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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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funktionieren - aber ich habe
keine Ahnung, was dann passiert.«
»Es muß Jahrtausende alt sein«, murmelte Mike kopfschüttelnd. »Was für ein Volk muß es gewesen sein,
das solche Apparate bauen konnte?«
»Ich frage mich, welche Gewalt ein solches Volk einfach ausgelöscht haben kann«, sagte Trautman leise.
Mike erschrak. »Sie meinen -«
»Ich meine gar nichts«, unterbrach ihn Trautman
scharf. »Bis jetzt war Atlantis auch für mich nur eine
Legende, weißt du? Trotz der NAUTILUS und der Vergessenen Insel. Aber das hier ... Wenn dieses Volk in
der Lage war, Maschinen zu bauen, die nach Jahrtausenden noch funktionieren, was um alles in der Welt
mag es dann vernichtet haben?«
Die Worte erfüllten Mike mit einem Schrecken, den er
sich selbst nicht erklären konnte.
»Wir können nicht lange bleiben«, sagte Trautman.
»Die anderen werden sich schon Sorgen machen.«
Mike verstand. Sie alle wußten, daß der Sauerstoffvorrat in den Anzügen nur für eine knappe Stunde ausreichte. Zwar waren sie hier drinnen nicht darauf angewiesen, aber die auf dem Tauchboot Verbliebenen
hatten ja davon keine Ahnung, sondern glaubten sie
noch draußen vor der NAUTILUS.
»Aber wenn Winterfeld in der Zwischenzeit diese Kuppel findet...« begann Mike.
»Ich habe nicht gesagt, daß wir so tun sollen, als wäre
nichts passiert«, verbesserte ihn Trautman gereizt. In
etwas gemäßigterem Ton fuhr er fort: »Wir gehen
zurück und erzählen den anderen, was wir entdeckt
haben. Später können wir wiederkommen und überlegen, was ... was wir tun.«
Mike sah ihn betroffen an. Er wußte, was das unmerkliche Stocken in Trautmans Worten zu bedeuten hatten. Mit der Taucherglocke war Winterfeld durchaus in
der Lage, diese Kuppel zu erreichen - und sie durften
auf gar keinen Fall zulassen, daß dies geschah. Was
Trautmann meinte, war schlichtweg dies: Wenn es ihnen nicht gelang, Winterfeld irgendwie aufzuhalten,
würden sie diese Kuppel eher zerstören, bevor sie zuließen, daß sie Winterfeld in die Hände fiele.
»Vielleicht reicht es, wenn wir irgendwie das Fenster
verschließen«, sagte er. »Ohne das Licht findet er die
Kuppel nie.«
Trautman antwortete nicht. Er nahm den Helm, den
er bisher wie sie alle unter den Arm geklemmt getragen hatte, wieder in beide Hände.
»Gehen wir zurück«, sagte er. »Wir beraten in Ruhe,
wenn wir wieder an Bord der NAUTILUS sind.«
Mike drehte sich gehorsam herum - aber gerade, als
er seinen Helm wieder aufsetzen wollte, glaubte er
aus den Augenwinkeln eine Bewegung zu sehen.
Erschrocken fuhr er herum und starrte in die entsprechende Richtung. Er sah nichts - aber er war fast sicher, einen kleinen, dunklen Schatten gesehen zu haben, der davonhuschte, ehe er wirklich erkennen
konnte, um was es sich handelte.
»Was hast du?« fragte Trautman.
»Ich ... bin nicht sicher«, murmelte Mike. »Ich dachte,
ich ... hätte etwas gesehen. Eine Bewegung.«
Trautman blickte ihn kurz an, drehte sich dann ebenfalls herum und sah konzentriert in die Richtung, in
die Mikes ausgestreckter Arm wies. Ohne daß es eines weiteren Wortes bedurft hätte, setzten sie sich gemeinsam in Bewegung.
Erst als sie die Halle zur Hälfte durchquert hatten, sahen sie, daß es an der anderen Seite eine Anzahl niedriger, halbrunder Türen gab, die tiefer in das uralte
Gebäude hineinführten. Wieder war es, als hätten sie
sich ohne Worte verständigt, denn sie
teilten sich
ganz selbstverständlich auf, um die dahinterliegenden
Räume zu untersuchen.
Mike trat mit klopfendem Herzen durch die Tür auf
der rechten Seite. Der Raum, in den er gelangte, war
im ersten Moment eine Enttäuschung. Die Kammer
war fast vollkommen leer - bis auf einen länglichen,
völlig aus Glas bestehenden Behälter, der auf einem
schwarzen Podest ruhte. Kein Schatten. Keine Gespenster und keine Ungeheuer mit Krakenarmen, die seit
fünftausend Jahren darauf warteten, daß ihr Frühstück zur Tür hereinspaziert kam.
Mutiger geworden, trat Mike vollends in den Raum
hinein und warf einen Blick auf den Glasbehälter.
Mike schluckte. Eine Sekunde lang stand er einfach
da, vollkommen starr vor Überraschung und Unglauben, dann fragte er sich, ob er das wirklich sah, oder
nicht vielmehr noch immer bewußtlos im Salon der
NAUTILUS lag und einen Alptraum hatte. Hätte er
nicht die dicken Handschuhe getragen, dann hätte er
sich wahrscheinlich gekniffen, um sich zu überzeugen,
daß er sich auch wirklich in wachem Zustand befand.
Aber was er sah, war wahr: In dem Kasten lag

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