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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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Kriminelle abgeführt wurde.
    Finley griff in die Handtasche und tastete blind umher, bis sie das Stück Papier fand, das Jasper ihr gegeben hatte. Damit ging sie ein großes Risiko ein, aber sie faltete es, so schnell es die Handschellen erlaubten, zu einem kleinen Quadrat und ließ es hinter sich auf den Boden fallen. Mit seinen dunklen Augen beobachtete Sam, wie sie das Papier mit einem Tritt zur Wand beförderte, wo es niemand weiter beachten würde. Dann suchte er ihren Blick.
    Er nickte fast unmerklich und versprach ihr stumm, dass alles in Ordnung kommen würde.
    Als sie gleich darauf unsanft nach draußen befördert wurde, wünschte sie sich, sie könnte ihm glauben.
    Dalton starrte Jasper gereizt an, als dieser sich neben seinen ehemaligen Freund setzte. Das Licht in der Loge war gedämpft, damit sich das Publikum auf die Bühne konzentrierte, doch es reichte aus, um Daltons Miene zu erkennen. Außerdem sah Jasper, dass Griffin und die anderen von drüben zusahen.
    »Warum setzt du dich auf diesen Platz?«, fragte Dalton leise.
    Jasper warf ihm einen Blick zu. »Whip Kirby hat Finley erwischt.« Er wusste es, weil er sich hinter einer Ecke versteckt und die Szene beobachtet hatte. Finley hatte ihm gesagt, er solle weglaufen, aber er brachte es nicht über sich, sie im Stich zu lassen, wenn es nicht unbedingt nötig war.
    Als Dalton den Namen des Gesetzeshüters hörte, erbleichte er. Diese Reaktion weckte wiederum Jaspers Neugier. Also hatte Dalton vor irgendetwas Angst – oder vor jemandem. »Das ist dumm«, murmelte der Verbrecher. »Hast du das Teil?«
    Mehr hatte er nicht für Finley übrig? Jasper hätte Dalton am liebsten einen Faustschlag ins Gesicht versetzt, doch er klopfte nur auf seine Jackentasche. »Hier drin.«
    »Gut.« Dalton sah sich über die Schulter zu Little Hank um. »Lass uns gehen. Anscheinend gibt es noch eine andere Möglichkeit, unser Gerät zu testen. Der Duke of Greythorne kann warten. Wir haben jetzt etwas viel Wichtigeres zu erledigen.« Er fasste Mei am Arm und zog sie hoch.
    Jasper erhob sich ebenfalls. Er warf einen letzten Blick zu Griffins Loge, als sie aufbrachen. Der junge Herzog beobachtete sie. Jasper schüttelte den Kopf und hoffte, sein Freund konnte erkennen, wie leid ihm das alles tat. Vielleicht würde Griffin ihm eines Tages verzeihen, doch als er sich umdrehte und die Loge verließ, wurde ihm bewusst, wie unwahrscheinlich dies war, vor allem da sich Finley jetzt in Whip Kirbys Gewahrsam befand.
    Dalton erwartete ihn draußen. Mei hatte sich mit Little Hank schon ein ganzes Stück entfernt. Die arme Mei musste sich sputen, um mit den großen Schritten des Hünen mitzuhalten.
    Dalton sah Jasper an, als sie sich ebenfalls in Be wegung setzten. »Sei nicht traurig, Jasper. Das steht dir nicht.«
    »Du kannst mich mal kreuzweise«, knurrte Jasper.
    »Nun hab dich doch nicht so.« Dalton knuffte ihn mit dem Ellbogen. »Nur Mut. Wir haben viel zu tun.«
    »Willst du jetzt deine kostbare Maschine zusammenbauen?«
    Dalton grinste. »Genau. Und weißt du, wozu wir sie verwenden wollen?«
    »Wozu denn?«, fragte Jasper besorgt.
    »Für eine Gefangenenbefreiung. Wir holen Finley heraus.«
    Wo war Finley?
    Griffins Herz raste, als er sah, wie Jasper allein in Daltons Loge zurückkehrte. Jasper schien besorgt, Dalton nicht minder. Das verhieß nichts Gutes.
    Unwillkürlich hielt er sich an den Armlehnen fest, während er darauf wartete, dass Sam auftauchte. Er hatte seinen Freund losgeschickt, um Finley und Jasper zu beobachten, und Sam hätte längst zurückkehren sollen.
    Es sei denn, auch ihm war etwas zugestoßen.
    Er wandte sich an Emily. »Wenn er nicht bald kommt, sehe ich selbst nach.«
    Emily nickte, einige Haarsträhnen pendelten vor ihrem Gesicht. »Ich komme mit.« Sie nickte zu der anderen Loge hinüber. »Was meinst du, wo sie hinwollen?«
    »Keine Ahnung.«
    Sie schwiegen einen Moment. Er spürte den Herzschlag im Hals.
    Auf einmal lag Emilys Hand auf der seinen. »Ihr wird schon nichts passieren, Junge. Du weißt doch, dass sie stärker ist als die meisten Männer.«
    Er nickte. Körperlich gesehen war Finley neben Sam einer der stärksten Menschen, die er überhaupt kannte. Sie war auch in anderer Hinsicht stark, aber nun befanden sie sich in einem fremden Land und hatten es mit einem Feind zu tun, über den sie so gut wie nichts wussten.
    Mit einem charmanten, gut aussehenden Feind, der das Verbrechen als ein aufregendes Vergnügen darstellte. Griffin

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