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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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konstruiert. Er dämpft alle meine Körperfunktionen, bis ich beinahe tot bin. So kann ich den Äther täuschen und sehen, was Sie sehen.«
    Griffin nickte. Er konnte es immer noch nicht ganz glauben. »Damit werden Sie ein Geist.«
    »Genau, Durchlaucht, ganz genau!«
    Griffin und Emily wechselten einen Blick. Er wollte Tesla nicht beleidigen, aber ein so törichtes Ding wie diesen Anzug hatte er noch nie gesehen. Es war nie klug, sich dem Tod zu sehr anzunähern, ganz egal, wie genial man war. »Mister Tesla, das kommt mir aber sehr gefährlich vor.«
    »Oh, nein, es ist völlig sicher. Außerdem wird Miss O’Brien assistieren und eingreifen, falls es zu Komplikationen kommt.«
    Emily erbleichte ein wenig, und die Sommersprossen auf ihren Wagen traten deutlicher hervor. »Aber natürlich«, wil ligte sie ein. Selbstverständlich konnte sie nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass Tesla am Leben blieb, doch sie würde auf jeden Fall alles Menschenmögliche tun, um genau dies zu erreichen.
    »Mister Tesla, Sir«, erkundigte sich Emily. »Sie sagten, man müsse Ihre Maschine nicht bei sich haben, damit sie funktioniert, nicht wahr?«
    »Richtig. Der Apparat wird auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet. Das kann Ihr Schurke im Grunde überall tun, solange er nur einen unverstellten Blick auf das Ziel hat.«
    »Und was ist, wenn es mehrere Ziele gibt?«, fragte Griffin. »Sagen wir mal, er will mehr als ein Objekt unberührbar machen?«
    Tesla schien zu erschrecken. »Ich habe das Gerät so konstruiert, dass es in gewisser Weise ätherische Funkwellen benutzt. Wenn er außerdem das Steuergerät hat oder sich eines bauen ließ, dann kann er das Gerät irgendwo in Reichweite abstellen und einfach mit dem Steuergerät in die Richtung zielen, wo er durch etwas hindurchgehen will.«
    Griffin raufte sich die Haare. »Wundervoll.«
    »Allerdings kann er die Maschine immer nur auf ein einziges Ziel ausrichten. Er müsste jeweils mindestens fünf Sekunden warten, bis sich die Ladung abermals aufgebaut hat.«
    Hätte er vor einer Wand gestanden, dann hätte Griffin den Kopf gegen den Stein geschlagen.
    »Das Erfreuliche daran ist«, schaltete sich Emily ein, »dass du die Maschine auch dann ausschalten kannst, wenn du nicht weißt, wo sie ist, indem du dich auf die Steuerung konzentrierst.«
    »Ganz recht«, stimmte Tesla zu. »Miss O’Brien, Sie sind gewiss die intelligenteste Frau, die mir je begegnet ist.«
    Griffin musste sich auf die Zunge beißen, um nicht laut herauszuplatzen. Emily war vorübergehend nicht sicher, ob sie sich geschmeichelt oder beleidigt fühlen sollte.
    »Vielen Dank, Sir«, sagte sie schließlich mit einem etwas gezwungenen Lächeln. »Wollen wir beginnen?«
    Die arme Emily, dachte Griffin. Sie war so aufgeregt gewesen, als sie Tesla begegnet war, aber der Mann entpuppte sich nicht ganz als das, was sie erhofft hatte. Keine Frage, der Erfinder war brillant und hatte sich recht höflich und entgegenkommend gezeigt, doch er war zweifellos auch ein bisschen verrückt, und obendrein hatte er diese ungesunde Begeisterung für Geräte, die sich militärisch nutzen ließen …
    Trotz seiner Exzentrizität war er jedoch der einzige Mensch, der ihnen im Moment helfen konnte.
    Tesla ging zu einem Sitzmöbel, das einem Frisierstuhl nicht unähnlich war, und ließ sich darauf nieder. »Miss O’Brien, wären Sie so freundlich, mir zu assistieren?«
    Emily half dem Erfinder, die Maske anzulegen, und ver staute den Metallbehälter, damit er nicht hinunterfallen konnte. Dann schnallte sie ihn an die Arm- und Beinstützen. Teslas Atemzüge, mit denen er das Gas aus dem Behälter aufnahm, waren deutlich zu hören. Emily legte die Schalter um und stellte mithilfe der Wählscheiben auf beiden Seiten die richtigen Werte ein. Dann nahm sie ein langes Kabel, das zu einem Apparat gehörte, der aussah wie die Kreuzung aus einem Funkgerät und einer Gravurmaschine. Anstelle der Gravurnadel besaß das Ding jedoch einen Bleistift, der über einer zwischen zwei Rollen aufgespannten Papierbahn schwebte. Emily schob die biegsame kleine Scheibe am Ende des Kabels unter Teslas Haube und drückte sie fest.
    »Wozu ist das gut?«, fragte Griffin.
    »Es überwacht die Herztätigkeit«, erklärte sie. »Ich soll ihn wiederbeleben, wenn der Wert zu weit sinkt.«
    »Was wäre denn zu weit?«
    Sie lächelte ironisch. »Wenn das Herz stillsteht.«
    »Ah.« Er betrachtete Tesla, der unter dem Helm wegen seiner eigenen Atemzüge nichts

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