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Das Maedchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Maedchen mit dem Stahlkorsett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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getan hätte, um dein Leben zu retten. Ich hätte mich sogar von dem Metallmann zerquetschen lassen.«
    »Opfere dich niemals für mich, Sam. Das könnte ich dir nie verzeihen.«
    »Das Risiko würde ich eingehen.« Er schluckte verlegen. »Ich war so dumm, Emmy. Ich habe mich von dem Maschinisten hereinlegen lassen und ihm in die Hände gespielt.«
    »Das ist doch meine Schuld«, widersprach sie. »Hätte ich dir direkt nach der Operation alles erzählt, dann hättest du dich nicht so hintergangen gefühlt, und er hätte dich nicht einlullen können.«
    »Das ist nicht deine Schuld.«
    »Dann ist es auch nicht deine.« Trotzig reckte sie das Kinn. Das hatte er schon öfter gesehen. Er wusste, dass es sinnlos gewesen wäre, ihr weiter zu widersprechen.
    Sam lächelte unsicher und rieb sich mit den Händen über die Schenkel. Es fehlte nicht viel, und er hätte sich die Hosenbeine durchgescheuert. »Verzeihst du mir?«
    »Nur wenn du auch mir verzeihst.«
    »Das habe ich längst getan.«
    Sie nahm seine Hand und zwang ihn innezuhalten. »Du hast mir gestern das Leben gerettet«, murmelte er mit belegter Stimme. »Schon wieder.«
    »Nach allem, was ich gehört habe, hast du auch mich und Griff gerettet. Finley sagte, der Automat hätte uns zerquetschen können, aber du hast ihn von uns heruntergehoben und dich dabei selbst in Gefahr gebracht.«
    »Wann hast du mit Finley gesprochen?«, fragte er mit finsterer Miene.
    »Ich bin um vier Uhr aufgewacht. Sie hat es gehört und kam, um mir zu helfen.« Dabei errötete sie leicht, und auch Sams Wangen wurden heiß. Er konnte sich ungefähr vorstellen, wobei sie Hilfe gebraucht hatte, und war froh, dass Finley da gewesen war. Jasper, Griff oder er hätten wohl nichts ausrichten können, und wenn sich der verdammte Cowboy ihr genähert hätte, dann hätte er ihm sowieso den Kopf abgerissen.
    »Das war nett von ihr.«
    Emily zog eine Augenbraue hoch. »Heißt das, du akzeptierst sie jetzt?«
    »Das heißt es wohl. Sie hat mir mehrmals das Leben gerettet. Garibaldi ist dabei leider geflohen, aber das ist nicht so schlimm.«
    Sie lächelte ihn an und rieb mit dem Daumen über seine Fingerknöchel. Sein Mund trocknete noch stärker aus. »Es freut mich, dass du jetzt anders über sie denkst. Ich mag Finley.«
    »Griff mag sie auch.«
    »Aye. Das ist kaum zu übersehen.« Sie lachte, hielt abrupt inne und zog eine schmerzliche Grimasse.
    »Brauchst du etwas?«, fragte er beinahe panisch. »Etwas gegen die Schmerzen?«
    Sie lehnte sich an und betrachtete ihn ernst. Ihr Blick ließ sein Herz rasen und blendete die ganze restliche Welt aus. Sie sprach kein Wort, doch er vernahm ihre Worte deutlich in seinem Kopf, und ihre Augen verrieten ihm alles, was er wissen musste.
    Er rutschte auf dem Stuhl nach vorn, bis die Knie gegen die Bettkante stießen, und beugte sich vor, ohne ihre Hand loszulassen. Als sie zwinkerte, rumorte es in seiner Brust. Sam lächelte. Sein Herz musste nicht aus Fleisch und Blut sein, damit er etwas fühlte.
    Als seine Lippen Emilys Mund berührten, fühlte er sogar sehr viel. Sein Herz machte Freudensprünge. Er hob die freie Hand und legte sie ihr auf die Wange, um die weiche Haut mit dem Daumen zu streicheln. Wie oft hatte er schon davon geträumt? Es war sogar noch schöner, als er es sich vorgestellt hatte.
    Er lächelte, ohne sich von ihren Lippen zu lösen. Sie erwiderte das Lächeln, doch sie küssten sich weiter.
    Keiner von ihnen sah Jasper an der offenen Tür vorbeigehen. Auch seinen Gesichtsausdruck bemerkten sie nicht.
    Als Griffin den Trainingsraum betrat, hing Finley kopfüber an einem Seil, das sie sich um ein Bein geschlungen hatte. Sie trug die kurzen Hosen, die sie am liebsten mochte, ein schwarzes Lederkorsett, ein ärmelloses Hemd und fingerlose Handschuhe.
    Ob sie schon bemerkt hatte, dass ihre Socken nicht zusammenpassten? Wahrscheinlich nicht, überlegte er lächelnd.
    »Nicht übel.« Mit verschränkten Armen ging er zu ihr hinüber. »Wusstest du, dass dein Gesicht die Farbe einer Tomate hat? Vielleicht wird es Zeit, dich umzudrehen.«
    Sie bog sich hoch und fasste das Seil, wie es die Trapezkünstlerinnen im Pick-a-dilly taten.
    »Ich mag Tomaten.« Mit der Gewandtheit eines Affen kletterte sie herunter. »Angesichts der jüngsten Ereignisse hast du erstaunlich gute Laune.«
    Er konnte es selbst nicht erklären und zuckte mit den Achseln. »Ich weiß, wie komisch es klingt, aber mir ist eine große Last vom Herzen gewichen, seit ich

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