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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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Hosentaschen. Es waren fingerlose Handschuhe mit Messingkappen, die genau über die Knöchel passten. Wenn sie nur ihre Fäuste hatte, dann musste jeder Hieb zählen.
    Jasper errötete, wich ihrem Blick aber nicht aus. »Du musst das nicht tun.«
    Dies stimmte sie sofort milder, denn sie begriff, dass er es ernst meinte. Er war bereit, es ganz allein durchzustehen, und wusste, dass er dabei vermutlich sterben würde. Zumindest würde er sich schwere Verletzungen zuziehen.
    Sie bog den Kopf zur Seite und hörte ein lautes Knacken. Dann tat sie das Gleiche auf der anderen Seite. Jasper schnitt eine Grimasse, sagte aber nichts dazu. Kluger Junge. »Wir wollen das hinter uns bringen.«
    »Bist du sicher, dass du das machen willst, Junge aus San Francisco?«, fragte Wildcat und kam ihm entgegen.
    »Ich muss, Mädchen aus New York.« Jasper zog sich den Hut in die Stirn, und Finley fragte sich, ob man sie »Mädchen aus London« nennen würde, wenn es vorbei war. »Sonst wäre ich nicht hier.«
    Die Anführerin zuckte mit den Achseln. »Das ist die mieseste Ausrede, die ich je gehört habe. Du brichst einem Mädchen das Herz und sagst nicht einmal, dass es dir leidtut? Was für ein Kerl bist du eigentlich?«
    Sosehr sie auch die Begegnung mit Wildcats Baseballschläger fürchtete, Finley musste zugeben, dass es schwer war, das Mädchen nicht zu mögen. Sie war entspannt und wirkte doch sehr gefährlich. Finley fand dies auf eine seltsame Weise beruhigend und nahm an, sie seien einander sehr ähnlich.
    »Es tut ihm leid«, schaltete sich Finley ein. »Es tut ihm unendlich leid. Könnte ich vielleicht auch einen Baseballschläger haben?«
    Wildcat lächelte und warf ihren eigenen weg. Laut klappernd fiel er zu Boden, und Finley glaubte fast, die Erschütterung in den Zähnen zu spüren. Es würde bestimmt nicht kitzeln, wenn man mit dem Ding Bekanntschaft machte.
    »In Ordnung?«, fragte die Anführerin.
    Finley zuckte mit den Achseln und bemerkte, dass Wildcat an einer Hand böse Metallkrallen trug, die ihren Messingknö cheln mehr als ebenbürtig waren. »Das geht wohl in Ordnung.«
    Ohne weiteres Vorgeplänkel begann der Kampf. Zwischen den Hieben, die sie selbst einstecken musste, nahm sich Finley Wildcat und alle anderen vor, die sie erreichen konnte. Jasper setzte seine Geschwindigkeit und Beweglichkeit gegen die übrigen Bandenmitglieder ein, die zu seinem Glück keine besonderen Begabungen besaßen. Wildcat dagegen hob sich eindeutig von den anderen ab. Sie kämpfte schnell und grimmig und besaß diese verdammten Klauen. Zweifellos war ihr Spitzname darauf zurückzuführen.
    Nach einer besonders bösen Attacke lief Finley Blut über die Wange. In ihrem Gesicht stach und brannte es, aber sie ignorierte die Schmerzen, so gut sie konnte, und tröstete sich mit der Tatsache, dass auch ihre Gegnerin blutete.
    Zuschlagen, abtauchen, eine schnelle Drehung, zuschlagen, treten, taumeln. Es war fast wie ein bizarrer Tanz, in dem keine von ihnen als Erste Schwäche zeigen wollte. Dabei wussten sie beide, dass es vorläufig nicht zu einer Entscheidung kommen würde, und Jasper schwankte bereits. Er konnte sich immer noch schneller bewegen als seine Gegner, aber es waren zu viele, um ihnen allen auszuweichen.
    Schließlich packte Finley Wildcat an der Kehle und stieß sie gegen das Haus. Ein Fenster klirrte. Wildcat hob ebenfalls die Hand und wollte Finley an die Kehle gehen. So verharrten sie, beide mit erhobenen Händen und bereit zum Zuschlagen.
    »Hast du jetzt genug gekämpft?« Auf einmal klang Wildcats Stimme sehr irisch, was Finley bisher noch gar nicht aufgefallen war.
    Finley ließ die Hand nicht sinken. »Es war deine Idee.«
    Das Mädchen lächelte, und Finley glaubte, einen Reißzahn aufblitzen zu sehen. »Ich habe ein Versprechen abgegeben, das ich halten musste. Es geht um den Stolz. Um ehrlich zu sein, ich würde ihm eigentlich lieber das Ding geben und euch wegschicken.«
    Da Finley genau das Gleiche wollte, ließ sie die Hand sinken. Wildcat folgte ihrem Beispiel, und dann gaben sie einander frei.
    Finley drehte sich um und fand Jasper am Boden liegend vor. Das Gesicht war blutig, aber nicht allzu zerschlagen. Ein halbes Dutzend Bandenmitglieder lagen ebenfalls am Boden, und die anderen hatten einige Schrammen abbekommen und keuchten vor Erschöpfung. Immerhin hatte Jasper es geschafft, sie zu ermüden.
    Bevor Finley ihm helfen konnte, gab Wildcat ihm die Hand und zog ihn mühelos hoch.
    »Komm rein, Cowboy, und

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