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Das Maedchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Maedchen mit dem Stahlkorsett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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den Mörder meiner Eltern kenne. Außerdem freut es mich, dass wir so dicht davor stehen, ihn zu schnappen.«
    »Dann bist du sicher, dass er der Mörder ist?« Sie betrachtete ihn nachdenklich. »Was wirst du mit ihm tun, wenn wir ihn haben? Willst du ihn selbst töten, oder übergibst du ihn der Polizei?«
    Er fand es beschämend, dass er überhaupt darüber nachdenken musste. Sein Ehrgefühl verlangte Rache, doch natürlich wäre es richtig, den Verbrecher den Behörden zu überantworten. »Ich weiß nicht«, gab er zu. »Vermutlich frage ich meine Freunde, was sie davon halten.«
    Sie lächelte. »Na schön, aber du bist doch nicht hergekommen, um mit mir über Garibaldi zu plaudern.«
    »Das stimmt.« Seine gute Laune war verflogen. »Jack Dandy hat vorhin angerufen.«
    Sie war überrascht, vielleicht sogar angenehm überrascht, was Griff überhaupt nicht gefiel. Andererseits war klar, dass sie nicht damit gerechnet hatte, noch einmal etwas von dem Verbrecher zu hören.
    »Was hat er gesagt?«
    Er gab ihr einen Zettel, auf dem er es notiert hatte. »Er würde sich über einen Rückruf freuen.«
    Finley starrte den Zettel ein paar Sekunden lang an, ehe sie ihn entgegennahm. »Ich frage mich, was er will.«
    »Wir wissen beide, was er will«, erwiderte Griff kurz angebunden. So naiv konnte sie doch nach allem, was sie durchgemacht hatte, nicht sein. »Er will dich.«
    Sie riss den Kopf hoch. Ihre Wangen waren von der Anstrengung noch gerötet, und er konnte nicht erkennen, ob sie verlegen war.
    »Ich sollte ihn sofort anrufen. Vielleicht ist es wichtig.«
    Auf einmal hatte Griffin einen bitteren Geschmack im Mund. »Natürlich. Benutze am besten den Apparat in deinem Zimmer, dort bist du völlig ungestört.«
    Immerhin war sie so rücksichtsvoll, verlegen dreinzuschauen. »Griffin, zwischen Jack Dandy und mir ist … da ist nichts Romantisches.«
    War er denn wirklich so leicht zu durchschauen? »Das geht mich sowieso nichts an.«
    Sie legte den Kopf schief – eine perfekte Imitation seiner eigenen Haltung. »Wirklich nicht? Ich bin Gast in deinem Haus, und du bist eine Art Beschützer des Königreichs. Ich könnte mir vorstellen, dass man es als Interessenkonflikt bewerten könnte, wenn deine Leute Verbindungen zu bekannten Unterweltgrößen haben.«
    Griffin kniff die Augen zusammen. So hatte er sie noch nicht reden hören. Das war bestimmt eine Folge des Verschmelzens ihrer Persönlichkeiten. Ihm unverblümt zu widersprechen, war sicher erst der Anfang. Seltsamerweise gefiel es ihm. Wenn er mit jungen Damen zu tun hatte, bekam er sonst nur höchst selten ein offenes Wort zu hören.
    »Da hast du Recht«, räumte er ein. »Soll ich mich lieber festlegen? Wie wäre es mit einem Ultimatum? Dandy oder ich. Wie würde Ihnen das gefallen, Miss Jayne?«
    Sie hob die blonden Augenbrauen. »Wahrscheinlich würde ich mich für Dandy entscheiden, nur um dich zu ärgern.«
    »Dann halte ich lieber den Mund und überlasse die Entscheidungen und alle zugehörigen Fehler dir selbst.«
    Finley lächelte über den freundlichen Seitenhieb. »Das ist nett von dir. Wie wäre es mit einer Abmachung? Ich sage dir Bescheid, wenn ich das Gefühl habe, meine Verbindung zu Jack Dandy könnte meinen Platz in deinem Haus gefährden, und du sagst es mir, wenn du den Eindruck hast, dass ich nicht mehr klar sehe.«
    »Einverstanden. Aber wenn ich glaube, dass du dir meine Bedenken nicht zu Herzen nimmst, werde ich dich achtkantig hinauswerfen. Vertrauen ist gut und schön, aber ich kann nicht zulassen, dass du meine Freunde in Gefahr bringst.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Wie es Sam getan hat?«
    Mit dieser Wendung hatte er nicht gerechnet. »Sam wusste nicht, mit wem er es zu tun hatte. Du hingegen weißt es.«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Manchmal seid Ihr beinahe ein liebenswerter Tyrann, Durchlaucht.« Sie schwenkte den Zettel. »Ich rufe Mister Dandy lieber an, ehe er glaubt, ich hätte ihn völlig vergessen.« Sie schenkte ihm ein Lächeln und ging federnden Schritts hinaus.
    Griffin sah ihr nach und lächelte zaghaft. Eigentlich machte er sich, was Finley und Dandy anging, keine Sorgen. Sie würde sein Vertrauen nicht missbrauchen. Dandy konnte sehr charmant sein, und Mädchen mochten gefährliche Liebhaber – es gab da irgendein unsinniges Gerücht, dass geläuterte Wüstlinge die besten Ehemänner abgäben. Die Vorstellung, dass Finley romantische Gefühle für den Verbrecher entwickeln könnte, störte ihn

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