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Das Maedchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Maedchen mit dem Stahlkorsett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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landen, der unter ihren Stiefeln barst. Sofort drehte sie sich um sich selbst und stieß die Hände in die Schalttafel auf der Brust des Automaten. Die Maschine stürzte um wie ein gefällter Baum
    Mit der restlichen Truppe des Maschinisten machten sie kurzen Prozess. Nur eine Handvoll Automaten war noch übrig. Finley erledigte einen nach dem anderen, bis auf einmal Gewehrkugeln knapp über ihrem Kopf vorbeisausten. Sie warf sich so fest zu Boden, dass es ihr die Luft aus den Lungen trieb. Zwei dicke Arme, deren Hände mit Scharnieren weggeklappt waren, zielten auf sie. In den Armen waren Gewehrläufe zu erkennen.
    Königin Victoria hatte sich in den Kampf eingeschaltet.
    Jasper rollte sich nicht weit von ihr ab, bis er auf dem Rücken lag. Mit einer Pistole betäubte er die letzten Automaten, damit Emily sie endgültig ausschalten konnte, die zweite Hand bewegte sich so schnell, dass Finley nicht ganz sicher war, ob er tatsächlich die Waffen gewechselt hatte. Zwei Schüsse knallten, Victorias Arme zuckten wild. Als der Rauch abzog, hatte Jasper die normale Pistole in der Hand, und Victorias Gewehre schwiegen. An den Handgelenken der Puppe zeichneten sich verkohlte Stellen ab. Er hatte die Gewehre mit Schüssen in die Läufe hinein zerstört.
    Garibaldi schrie wütend auf, als er seine kostbare Marionette derart beschädigt sah. Victorias Hände klappten wieder vor und waren bis auf die schwarzen Brandmale unbeschädigt. Als sie sich ihrem Herrn und Meister näherte, bewegte sie sich wie ein älterer, vornehmer Mensch: langsam und voller Würde.
    Finley sprang, kam in der Hocke auf und ging auf die falsche Victoria los. Als sie auf deren Schultern landete, schaltete Sam gerade die letzten anderen Maschinen aus. Sie packte den Kopf der Königin, die abermals die nutzlosen Armgewehre hob, und schlug darauf ein. Es tat weh, jeder Hieb fühlte sich an, als hätte sie auf einen Sack voller Münzen eingedroschen, doch sie ließ nicht locker. Grunzend quetschte und drehte sie mit aller Kraft, bis der Hals endlich nachgab. Im Innern der Königin knirschte und knackte es. Ein letzter Ruck, und Finley hatte den Kopf in der Hand.
    Mit einem Schrei ließ sie ihn fallen. Er wirkte täuschend echt, und Garibaldi hatte sogar Adern eingebaut, um die Hülle aus lebendiger Haut zu versorgen. Finleys Hände waren blutig. Einen Moment lang wurde ihr beinahe übel, weil sie dachte, sie hätte einen Menschen getötet.
    Ihr kurzes Zögern reichte dem Automaten. Die kopflose Victoria fuhr herum und versetzte ihr Schläge auf den Rücken und die Brust. Finley flog durch die Luft, prallte gegen die Wand und stürzte zu Boden, war aber sofort wieder auf den Beinen, kaum dass sie atmen konnte.
    Während sie sich aufrappelte, bemerkte sie, dass Jasper mit der Disruptorpistole auf die Königin feuerte. Blut spritzte aus dem Halsstumpf, und der Schuss warf den Automaten zurück, konnte ihn aber nicht aufhalten. Jasper schlug mit der Hand gegen die Waffe, die anscheinend versagt hatte.
    Der Energiestoß hätte die Maschine wenigstens einen kleinen Moment lang aufhalten sollen. Nach dem gescheiterten Angriff konzentrierte sich der Automat nun auf Jasper, der sich nicht mehr wehren konnte.
    Emily stürzte zu ihm und erreichte die Maschine, als Jasper die nutzlose Waffe wegwarf und eine andere zog. Die kleine Irin legte beide Hände auf den Brustkorb der metallenen Königin.
    Der Automat ruckte und zuckte, und plötzlich gab es einen Blitz wie von einer Explosion. Die Wucht warf Emily um, sie flog ein Stück durch die Luft. Finley reagierte sofort, fing sie auf und stürzte mit ihr zu Boden.
    Sie waren von zerstörten Automaten umgeben. Viele rauchten und qualmten, überall lagen bizarre metallene Leichen herum. Ungehindert spritzte das Blut aus Victorias Hals und färbte die Trümmer.
    Emily lag totenstill neben ihr.

Zweiundzwanzig
    ZWEIUNDZWANZIG
    G aribaldi spuckte Blut aus, das neben Griffin auf dem schmutzigen Boden landete. »Nun gib schon zu, dass du verloren hast, Junge.«
    Langsam und mühsam rappelte sich Griffin auf. »Nein.« Er blickte zu seinen Freunden, die gerade die falsche Victoria zerstörten. »Es ist vorbei, Garibaldi.«
    Der Italiener folgte Griffins Blick und sah ein, dass seine Erfindung nicht mehr zu retten war. Mit wutverzerrtem Gesicht versetzte er Griffin einen Tritt vor die Brust. »Du hast alles kaputt gemacht!«
    Der Harnisch fing den Tritt einigermaßen ab, trotzdem war Griff vorübergehend außer Atem, nachdem er

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