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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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waren? Vermutete er, dass Finley zu ihnen gehörte und nicht nur jemand war, dem Griffin Informationen abpressen wollte? Wenn er etwas ahnte, schwebte Finley in großer Gefahr. Sie konnte natürlich auf sich aufpassen, aber im Zweifelsfall würde Dalton keine Sekunde zögern, sie zu töten.
    Daraus folgte, dass sie schnell handeln mussten. Es musste doch einen Weg geben, Finley und Jasper Daltons Kontrolle zu entziehen. Sie wussten, was die Maschine leistete, und hatten eine Vorstellung, wo er zuschlagen würde, also musste Finley auch nicht mehr lange bei ihm bleiben.
    »Was tun wir mit Mister Kirby?«, fragte Emily, als sie wieder zu ihnen kam.
    »Wie geht es ihm überhaupt?«, erkundigte sich Griffin.
    »Er ist natürlich immer noch bewusstlos, aber die Biesterchen haben schon die Arbeit aufgenommen. Die Schulter wird noch ein oder zwei Tage steif sein und wehtun, aber es besteht kaum Infektionsgefahr, und die Haut wächst schon wieder zusammen.«
    Sam strich ihr mit seiner großen Hand über die Haare. Es war ein seltsamer Ausdruck von Zärtlichkeit und Nähe, den zu beobachten Griffin peinlich fand. Doch es sprach Bände, dass sich Sam nicht darum kümmerte, ob Griffin zusah oder nicht. Normalerweise war Sam sehr zurückhaltend und schüchtern.
    »Du hast so ein riesengroßes dickes Gehirn«, sagte er zu ihr und lächelte dabei, denn es war natürlich ein Kompliment.
    Sie verdrehte die großen grünen Augen. »Dummkopf«, murmelte sie und errötete.
    Sam grinste. Die Verwandlung, wenn er auf einmal lächelte, war erstaunlich. Sein Gesicht wirkte völlig anders, und er sah schlagartig wie der junge Kerl aus, der er ja tatsächlich war.
    »Ich wollte damit sagen«, erklärte sie und lehnte sich an Sam an, »dass wir überlegen müssen, was wir mit Whip tun wollen. Auch wenn er sich erholt, es scheint mir nicht richtig, ihn hier liegen zu lassen, aber es sähe auch komisch aus, wenn wir einen angeschossenen Cowboy durch die Stadt ins Hotel schleppen.«
    Griffin nickte. »Womöglich besteht die Gefahr, dass Daltons Bande zurückkehrt, um ihm endgültig den Garaus zu machen.«
    »Ich bleibe bei ihm«, bot Sam an. »Ich komme mit allem klar, was Dalton uns schicken könnte. Es würde mir gar nichts ausmachen, seinen Neandertalern eine Abreibung zu ver passen.«
    Skeptisch rümpfte Emily die Nase. »Es gefällt mir nicht, dass du allein hierbleiben willst.«
    Er lächelte, offenbar zugleich belustigt und gerührt, weil sie sich so um ihn sorgte. »Mir wird schon nichts passieren, und außerdem bin ich gar nicht allein.«
    »Ein bewusstloser Mann zählt nicht als Gefährte oder Beschützer«, informierte sie ihn.
    »Em, ich kann wirklich auf mich aufpassen. Auf mich und einen Bewusstlosen.« Wie um seine Behauptung zu bekräftigen, hörten sie ein metallisches Klimpern. Direkt vor Sams Füßen lag auf einmal eine blutige Kugel.
    »Das war wohl diejenige, die in meinem Bein stecken geblieben ist«, erklärte er, als fielen ihm jeden Tag Kugeln aus dem Körper.
    Emily keuchte erschrocken und streckte beide Hände nach ihm aus. »Oh, du meine Güte! Sam, es tut mir so leid. Als ich Mister Kirby helfen wollte, habe ich in der Eile ganz vergessen, dass du auch angeschossen wurdest. Wie konnte ich nur so dumm sein? Lass es mich ansehen.«
    Sam kicherte. »Da gibt es nichts zu sehen.« Wie aufs Stichwort rutschte irgendwo im Schulterbereich die zweite Kugel heraus. Sam fing sie auf, ehe sie zu Boden fiel, und hielt sie zwischen Daumen und Zeigefinger. »Siehst du? Das war die letzte.«
    Die Szene war so absurd, dass Griffin laut losprustete. Sam wirkte so ungeheuer komisch, wie er dort stand und die Kugel hochhielt, die gerade aus ihm herausgeglitten war und ihm kaum mehr Unbehagen bereitet hatte als ein Tropfen Wasser, der aus einem Kran fällt.
    »Lach nicht!«, schimpfte Emily und versetzte ihm einen Klaps auf den Arm. »Das ist nicht witzig.«
    »Doch, das ist es!«, widersprach Griffin mit Tränen in den Augen. Auch Sam fing an zu kichern, und bald mussten sich die beiden gegenseitig stützen, weil sie sich vor Lachen krümmten.
    Emily schüttelte den Kopf und beschloss irgendwann, die jungen Männer einfach ihrem Anfall zu überlassen und das Weite zu suchen. Griffin und Sam lachten weiter. So hatten sie nicht mehr gelacht, seitdem Sam vor sieben Monaten von einem Automaten getötet worden war. Emily hatte ihn gerettet, indem sie sein Herz gegen ein mechanisches Organ ausgetauscht hatte, aber der Angriff hatte Sam

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