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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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hatte ihn gewarnt, sich nicht von der Aussicht auf viel Geld für wenig Arbeit verlocken zu lassen, doch er hatte das Geld gebraucht, und er musste natürlich zugeben, dass das Verbrecherdasein gelegentlich sehr spannend und aufregend war. Allerdings hatte er nicht lange gebraucht, um einzusehen, wie dumm er gewesen war.
    Niemand konnte seiner Vergangenheit entkommen, ganz egal, wie schnell er lief.
    Hinter ihm öffnete jemand die Tür. Er sprang erschrocken auf. Eigentlich war er doch klug genug, jederzeit eine Wand im Rücken zu haben.
    Dalton lächelte, als hätte er Jaspers Gedanken erraten. »Jasper, da bist du ja. Entführe mir meine Finley nur nicht zu lange.« Der Gangster setzte ein Lächeln auf, das Jasper an einen Hai erinnerte.
    Dalton kehrte ins Haus zurück, Jasper und Finley blieben einen Moment allein, bis die Kutsche vorfuhr.
    »Was sollst du für ihn tun?«, fragte Jasper und tat vorsichtshalber so, als blickte er angestrengt in die Richtung, aus der die Kutsche kommen musste.
    Finley kniff die Augen zusammen und blickte zum Himmel hinauf. »Ich soll dafür sorgen, dass du ein mechanisches Gerät findest, und dir richtig wehtun, falls du krumme Dinger drehst.«
    Er versetzte einem kleinen Kieselstein einen Tritt. »Das ist nicht weiter überraschend.«
    »Wozu ist das Ding überhaupt gut?«, fragte sie. »Dieser Apparat, den du herschaffen sollst?«
    »Verdammt will ich sein, wenn ich das wüsste. Aber was es auch ist, es ist etwas Böses, denn sonst würde Dalton es nicht brauchen. Ich habe das Ding hierher nach Manhattan gebracht und zerlegt, weil ich dachte, so könne Mei in San Francisco nichts passieren, aber das war ein Irrtum. Nach dem heutigen gibt es nur noch ein weiteres Stück, das fehlt.«
    »Er wollte es so dringend haben, dass er dir bis London Leute hinterhergeschickt hat.«
    »Der Lohn dieser Handlanger ist jetzt ein Teil von dem, was ich ihm seiner Ansicht nach schuldig bin.« Er nahm den Hut ab und strich sich über die Haare. »Ich hätte das verdammte Ding lassen sollen, wo es ist. Was mit mir passiert, ist ihm sowieso egal.«
    »Er hat deshalb einiges auf sich genommen. Was so wichtig ist, kann nicht gut sein. Wir müssen herausfinden, was er vorhat, und es verhindern, damit nicht noch jemand verletzt wird.«
    Jasper rieb sich den Nacken. »Ja, wenn wir das können.«
    »Er hat Mei bedroht, oder?« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »So zwingt er dich, für ihn zu arbeiten.«
    Ihre Stimme klang so hoffnungsvoll, dass Jasper auf einmal einen Kloß im Hals hatte. Das war Freundschaft. Sie und Griffin hatten keine Ahnung, ob sie ihm trauen konnten, aber sie taten so, als sei er ihr Freund.
    Er setzte den Hut wieder auf. »Ja. Der Kragen, den sie ständig trägt … er kann sich zuziehen, wenn sie weggeht oder etwas tut, das Dalton nicht gefällt.« Er suchte ihren Blick. »Er wird sie töten, Finley. Das würde er im Handumdrehen tun. Es wäre nicht das erste Mal.«
    Sie nickte wortlos, doch er konnte ihrer grimmigen Miene entnehmen, dass sie ihm glaubte. Und genau wie er selbst hatte sie keine Ahnung, wie sie ungeschoren aus dieser Situation herauskommen konnten. Da Meis Leben in Daltons Händen lag, konnten sie sich auch nicht an die Behörden wenden.
    Hufetrappeln erregte ihre Aufmerksamkeit, als die verschlissene und staubige Kutsche, von Little Hank gelenkt, am Bordstein vorfuhr.
    »Hat Dalton eigentlich noch nicht gemerkt, dass es Dampfmaschinen gibt?« Kritisch beäugte Finley das altmodische Transportmittel.
    »Er hält sich eben für einen richtigen Cowboy«, erklärte Jasper ihr, als sie die Treppe hinuntergingen. »Er setzt nur Pferde ein. Die einzige Situation, in der eine Dampfmaschine nützlich sein könnte, ist ein Raubüberfall. Außerdem hat Little Hank Angst vor dem Dampf. Nicht wahr, großer Bursche?«
    Der Hüne funkelte ihn an, aber Jasper entging nicht, dass der Mann einen raschen Blick auf seine linke Hand warf, die in einem Lederhandschuh steckte. Hank hatte Narben, seit er sich bei einem Raubüberfall Verbrennungen durch heißen Dampf zugezogen hatte. Es war grausam, ihn mit seinem sicherlich ungeheuer schmerzhaften Erlebnis aufzuziehen, aber Jasper war der Ansicht, Hank noch ein oder zwei Beleidigungen schuldig zu sein, nachdem dieser ihn direkt nach der Ankunft in New York zusammengeschlagen hatte.
    Er hielt Finley die Tür der Kutsche auf. Ehe er einstieg, blickte er zu Hank hinauf. »Zur Mulberry Street, Bandit’s Roost.«
    Es bereitete ihm eine

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