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Das Maedchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Maedchen mit dem Stahlkorsett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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aber dankbar, dass Sie mich angerufen haben. Ehrlich.«
    »Is’ schon gut.« Er schien besänftigt. »Wenn ich noch was hör, sag ich Bescheid. Und noch was, Schätzchen.«
    »Ja?«
    »Passen Sie gut auf sich auf, ja? Ich hab ’nen ausgezeichneten Koch und fänd’s nich schön, wenn Sie das beste Essen Ihres Lebens verpassen, nur weil Sie tot sind.«
    Finley lächelte über seine Worte und seinen Tonfall. Auch wenn es ein wenig sarkastisch klang, war die echte Sorge um ihr Wohlergehen nicht zu überhören. »Das würde mir auch nicht gefallen. Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen.«
    Er seufzte übertrieben. »Ich weiß nich’, ob ich da überhaupt ’ne Wahl hab.« Dann, unvermittelt: »Na gut, ich leg jetzt auf. Muss die Speisefolge planen, was? Sagen Sie mir Bescheid, wie’s gelaufen is’.«
    Die Verbindung brach ab, ehe sich Finley verabschieden konnte. Ein wenig verwirrt legte sie auf und ging hinaus, um Griffin zu suchen und ihm zu sagen, dass Garibaldi in drei Tagen etwas geplant hatte.
    Griffin saß in seinem Arbeitszimmer und ging die Notizen seines Vaters über Garibaldi durch, als Jasper eintrat. Er hatte nicht viele Hinweise gefunden, um den Schuft ausfindig zu machen, aber immerhin einige Einblicke in die Denkweise des Mannes gewonnen.
    Außerdem hatte sein Vater befürchtet, Garibaldi plane etwas Überstürztes, um Victoria zu beweisen, wie wichtig die Organellen für die moderne Wissenschaft waren. Er hob den Kopf. »Jas, was ist los?«
    Jasper rieb sich mit einer Hand über den Nacken und wich Griffins Blick aus. »Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir nach Kräften helfen werde, diesen Maschinisten zu erwischen.«
    »Danke, das weiß ich wirklich zu schätzen.« Jasper wirkte zerstreut. »Gibt es sonst noch etwas?«
    Der Cowboy suchte seinen Blick. »Ich habe einige Dinge getan, auf die ich nicht eben stolz bin. Ich war nicht gerade das, was man einen anständigen Kerl nennt, aber die Zusammenarbeit mit dir in den letzten Tagen … endlich habe ich mal das Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen, und dafür will ich mich bedanken.«
    Griffin wäre kaum überraschter gewesen, wenn Jasper auf ihn geschossen hätte. »Äh … ja, gern geschehen.«
    Jasper zuckte mit den Achseln. »Hör mal, der Grund dafür, dass ich nach England gekommen bin …«
    Was er auch sagen wollte, Finleys Eintreffen unterbrach ihr Gespräch.
    »Oh«, sagte sie, als sie Jasper bemerkte. »Entschuldige, Griff. Ich dachte, du wärst allein. Ich komme später noch mal her.«
    »Nein«, widersprach Jasper. »Schon gut, Finley. Ich wollte sowieso gerade gehen.« Er warf Griffin einen letzten Blick zu und machte auf dem Absatz kehrt.
    »Wir können später noch reden«, rief Griffin ihm hinterher.
    Jasper sah sich über die Schulter um und zuckte mit den Achseln. »Ja, klar.« Er schob sich an Finley vorbei und verschwand.
    »Was hatte das denn zu bedeuten?« Finley trat ein, kam zu ihm und blickte zur Tür zurück, als rechnete sie damit, dass Jasper gleich zurückkehren würde.
    »Das weiß ich selbst nicht so genau«, antwortete Griffin und meinte es völlig ehrlich. »Was willst du?« Das war unhöflich und grob, aber er war nicht in der Stimmung, besondere Geduld an den Tag zu legen.
    »Ich habe mit Dandy gesprochen«, erklärte Finley. »Er hat gerüchteweise gehört, dass Garibaldi am Zweiundzwanzigsten etwas vorhat.«
    »Am Zweiundzwanzigsten?« Griffin dachte einen Moment nach. Verdammt! Vor Schreck riss er die Augen weit auf. »An diesem Tag wird Ihre Majestät anlässlich des Thronjubiläums eine Prozession durch London veranstalten.«
    Finley begriff sofort, wie ernst die Lage war. »Es ist so gut wie unmöglich, ihn in der Menschenmenge zu finden. Aber was könnte er dort überhaupt anstellen? Er kann doch nicht einfach seine Schöpfung losmarschieren lassen, oder?«
    »Nein, aber er könnte der Königin unterwegs auflauern. Wenn er etwas Drastisches plant, wäre die Prozession eine günstige Gelegenheit. Er könnte beispielsweise eine Bombe in die Doppelgängerin einbauen, so tun, als sei der Automat ein Geschenk für Ihre Majestät, und die Bombe zünden. Oder er entführt die Königin und ersetzt sie durch die Metallfrau. Gott weiß, was er im Schilde führt.« Leider gab es keine Möglichkeit, es vorher herauszufinden. Auch wenn er gewisse Kräfte besaß, die Toten waren nicht allwissend.
    »Wie kommen wir ihm nun auf die Schliche?«
    »Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt möglich ist. Bis zur

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