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Das Maedchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Maedchen mit dem Stahlkorsett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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dagegen sehr. Mehr, als er zugeben wollte.
    Sie hatte ihn einen Tyrannen genannt. Und liebenswert. Griffins Grinsen wurde breiter. Eins war sicher: Seit er Finley Jayne kannte, war sein Leben alles andere als langweilig.
    Finley befolgte Griffins Vorschlag und ging in ihr Zimmer, um Jack zurückzurufen. Nach dem Gespräch mit Griffin war sie immer noch aufgeregt – wenn auch auf angenehme Art – und brauchte einige Augenblicke, um sich zu sammeln.
    Griffin war eifersüchtig auf Jack Dandy. Daran hatte sie auch vorher schon einmal gedacht, aber erst jetzt wurde ihr klar, was es bedeutete. Griffin war ihretwegen eifersüchtig . In diesem Augenblick spielte es keine Rolle, dass sie niemals eine Beziehung haben konnten, die über eine Freundschaft hinausging. Im Moment war sie einfach nur glücklich, weil er sich ihr indirekt offenbart hatte.
    Lächelnd nahm sie den mit schwerem Silber geschmückten Hörer von der Gabel und verlangte die Nummer, die Jack durch gegeben hatte. Sie hörte es dreimal klingeln, dann klickte es.
    »Hallo, Schätzchen.«
    Das Lächeln verschwand sofort, als sie ihren Kosenamen hörte. »Woher wussten Sie, dass ich es bin?«
    »Sie sind die Einzige, die diese Nummer hat. Ich hoffe, Ihr Freund, der Herzog, gibt sie nich’ an alle seine Freunde bei der Polizei weiter. Das wär wirklich sehr unangenehm für mich.«
    Unwillkürlich packte Finley den Zettel fester. »Das wird er nicht tun.« Griffin war ein guter Mann, aber keineswegs weltfremd. Er würde nicht vergessen, wie sehr Jack ihnen geholfen hatte.
    »Den ha’m Sie wohl schon ordentlich um den Finger gewickelt, was?« Dandy kicherte ihr ins Ohr. »Braves Mädchen.«
    Sein Ton ging Finley gehörig auf die Nerven. »Nein, ich habe Griffin nicht um den Finger gewickelt.«
    »Griffin, ja?«
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Sie hatte sich verraten und ihn wissen lassen, dass Griffin ihr etwas bedeutete. Aus irgendeinem Grund war sie der Ansicht, so etwas sei Jack Dandy gegenüber auf jeden Fall ein Fehler.
    »Warum haben Sie mich angerufen?«
    »Ich weiß nich’, Ihr Tonfall gefällt mir nich’, Schätzchen. Vielleicht vergess ich einfach, was ich Ihnen sagen wollte. Bin in der letzten Zeit immer so zerstreut.«
    Sie schloss die Augen. Einerseits wollte sie sich entschuldigen und sogar betteln, denn er hätte sich nicht gemeldet, wenn es nicht wichtig gewesen wäre. Andererseits hatte sie nicht übel Lust, einfach aufzulegen.
    »Spielen Sie keine Spielchen mit mir, Jack«, sagte sie leise. »Das passt nicht zu Ihnen. Sie haben Griffin nicht Ihre Nummer gegeben, um unsere Zeit mit müßigem Geplänkel zu verschwenden.«
    Er kicherte wieder. »Das is’ auch wieder wahr. Dachte schon, Sie hätten Ihr Rückgrat verloren. Ich hab Informationen, Schätzchen. Sie betreffen einen gewissen Gentleman, der sich als ›Maschinist‹ bezeichnet.«
    Finley atmete scharf ein. »Worum geht es?«
    »Was ist es Ihnen denn wert?«
    Beinahe hätte sie gefragt, was er wollte, doch sie besann sich im letzten Moment. »Meine unsterbliche Dankbarkeit«, antwortete sie zuckersüß.
    »Das haut mich um, Schätzchen«, entgegnete er nicht ohne Humor. »Wie wär’s, wenn Sie gelegentlich mal zum Abendessen kommen? Nur wir zwei?«
    Das war keine gute Idee. Jack Dandy war gefährlich und durchtrieben. Außerdem war er sehr attraktiv, und die Vorstellung, in seiner Nähe zu sein, beunruhigte sie keineswegs so sehr, wie es hätte der Fall sein sollen.
    Was für ein Mädchen war sie? Sie fühlte sich zu Griffin hingezogen, doch der war völlig außer Reichweite. Sie fand auch Jack anziehend, der ebenfalls nicht infrage kam, nur eben auf ganz andere Art. Andererseits besaß Jack Informationen, die sie haben wollte.
    »Na schön«, willigte sie ein. »Ich komme zum Abendessen. Wann?«
    »Das soll jetzt nich’ Ihre Sorge sein, ich sag dann schon Bescheid. Erst mal können Sie Ihrem Herrn Herzog ausrichten, dass der Maschinist gerüchteweise am Zweiundzwanzigsten etwas vorhat.«
    »Was denn?«
    »Das weiß ich auch nich’«, antwortete er knapp. »Könn’ Sie sich vorstellen, wie schwierig es war, allein das schon rauszufinden? Der Maschinist is’ nich’ grad geschwätzig, wenn es um seine ruchlosen Umtriebe geht.«
    Es klang seltsam, dass er sprach wie ein gebildeter Mensch und trotzdem nicht den starken Zungenschlag der Gosse ablegte. Finley schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Jack. Ich hatte nur gehofft, es käme mehr dabei heraus. Ich bin Ihnen

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