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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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er sehr gut.
    »Niemand geht irgendwohin, Dalton«, erwiderte Whip kalt und spannte seinen Revolver. »Am allerwenigsten du, Dalton.«
    Auch der Verbrecher spannte seine Waffe. »Glaub nicht, dass ich sie nicht töte. Soll ich es beweisen, indem ich ihr eine Kugel ins Bein jage?«
    Finley trat vor, und Griffin konnte ihrem Gesichtsausdruck entnehmen, dass sie mit Freuden Dalton den Arm gebrochen hätte. Er schüttelte ganz leicht den Kopf, um ihr zu sagen, dass sie sich noch nicht verraten sollte. Dalton konnte mühelos auch sie erschießen oder die verdammte Maschine benutzen, und Griffin würde es sich nie verzeihen, wenn ihr etwas zustieß.
    Genau in dem Moment, als Dalton abdrückte, trat Sam vor Emily, um die Kugel abzufangen, die ihr Bein treffen sollte. Er stolperte nicht einmal. Vielmehr riss er die Pritsche aus der Halterung im Boden und warf sie.
    Erschrocken und sogar entsetzt feuerte Dalton einen weiteren Schuss ab und schob seine Leute zur Rückwand. »Geht!«, rief er.
    Auch die zweite Kugel traf Sam, dieses Mal in die Schulter. Doch der große Kerl schwankte immer noch nicht. Er ging weiter auf Dalton zu, obwohl Emily ihn warnte. Einer von Daltons Männern stieß die Pritsche zurück, um Sam zum Stolpern zu bringen. Sam packte sie abermals und drückte mit ihr den Mann gegen die Wand.
    Dalton hob schon wieder die Waffe und zielte jetzt auf Griffin. Einen Sekundenbruchteil lang fiel die Welt der Sterblichen von Griffin ab, und der Äther stürzte über ihn herein. Wenn er nur etwas gehabt hätte, mit dem er zielen und werfen konnte. Wenn er körperlich nur so stark gewesen wäre wie Sam.
    Gerade als er sich anspannte und wenigstens den Versuch unternehmen wollte, den Äther zu einem gezielten Energiestoß zu formen, packte Finley Daltons Arm und drückte ihn hinunter. »Wir müssen verschwinden«, sagte sie. »Sofort.«
    Dalton nickte. Er wich zur Wand zurück, während Jasper Finley schon durch das Mauerwerk schob, als sei es nicht mehr als Nebel. Von Dalton war nur noch die Hälfte zu sehen, als er doch noch einmal die Waffe hob und schoss. Whip Kirby ging zu Boden.
    Der Schuss hatte seinen Oberkörper getroffen.

VIERZEHN
    E mily tat keinen Schritt ohne ihre »Bastelsachen«, wie sie es nannte – unentbehr liche Werkzeuge, mit denen sie fast jedes Problem lösen konnte, sei es mechanischer oder organischer Natur. Außerdem hatte sie immer Organellen dabei, die Ursuppe, aus der angeblich alles Leben entstanden war.
    Glücklicherweise handelte es sich bei Whip Kirbys Verletzung um einen glatten Durchschuss direkt unter dem Schlüsselbein. Sam legte den Mann auf die Matratze, die von der Pritsche gefallen war, und riss ihm das Hemd und die Lederweste auf, als wären sie dünnes Papier.
    Nachdem sie die Wunde gereinigt hatte, konnte Emily die Nadel ihrer Spezialspritze mit den Organellen direkt in das blutende Loch schieben und dem bewusstlosen Gesetzeshüter eine Injektion geben. Sam und Griffin halfen ihr, ihn zu verbinden, und dann räumten sie auf, während Emily auf Whip aufpasste.
    »Demnach können wir wohl davon ausgehen, dass Teslas Maschine funktioniert«, bemerkte Sam, als er sich im Waschbecken das Blut von den Händen spülte.
    Griffin gesellte sich zu ihm und kicherte über Sams trockene Bemerkung. »Das können wir.« Sein Blick fiel auf das blutige Hosenbein des Freundes. »Sollten wir nicht auch dich ver sorgen?«
    »Mir geht es gut. Dalton wollte auf Emily schießen.« Sam sprach bitterernst und mit einer Härte, die Griffin fast das Blut in den Adern stocken ließ. Dalton konnte von Glück reden, dass Sam ihn nicht erreicht hatte, denn sonst wäre er jetzt tot.
    »Wir schnappen ihn«, versprach Griffin ihm, auch wenn er keinen Schimmer hatte, wie sie das anstellen sollten.
    Sam überließ ihm das Handtuch. »Wäre Finley nicht gewesen, dann hätte er auch dich angeschossen.«
    Griffin konzentrierte sich auf seine Hände, die er gerade abtrocknete. »Ich weiß.«
    »Hoffentlich bricht sie Dalton nicht den Hals, ehe ich dazu komme.«
    Griffin musste wider Willen grinsen. »Das wäre aber ein Pech. Vor allem wohl für Dalton.«
    Jetzt grinste auch Sam. So war es eben, wenn nach einer gefährlichen Situation die Anspannung abfiel. Griffin hätte es nie zugegeben, aber er war immer noch ein wenig zittrig. Ob das Gefühl, ein Heer aufgeregter Spinnen rase durch seine Adern, vom Adrenalin oder vom Äther herrührte, konnte er allerdings nicht sagen.
    Wusste Dalton, dass sie hinter ihm her

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