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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Blick.
»Weißt du, mein Junge, es ist mir ziemlich egal, was
du glaubst und was nicht«, sagte er kühl. »Es wäre
mir nur lieber, wenn du dich etwas beherrschen könntest. Paul hat mir einiges über dich erzählt. Du bist
gar nicht so dumm, wie du gerne tust. Wenn du lernst,
dein Temperament im Zaum zu halten, dann -«
Er stockte mitten im Wort. Seine Augen wurden groß,
und Mike konnte sehen, wie sein Gesicht blaß wurde,
als er langsam an sich heruntersah. Und als Mikes
Blick dem seinen folgte, verstand er auch, warum.
Astaroth, der am Anfang neugierig auf dem Deck herumgestrichen war, hatte es sich auf Winterfelds Füßen
bequem gemacht. Jetzt war er aufgestanden und schritt
mit würdevoll erhobenem Haupt davon. Winterfelds
spiegelblank polierte Stiefel standen plötzlich in einer
sich allmählich ausbreitenden, übelriechenden Pfütze.
»Das Tier hat Geschmack«, sagte Ben grinsend.
Winterfelds Lippen bebten vor Zorn. Eine Sekunde
lang war Mike fest davon überzeugt, daß er nun doch
die Beherrschung verlieren würde, aber dann gab er
sich einen sichtbaren Ruck und zwang sich sogar zu
einem - wenn auch nicht völlig überzeugenden Lächeln. »Bringt unsere Gäste in ihre Quartiere«, sagte er zu seinen Männern. »Und besorgt eine Kiste für
diesen Kater.«
Mike unterdrückte sein schadenfrohes Grinsen nicht,
er ließ sich in die Hocke sinken und streckte die Hand
aus. Sofort kam Astaroth herbei, war mit einem Satz
    auf seinem Arm und kuschelte sich an seine Brust,
wo er lautstark zu schnurren begann.
»Eine Katze auf einem Unterseeboot - originell«, sagte
Winterfeld. »Wo kommt das Tier überhaupt her?«
»Wir haben es auf dem Meeresboden gefunden«, antwortete Mike. »Er ist in Wirklichkeit ein Meerkater
und sieht nur so aus wie eine normale Katze.«
Winterfeld anwortete nicht, aber er sah ihn so wütend
an, daß Mike es vorzog, nicht weiterzusprechen.
Von den deutschen Marinesoldaten eskortiert, wurden
sie tief hinab in den Rumpf der LEOPOLD und in dieselben einander gegenüberliegenden Kabinen geführt,
in denen sie bereits ihren ersten unfreiwilligen Aufenthalt auf dem Schiff verbracht hatten. Mike teilte
seine Kabine zusammen mit Singh und - zu seinem
Leidwesen - Ben, der mit dieser Einteilung ebenfalls
nicht einverstanden war, zumal sich auch Astaroth
bei ihnen befand.
»Dieser verdammte Deutsche«, begann Ben zu schimpfen, kaum daß sie wieder allein waren. »Hättet ihr damals auf mich gehört und die NAUTILUS der englischen Marine übergeben, säßen wir jetzt nicht hier!« Kannst du diesen plappernden Schwachkopf nicht irgendwie zum Verstummen bringen? erkundigte sich
Astaroth. Oder darf ich das erledigen?
»Ach, laß mich doch in Ruhe«, sagte Mike, wohlweislich offen lassend, wen er mit diesen Worten meinte.
Er legte sich in eine der Kojen und verschränkte die
Hände hinter dem Kopf, während es sich der Kater
auf seiner Brust bequem machte. Ihre Lage war - vorsichtig ausgedrückt - ziemlich aussichtslos. Anders
als bei ihrer ersten Gefangenschaft konnten sie diesmal nicht damit rechnen, plötzlich Hilfe von unerwarteter Seite zu bekommen. Und auch der Umstand, daß
Winterfeld zugegeben hatte, auf eigene Faust zu han
    deln, und sie es somit nicht mit der gesamten deutschen Kriegsmarine, sondern nur mit ihm allein zu
tun hatten, stellte keinen wirklichen Trost dar. Denn
wenn es tatsächlich so war, dann hatte der Kapitän
um so mehr Grund, auf der Hut zu sein und die Nähe
aller anderen Schiffe zu meiden.
Es verging sicher eine Stunde, in der Mike reglos auf
dem Bett lag, die Metalldecke über sich anstarrte und
seinen immer düsterer werdenden
Gedanken nachhing, bis schließlich die Tür wieder geöffnet wurde
und Trautman hereinkam. Er wurde von zwei deutschen Soldaten begleitet, und hinter ihm betrat ein
sehr alter, weißhaariger Mann den Raum. Mike setzte
sich auf und sah dem Fremden neugierig ins Gesicht,
während Astaroth mit einem Satz aus der Koje sprang
und dem Neuankömmling mit grüßend aufgestelltem
Schwanz
entgegenlief. Der Fremde beugte sich
lächelnd hinunter und streichelte ihm über den Kopf
und den Rücken, und Astaroth ließ sich diese Behandlung laut schnurrend einige Augenblicke lang gefallen, dann senkte er den Kopf - und schnüffelte prüfend an den Schuhen des Mannes. Mike hielt den
Atem an, aber Astaroth beließ es bei dieser Begutachtung, drehte sich dann herum und kam wieder
zurück. Mit einem Satz war er wieder auf dem Bett
neben Mike und rollte sich zusammen.
»Du

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