung.
    »Würdet Ihr das an meiner Stelle nicht versuchen?«, erwiderte Mercurio.
    Isacco sah die Angst in seinen Augen. Und den Mut.
    Mercurio kehrte eilig zu Scarabellos Lager zurück. »Wie viele Gefallen kannst du von deinem mächtigen Herrn verlangen?«
    »Solange ich am Leben bin, habe ich … unbegrenzten Kredit …«, erwiderte Scarabello keuchend.
    »Für den Anfang brauche ich nur einen.«
    Isacco und Lanzafame kamen zu ihnen und stellten sich um das Lager. Es sah aus, als wagten sie kaum zu atmen.
    »Worum geht es?«, fragte Scarabello.
    »Die Eskorte der Gefangenen«, sagte Mercurio.
    Scarabello dachte schweigend nach. »Ja … ich glaube, das geht …« Er sah zu Lanzafame hinüber und verzog seinen Mund zu einem ironischen Grinsen. »Aber dann verpasst Ihr vielleicht meinen Tod, Hauptmann …«
    Lanzafame sah ihn durchdringend an. Etwas in seinem Blick hatte sich verändert. Er nickte und kräuselte kaum merklich die Lippen, als müsste er ein Lächeln unterdrücken. »Das Risiko gehe ich ein …«
    »Möge Gott uns beschützen«, sagte Isacco mit feuchten Augen. »Möge Gott mit uns allen sein und seine schützende Hand über Giuditta halten.«
    Mercurio sah Scarabello fragend an. »Soll ich den Einäugigen schicken?«
    »Nein«, erwiderte Scarabello. »Das musst du schon selbst erledigen.«
    Mercurio fuhr sich mit der Hand an die Brust, als könnte er dadurch sein heftig klopfendes Herz beruhigen. »Einverstanden«, sagte er dann.
    »Komm näher«, befahl ihm Scarabello, und als sich Mercurio zu ihm herunterbeugte, flüsterte er ihm ins Ohr: »Der Mann verspeist einen wie den Einäugigen zum Frühstück. Wenn er dich empfängt, musst du ihm entschlossen unter die Augen treten und ihm zu verstehen geben, dass er keinen Deut

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