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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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»Nachdem ich jetzt Ihre Bekanntschaft gemacht habe, ist mir freilich nicht ganz klar, wie so etwas überhaupt möglich ist.«
    Das traf sie ein wenig, aber immerhin hatte sie damit gedroht, ihm den Arm zu brechen. »Das frage ich mich manchmal auch. Eines müssen Sie allerdings verstehen, Sir. Sie müssen lange genug hier bei mir bleiben, damit Jasper zu Dalton zurückkehren kann. Denn wenn Sie das nicht tun, wird Dalton seine Maschine nicht bekommen, und er wird nicht das tun können, was er vorhat, und dann haben Sie keine Möglichkeit, ihn zu verhaften. Und Sie wollen ihn doch verhaften, oder?«
    Dem älteren Mann war deutlich anzumerken, dass ihm nicht gefiel, was sie sagte. Doch ebenso offensichtlich war, dass er erkannte, dass sie recht hatte. Er fluchte ausgiebig, worauf Finley anerkennend die Augenbrauen hochzog.
    »War Ihre Mutter vielleicht ein Fischweib?«, fragte sie. »Sie reden jedenfalls wie eines.«
    Beleidigt starrte er sie an. »Ihnen ist doch sicher klar, dass Rale höchstwahrscheinlich zusammen mit Dalton festgenommen wird. Sie übrigens auch.«
    Darüber hatte Finley noch gar nicht nachgedacht. Sie hatte unterstellt, sie würde einfach zusammen mit Jasper zu Griffin und den anderen zurückkehren. Viel eher war jedoch anzunehmen, dass sie und Jasper gezwungen wurden, bei Daltons Vorhaben mitzumachen, sofern es in New York stattfinden sollte.
    Sie hatte sich in der Vergangenheit schon eine Menge Ärger eingehandelt, aber sie war noch nie verhaftet worden und ganz sicher nicht scharf darauf, diese Erfahrung jetzt zu machen.
    »Außerdem steht zu befürchten, dass der Herzog Ihnen nicht helfen kann. Wir sind hier nicht in England. Sosehr manche Leute auch seinen Titel und seine feine Lebensart schätzen, die meisten Bewohner dieses Landes hassen Eng land, und Sie wären diejenige, die darunter am meisten zu leiden hätte.«
    Finley schluckte schwer. Vielleicht wollte er ihr nur Angst einjagen, aber möglicherweise traf auch alles wortwörtlich zu. Auf einmal fand sie die letzten paar Tage mit Reno Dalton gar nicht mehr so aufregend.
    Jedenfalls musste sie rasch aus dem Foyer herauskommen. Wenn sie und Jasper nicht schleunigst zurückkehrten, würde Dalton jemanden schicken, der sie suchte, und wenn sie dabei gesehen wurde, wie sie mit Kirby sprach, würde es noch mehr Ärger geben als sowieso schon, und zwar vor allem für Jasper.
    Sie sah sich im Foyer um, ob irgendwo schon ein Handlanger des Verbrechers aufgetaucht wäre, konnte aber niemanden entdecken. Doch was sie dann bemerkte, ließ ihr fast das Herz stillstehen.
    Lydia Astor-Prynn – das Mädchen, mit dem sie zusammengeprallt war, nachdem sie Griffin niedergeschlagen hatte – stand auf der Treppe und redete mit mehreren Männern in schwarzen Anzügen. Bei ihr war eine ältere Frau, vermutlich ihre Mutter, die ihr sehr ähnlich sah. Lydia deutete auf Finley, und als die Männer entschlossen in ihre Richtung streb ten, schenkte ihr das blonde Mädchen ein selbstgefälliges Lächeln.
    Finley fluchte. Dieses Mal war es Whip Kirby, der Überraschung zeigte. »Wie war das mit dem Fischweib?«
    Sie ignorierte den Seitenhieb. »Mister Kirby, ich muss hier raus. Auf der Stelle.«
    Seine Belustigung wich einem ausgiebigen Stirnrunzeln, als er sie musterte. Finley hatte Angst. Sie konnte natürlich gegen die Männer kämpfen, aber konnte sie entkommen, ehe die Polizei eintraf? Und wenn die Männer nun bewaffnet waren?
    Kirby sah sich über die Schulter zu den Männern um. Finley war völlig überrumpelt, als er ihren Arm packte und sie herumdrehte, bis sie ihm den Rücken zukehrte. Ehe sie reagieren konnte, hatte er ihr Handschellen angelegt.
    »Ich schaffe Sie hier raus«, murmelte er ihr ins Ohr. Laut sagte er: »Du kommst jetzt mit mir, du schmutzige Diebin.« Er zeigte den Männern sein Abzeichen und stellte sich als Bundesmarshall vor. Die Männer wichen sofort zurück, worauf Kirby sie durch das Foyer zum Ausgang schleppte.
    Finleys Wangen brannten vor Verlegenheit, und ihr schlotterten die Knie. Sie hatte Angst und war deshalb zugleich auf sich selbst wütend. Griffin vertraute dem Gesetzeshüter, also sollte sie wohl seinem Beispiel folgen, aber es war schwierig, jemandem zu vertrauen, der einen gerade in Eisen gelegt hatte.
    Sie blickte zu Sam hinauf, der am oberen Ende der Treppe stand. Mit brennenden Augen betrachtete sie seine finstere Miene. Immerhin war sie froh, dass er und nicht Emily oder Griffin zusah, wie sie als gewöhnliche

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