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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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Gefangene im Haus befunden hätten. Im Erdgeschoss gab es nur vier Zellen, die alle leer und sauber waren und auf neue Bewohner warteten.
    Sie verschwand in der letzten Zelle auf der rechten Seite und zog hinter sich das Gitter zu. Dann setzte sie sich auf die Pritsche, die lange nicht so bequem war wie diejenige, auf der sie die letzte Nacht verbracht hatte, und wartete. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. War es Dalton? Auch um Mr. Kirby machte sie sich Sorgen. Oder war es Griffin? Schämte er sich für sie? Oder war es etwa die Polizei, die sie in ein echtes Gefängnis bringen wollte?
    Was sagte es über sie aus, wenn sie sich beinahe wünschte, es wäre die Polizei?
    Erst spät am Vormittag verabschiedeten sich Griffin und die anderen von Tesla. Kirby empfing sie in seinem Privatgefängnis mit einem freundlichen, wissenden Lächeln, als hätte er sie schon erwartet.
    Griffin verschwendete keine Zeit. »Wo ist sie?«
    Kirby bat sie herein und zog eine Augenbraue hoch, als er sah, dass sich Sam in der Tür bücken musste. Sam machte die übliche finstere Miene, allerdings wohl noch etwas drohender als sonst.
    »Sie ist nicht gefesselt, keine Sorge.« Er nickte in die Richtung der schweren Tür. »Sie ist dort hinten. Ich habe sie vorsichtshalber in die Zelle geschickt, weil ich nicht wusste, wer kommt.«
    Emily deutete zu der Tür, durch die sie gerade eingetreten waren. »Sie brauchen da einen Spion, damit Sie vorher sehen, wer etwas von Ihnen will.«
    Der Gesetzeshüter lachte nachdenklich. »Ich gebe den Vorschlag an meinen Freund weiter, dem das Haus gehört.« Dann wandte er sich an Griffin, der vor Ungeduld mit den Füßen scharrte. »Kommen Sie, ich bringe Sie zu Miss Finley.«
    Das wurde aber auch Zeit. Griffin nickte wortlos und folgte dem älteren Mann durch die schwere Tür. Auch Emily und Sam kamen mit. Sie gingen an den leeren Zellen vorbei den Flur hinunter, und als sie die zweite erreicht hatten, entdeckte er sie.
    Sie trug noch das gleiche Kleid wie am Vorabend, inzwischen hatte es allerdings viele Falten bekommen. Das lange honigblonde Haar hing ihr wirr auf den Schultern, die schwarze Strähne bildete einen starken Kontrast. Die Augen waren riesig, während sie seinen Blick suchten. Es wirkte fast, als fürchtete sie, er sei böse auf sie.
    Nun, das war er auch – oder vielmehr war er es gewesen. Er war fuchsteufelswild geworden, als er an die Dinge gedacht hatte, die hätten geschehen können. Also hatte er die Wahl zwischen Wut und Angst gehabt und sich für die Wut entschie den. Als er sie nun vor sich sah, empfand er jedoch nichts außer Erleichterung – und eine übergroße Freude, die ihm fast den Atem raubte.
    »Finley!«, quietschte Emily und sprang an das Gitter. Sie langte hindurch, und Finley ergriff die Hände des kleineren Mädchens.
    Finley blinzelte aufgeregt. Sie unterdrückt die Tränen, dachte Griffin. »Emily, es ist so schön, dich zu sehen. Dich auch, Sam.«
    Sam grinste, das Gesicht wirkte sofort freundlicher. »Hinter Gittern siehst du toll aus.«
    Darüber lachte sie, doch das Lachen verflog, als sie sich an Griffin wandte. »Du solltest nicht hier sein. Möglicherweise lässt Dalton das Haus beobachten.«
    »Dalton können sie von mir aus aufhängen.« Es gelang ihm nicht, ihren Blick ganz unbefangen zu erwidern. »Ich … wir mussten uns vergewissern, dass es dir gut geht. Was hat das alles zu bedeuten, Kirby?«
    Der Gesetzeshüter zuckte mit den Achseln. »Ich dachte, ich erwecke den Eindruck, ich hätte sie verhaftet, damit niemand die Cops ruft. Vielleicht bin ich nicht der beste Gastgeber, aber das hier ist besser als die Gruft.«
    Es drehte Griffin den Magen um, wenn er sich vorstellte, dass Finley auch dort hätte landen können. Beinahe hätte er sich selbst die Schuld an alledem gegeben, aber so weit wollte er nun doch nicht gehen. Finley hatte gewusst, worauf sie sich einließ, und er hätte sie so oder so nicht davon abhalten können. Wenn er irgendjemandem Vorwürfe machen wollte, dann vor allem Dalton.
    »Sie haben recht«, stimmte er nickend zu. »Danke, dass Sie auf Finley aufgepasst haben.«
    Kirby nahm den Schlüsselbund vom Gürtel. »Ich lasse sie jetzt raus, und dann können wir Kaffee trinken, etwas essen und austauschen, was wir wissen. Ich hoffe, Sie haben inzwischen herausgefunden, was Dalton ausheckt.«
    »Teilweise«, erklärte Griffin. Er sah zu, wie Kirby aufsperrte, damit Finley die Zelle verlassen konnte. Impulsiv eilte er zu ihr.
    Jetzt gibt

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