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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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gesehen habe.«
    »Perfekt«, stimmte Emily zu. »Was brauchst du sonst noch?«
    Nachdem die wichtigsten Teile ausgewählt waren, suchten sie noch ein paar weitere Kleidungsstücke für Finley aus, auf die sie zurückgreifen konnte, bis das Hotel die Sachen gewaschen hatte, die dort verblieben waren. Im Moment trug sie wieder Griffins Sachen, hatte darüber aber eins ihrer eigenen Korsetts angelegt, um etwas weiblicher auszusehen. Zweifellos würde er sich freuen, wenn sie aufhörte, seine Sachen zu beanspruchen, zumal er ebenfalls einen Teil seiner Ausstattung verloren hatte.
    Über Dalton oder ihre Pläne redeten sie nicht, während sie einkauften. Sie waren viel zu nervös, um sich in der Öffentlichkeit darüber zu unterhalten. Man wusste nie, wer gerade zuhörte. Also sprachen sie lieber über Sam und Griffin und den armen Jasper, dessen Kummer sie mitfühlen konnten.
    Endlich waren die Einkäufe erledigt. Geduldig warteten sie, während die Näherin die Säume absteckte, um die nötigen Änderungen vorzunehmen. Das Geschäft war mit Nähautomaten ausgerüstet, sodass der größte Teil der Sachen schon am folgenden Morgen, wenn nicht sogar bereits am Abend fertig sein würde.
    »Schicken Sie bitte die Rechnung an den Duke of Greythorne im Waldorf-Astoria«, sagte Finley schließlich zu der Verkäuferin.
    »Tun Sie das auf gar keinen Fall«, schaltete sich Miss Astor-Prynn ein, ehe Finley die Anweisung geben konnte, die Einkäufe an die gleiche Adresse zu schicken. »Das Mädchen ist eine Betrügerin.«
    Finleys Hals und die Wangen liefen vor lauter Verlegenheit rot an. Alle starrten sie an und waren womöglich sogar bereit, dem gemeinen Weibsstück zu glauben. »Sie kennen mich über haupt nicht«, antwortete sie ruhig und äußerlich gelassen. »Und Sie kennen auch Griffin nicht.«
    Das Mädchen schnaubte vor Wut. »Du dreiste Dirne, wie kannst du es wagen, ihn beim Vornamen zu nennen? Diese Unverfrorenheit! Ich weiß genau, wie du aus der Haft entkommen bist, aber beim nächsten Mal wirst du nicht so viel Glück haben.«
    Finley wandte sich an Emily, deren Gesicht ebenfalls rot angelaufen war. »Glaubst du, sie hält den Mund, wenn ich draufschlage?«
    Emily lächelte, aber es war nicht zu übersehen, dass auch sie wütend war.
    »Es tut mir leid«, schaltete sich die Verkäuferin ein, »aber ich fürchte, nach Miss Astor-Prynns Anschuldigungen brauche ich einen Beweis dafür, dass Sie tatsächlich zur Begleitung des Herzogs gehören.«
    Finley kniff die Augen zusammen und starrte das selbstgerechte Biest an, das dafür verantwortlich war. Wie hatte sie nur jemals glauben können, dass Griffin so jemanden ihr gegenüber bevorzugen könnte? Niemand konnte dieses durchtriebene Luder ins Herz schließen.
    Hinter ihr ging die Tür auf, die kleine Glocke klingelte. Finley achtete nicht darauf. Sie tat einen Schritt auf das Mädchen zu, das ihr gerade übel mitgespielt hatte. »Was glauben Sie eigentlich, was er tun wird? Ihnen einen Antrag machen? Sie nach England mitnehmen? Er ist achtzehn. So jung heiratet kein Gentleman.«
    »Lange Verlobungszeiten sind nicht ungewöhnlich«, wandte Miss Astor-Prynn ein. Dann lächelte sie grausam. »Was wird er wohl tun, wenn er Ihrer müde wird«, sie bedachte Finley mit einem ausgesprochen beleidigenden Blick, »und Ihrer … Fertigkeiten nicht mehr bedarf?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies jemals geschehen wird«, ließ sich eine neue Stimme hinter ihnen vernehmen.
    Finley entspannte die geballte Faust, die sie der Hexe beinahe ins Gesicht geschlagen hätte. Sie bemerkte noch, wie das Blut aus dem selbstgefälligen Gesicht wich, ehe sie sich zu ihrem Retter umdrehte.
    »Durchlaucht«, sagte sie glücklich. »Ich bin so froh, dass Sie hier sind. Miss Astor-Prynn bezweifelt, dass Emily und ich zu Ihrer Begleitung gehören. Würden Sie ihr bitte diese Vorstellungen ausreden, damit wir mit unseren Einkäufen ins Hotel zurückkehren können?«
    Griffin grinste breit. Offensichtlich fand er ihre zuckersüße Förmlichkeit besonders reizend. »Aber gern, Miss Jayne.« Miss Astor dagegen warf er einen eiskalten Blick zu, ehe er sich an die Verkäuferin hinter der Theke wandte. »Bitte lassen Sie die Einkäufe der Damen ins Waldorf liefen.« Er gab ihr einen knisternden Geldschein für ihre Mühen.
    Das Mädchen eilte los, um seinen Wunsch zu erfüllen, und entschuldigte sich murmelnd.
    Griffins Lächeln verblasste, als er sich wieder an Finleys Gegenspielerin wandte.

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