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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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flüsterte Dalton. »Beeilt euch.«
    Jasper und Finley standen auf und traten wortlos in den leeren Korridor hinaus.
    »Wenn das hier vorbei ist, wechseln wir uns damit ab, ihn unten zu halten, während der andere ihm das hübsche Gesicht zerschlägt«, flüsterte Finley.
    Jasper kicherte, als er die blutrünstige Bemerkung hörte. »Klingt nett.« Es gefiel ihm, dass sie einfach voraussetzte, sie würden Dalton besiegen, als stellte er für sie keine Gefahr dar. Jasper wusste nicht, ob sie dumm oder nur übermäßig selbstbewusst war, aber auf jeden Fall stieg sein Vertrauen in ihre Fähigkeiten enorm.
    »Komm schon.« Er führte sie zum Ende des Gangs. »Wir müssen nach unten.«
    »Sag mir nicht, dass du es in der Garderobe versteckt hast«, murmelte sie.
    »Nein«, antwortete er. »Nicht in der Garderobe.«
    Sie seufzte erleichtert. »Gut.«
    »Es ist im Foyer.«
    Finley blieb mitten auf dem Gang stehen und wandte sich erstaunt an ihn. »Bist du völlig von Sinnen? Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    »Ich dachte vor allem daran, dass Dalton keine Möglichkeit haben sollte, das verdammte Ding zusammenzusetzen. Wie sollte ich denn ahnen, dass er mich erpresst?«
    Finster starrte sie ihn an. »Er ist ein rücksichtsloser Verbrecher. Was hast du erwartet?«
    Damit hatte sie natürlich recht, und er kam sich dumm vor, weil er es nicht hatte kommen sehen. »Dalton war immer sehr sprunghaft. Ich habe angenommen, er würde irgendwann die Suche einstellen. Offensichtlich habe ich unterschätzt, wie wichtig ihm das verdammte Ding ist.«
    Finley stemmte die Hände in die Hüften und seufzte. »Entschuldige, Jasper. Natürlich hast du damals das getan, was du für das Beste gehalten hast. Lass uns gehen und das Teil holen. Hoffentlich hat es nicht inzwischen jemand anders gefunden.«
    »Das bezweifle ich«, erklärte er, als sie zur Treppe unterwegs waren. »Es ist nicht so leicht zu entdecken.«
    Wieder ein Seufzen. »Natürlich«, murmelte sie. »Sonst wäre es ja auch zu einfach gewesen.«
    Jasper grinste. »Komm schon, Mädchen.« Er ahmte den leichten Cockney-Akzent nach, den sie meist in Daltons Gegenwart anschlug. »Wo ist denn deine Abenteuerlust hin?«
    Mit zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an, milderte die erboste Miene aber durch ein Lächeln.
    Natürlich war die Lobby keineswegs leer, als sie dort eintrafen. Warum besuchten diese Typen überhaupt ein Theater, wenn sie dann doch nur am Eingang herumhingen und die Vorstellung nicht verfolgten? Das war idiotisch, aber Jasper bekam sowieso immer Kopfschmerzen, wenn er sich fragte, was in den Köpfen anderer Menschen vor sich ging.
    Leider war ihre Aufgabe angesichts dieser wenigen, im Foyer verteilten Menschen noch schwieriger, als wenn es gerammelt voll gewesen wäre. In einer großen Menschenmenge gingen sie unter, aber in diesem Fall würde es lediglich eine ganze Reihe unerwünschter Zeugen geben.
    »Die hintere Ecke.« Jasper nickte in die entsprechende Richtung. »Da ist ein loses Brett in der Wandvertäfelung. Jedenfalls habe ich es damals gelockert. Hoffentlich hat es niemand bemerkt und geflickt.«
    Finley lächelte boshaft. »Das würde doch hervorragend zu unserem bisherigen Glück passen.«
    Wie es schien, war ihnen am Ende aber doch das Glück hold. Irgendjemand hatte genau an diese Stelle eine große Topfpflanze gestellt, die ihnen ein wenig Deckung bot. Nicht sehr viel, aber es war besser als nichts.
    Finley winkte ihm, hinter der Pflanze abzutauchen. Sie zog unterdessen einen Fächer aus der Handtasche, entfaltete ihn und fächelte sich Luft zu. »Nimm das Brett heraus, ich passe auf«, sagte sie.
    Jasper lächelte, als sie sich geschickt vor die Pflanze stellte und die Deckung für ihn verbesserte. Sie blickte geradeaus, sodass ein unbefangener Beobachter den Eindruck gewann, ein Mädchen, dem zu heiß geworden war, spräche mit dem Begleiter, der hinter der Pflanze stand. Außerdem half der Fächer, ihr Gesicht zu verbergen, sodass sie nicht so leicht wiederzuerkennen war.
    Kein Wunder, dass Griffin so große Stücke auf sie hielt. Sie war wirklich ein bemerkenswertes Mädchen. Vielleicht wurde die Sache doch nicht so schwierig.
    Jasper hockte sich in eine Ecke und versuchte, die Platte herauszuziehen. Sie rührte sich nicht.
    »Was ist los?«, fragte Finley, die eifrig mit dem Fächer wedelte.
    »Ich krieg’s nicht auf«, erklärte er.
    »Bist du sicher, dass es die richtige Stelle ist?«
    Er warf ihr einen empörten Blick zu, was sie

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