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Das Maedchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Maedchen mit dem Stahlkorsett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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dem Wrack hervorgezogen. Sam trug das schreckliche Gewicht auf dem Rücken, doch auf einmal hatte er das Gefühl, die Last würde leichter. Als er sicher war, dass die beiden Freunde gerettet waren, arbeitete er sich langsam wieder heraus. Er war nicht überrascht, auf einmal Finley vor sich zu sehen, die ihm einen Teil des Gewichts abgenommen hatte. Sam fasste ihre Hand und sprang mit ihr zusammen weg, ehe die Maschine ganz hinunterkrachte. Donnernd prallte sie auf den Boden, die vordere Hälfte erweiterte das Loch, bis der Metallmann über dem Keller hing wie ein Betrunkener, der sich in eine Toilettenschüssel übergibt.
    Tief atmend wandte sich Sam an die anderen. Griffin richtete sich bereits wieder auf und rieb sich hustend den Hinterkopf. Offenbar war er nicht schwer verletzt. Jasper dagegen war kreidebleich vor Angst.
    »Sie braucht einen Arzt«, sagte er.
    Sam starrte Jasper an, der Emily in den Armen wiegte.
    Jetzt erst bemerkte er das Blut.
    Ein paar Stunden später saßen Finley, Griff, Jasper und Sam im Arbeitszimmer. Jeder war mit einem kleinen Glas Whisky ausgerüstet. Falls es jemals einen überzeugenden Anlass gegeben hatte, etwas zu trinken, dann jetzt.
    Sie alle sahen aus, als wären sie gerade aus dem Hades zurückgekehrt. Sams und Finleys Verletzungen waren zwar so gut wie verheilt, doch ihre Kleidung war schmutzig und voller Blutflecken. Sams Hosen und die Jacke trugen Brand- und Rußspuren. Griffin und Jasper hatten Prellungen abbekommen und bewegten sich steif. Jaspers Nase war geschwollen und verbunden, der Knochen gebrochen. Griffin hatte einen Rippenbruch, und sein Oberarm zeigte handförmige Quetschungen. Griffin hatte die Blessuren so gut es ging mit der Organellensalbe behandelt, nun mussten sie einfach abwarten.
    »Hat der Arzt gesagt, wann Emmy wieder auf den Beinen ist?«, wollte Finley von Griffin wissen. Sie konnte ihm kaum in die Augen blicken. Die Stelle, wo Sams Schlag ihn getroffen hatte, war immer noch verfärbt, und von der Auseinandersetzung mit dem Automaten des Maschinisten war das linke Auge geschwollen. Die Organellen würden das Auge heilen und die Schwellung lindern, doch die Salbe brauchte eine Weile, um durch die unverletzte Haut zu wirken.
    Griffin schüttelte den Kopf und trank einen Schluck. »Sie ist während der Untersuchung aufgewacht und hatte starke Schmerzen, deshalb hat er ihr etwas gegeben, damit sie schläft. Er sagte, genau das brauche sie jetzt – Zeit, damit alles verheilen kann.«
    Alle hatten erleichtert geseufzt, als klar wurde, dass Emily verletzt war, sich aber nur das linke Schlüsselbein gebrochen hatte. Innere Verletzungen hatte sie nicht davongetragen, die Quetschungen würden jedoch erst nach und nach abheilen. Damit musste man eben rechnen, wenn man unter einem zweihundert Kilogramm schweren Automaten begraben wurde. Natürlich hatten sie dem Chirurgen eine ganz andere Geschichte erzählt. Finley konnte sich nicht mehr erinnern, welche Lüge Griffin dem Mann aufgetischt hatte.
    Mit schmutzigen Händen rieb sich Sam über die Augen. »Das ist alles meine Schuld.«
    »So sieht’s aus«, befand Jasper trocken. »Du hast dich mit den falschen Leuten eingelassen, und das hatte Konsequenzen. Jetzt kannst du vor Selbstmitleid zerfließen, oder du ziehst den Dickkopf aus deinem Hintern und hilfst uns, die Sache zu Ende zu bringen.«
    Finley lächelte traurig. »Ich hätte Garibaldi verfolgen sollen. Hätte ich eine Ahnung gehabt, dass ihr anderen kommt, hätte ich die Sache anders angepackt.«
    »Das konntest du nicht wissen«, beruhigte Griffin sie. »Entschuldige dich nicht dafür, dass du jemandem geholfen hast, statt den Schurken zu verfolgen. Was du getan hast, war viel wichtiger, als hinter Garibaldi herzurennen. Und was dich angeht, Sam – Jasper hat Recht. Es nützt nichts, sich lange mit etwas aufzuhalten, das du einfach nicht überblicken konntest. Er hat dich manipuliert. Wir werden den Gauner schon noch zur Strecke bringen.«
    »Er war oft im Pub zum Gefleckten Hund«, berichtete Sam. »Dort habe ich ihn kennengelernt. Sie wussten sogar seinen Namen.« Er runzelte die Stirn. »Aber er ist wohl zu klug, um sich da noch einmal blicken zu lassen. Woher wusstet ihr eigentlich, wo Finley und ich waren?«
    Finley wandte sich an Griffin, auch sie war neugierig. Griffin lächelte. »Die Velos haben Peilsender. Wir haben bemerkt, dass eure Räder fehlten, und dachten uns, es könnte vielleicht Ärger geben. Also sind wir dem Signal

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