Das Maedchen von Atlantis
zu kommen, können wir wenigstens
die NAUTILUS warnen.«
»Falls sie nicht draußen auf uns warten«, sagte Ben.
»Oder die NAUTILUS bereits gekapert haben.«
Mike blickte ihn finster an. »Du hast eine wirklich
herzerfrischende Art, einem Mut zu machen«, sagte er.
»Ich bin nur realistisch«, verteidigte sich Ben.
Mittlerweile hatten zwei der deutschen Soldaten die
Kammer erreicht. Mike hörte, wie sie sich aufgeregt
in ihrer Muttersprache unterhielten, dann erklang eine Reihe heller, metallischer Laute und plötzlich ein
Kreischen und Fauchen, das
Mike hinter seiner
Deckung erschrocken zusammenfahren ließ.
Eine Sekunde später taumelte einer der deutschen
Marinesoldaten rücklings aus der Tür. An seinem Gesicht hatte sich ein schwarzer Dämon festgekrallt, der
fauchend und zischend mit den Klauen nach ihm
schlug. Nur mit Hilfe zweier seiner Kameraden gelang
es dem Mann, den Kater davonzuschleudern.
Astaroth gebärdete sich wie toll. Kaum war er auf
dem Boden gelandet, sprang er mit zwei gewaltigen
Sätzen an einem anderen Soldaten hoch und begann
ihm ebenfalls das Gesicht zu zerkratzen. Vor lauter
Zorn und Wut hatte sich der Kater fast auf das Doppelte seiner Größe aufgeplustert.
Auch diesem Mann gelang es, ihn von sich zu schleudern, und diesmal reagierten die anderen sofort. Drei
von ihnen schossen auf das Tier. Es gelang Astaroth,
zweien der Schüsse auszuweichen, doch der dritte
traf. Mit einem kläglichen Miauen brach er
zusammen, kroch aber trotz seiner Verletzung erneut auf
die Männer zu. Einer der Deutschen versetzte ihm einen Tritt, der ihn hilflos davonschlittern ließ.
Der Anblick ließ in Mike eine Sicherung durchbrennen. Bevor Ben oder Trautman ihn daran hindern
konnten, sprang er auf und stürmte los. Er stieß einen
der Soldaten kurzerhand aus dem Weg, packte den
Kater und hob ihn auf.
Die Männer waren viel zu überrascht, um sofort zu
reagieren. Mike tauchte unter den Armen eines Soldaten hindurch, versetzte einem weiteren einen Stoß, der
ihn die Balance verlieren und schwer auf dem Boden
landen ließ, und sprang erschrocken zur Seite, als hinter ihm ein Schuß fiel. Die Kugel schlug Funken aus
dem Stein vor ihm. Ein zweiter Schuß fiel, dann ein
dritter und vierter - und dann erscholl ein scharfer
Befehl, und die Männer stellten das Feuer wieder ein.
Den verwundeten Kater an sich
gedrückt, rannte
Mike im Zickzack auf Trautman und Ben zu, die sich
mittlerweile der Luftschleuse genähert hatten. Jetzt
erwies sich seine selbstmörderische Rettungsaktion
als vorteilhaft. Die beiden Posten an der Schleuse waren so sehr auf ihn konzentriert, daß sie Trautman
und Ben erst bemerkten, als es zu spät war.
Ben folgte Mikes Beispiel und rammte einem der beiden kurzerhand die Schulter in den Leib, so daß dieser stürzte und wie ein auf den Rücken gefallener Käfer liegenblieb. Trautman versetzte dem zweiten einen
Faustschlag, der ihn mit blutiger Nase auf die Knie
herabsinken ließ. Beinahe gleichzeitig versetzte er
Ben einen Stoß, der ihn in die offenstehende Luftschleuse hineinstolpern ließ. Und dann tat er etwas,
was Mike nicht verstand: Die deutschen Taucher hatten ihre Helme an der Wand neben der Schleusenkammer aufgereiht. Trautman sprang darauf zu - und trat
der Reihe nach die gläsernen Sichtfenster der Helme
ein. Nur einen einzigen ließ er unbeschädigt, nahm
ihn auf und klemmte ihn unter den linken Arm.
»Beeil dich!« schrie Ben.
Mike rannte, so schnell er nur konnte, jeden Moment
darauf gefaßt, daß wieder auf ihn geschossen wurde.
Aber der einzige, der plötzlich seine Waffe hob und
das Feuer eröffnete, war Trautman. Rasch hintereinander gab er drei, vier Schüsse aus seiner Pistole ab,
die die deutschen Marinesoldaten hastig in Deckung
springen ließen.
Mit einem Satz warf sich Mike durch die Tür der
Schleusenkammer und fuhr herum. Trautman feuerte
seine beiden letzten Patronen ab, und jetzt war Mike
ziemlich sicher, daß er gar nicht treffen wollte, denn
die Kugeln schlugen haarscharf vor den Füßen der
Männer in den Boden und trieben sie wieder in
Deckung zurück. Einen Augenblick später schlug die
Schleusentür mit einem dumpfen Knall zu; sie waren
in Sicherheit. Die Frage war nur, wie lange.
»Bist du völlig wahnsinnig geworden?« keuchte Ben.
»Um ein Haar hätten sie uns alle umgebracht - und
das alles nur wegen dieses ... dieses Mistviehs!«
Mike sah auf den Kater herunter. Astaroth hing fast
reglos in seinen Armen, nur ab und zu stieß er ein
klägliches Maunzen
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