Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
verwirrtes Schweigen,
dann fragte André: »Woran?«
»An der Tatsache, daß wir hier gefangen sind und Kapitän Winterfeld - ob nun freundlich oder nicht - mit
diesem Mädchen den Schlüssel zu unvorstellbarer
Macht in den Händen hält.« Er sah sich einen Moment in der Runde um, als erwarte er Widerspruch
oder auch Zustimmung. Als keines von beidem erfolgte, fuhr er fort: »Ich stimme mit Mike in zumindest
einem Punkt überein: Auch ich habe in den vergangenen Wochen Zeit und Gelegenheit genug gehabt, um
mit Winterfeld zu reden und mir ein Bild zu machen.
Am Anfang hielt ich ihn ebenfalls nur für einen Verbrecher: bestenfalls einen Wahnsinnigen. Mittlerweile
bin ich mir nicht mehr so sicher, was das angeht. Und
außerdem denke ich, daß Winterfeld einen ganz konkreten Plan hat.«
»Was für einen Plan?« fragte Trautman scharf.
Arronax zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich
ebensowenig wie Sie. Aber Winterfeld ist kein Mann,
der irgend etwas ohne triftigen Grund tut. Vielleicht
ist es euch allen noch nicht bewußt geworden, aber
mit dem, was er getan hat, hat er sich gewissermaßen
selbst für vogelfrei erklärt. Der Krieg wird es ihm etwas leichter machen, weil die Welt im Moment anderes zu tun hat, als einen Deserteur zu jagen, aber über
kurz oder lang wird er erwischt werden. Und er weiß
das. Winterfeld ist kein Dummkopf.«
»Worauf wollen Sie hinaus?« fragte Singh.
»Ich denke, Winterfeld spielt einfach va banque«, antwortete Arronax. »Er hat alles auf eine Karte gesetzt und das hätte er schwerlich getan, hätte er sich nicht
eine gute Chance ausgerechnet, das Spiel zu gewinnen. Er ist hinter dem Vermächtnis der Atlanter her und mit Serena und der NAUTILUS hat er gute Aussichten, es auch zu bekommen.«
»Aber die Kuppel ist zerstört!« wandte Chris ein.
Arronax lächelte. »Ich fürchte, das wird nicht viel
nützen«, sagte er. »Ich habe Dutzende von Hinweisen
auf andere Hinterlassenschaften des untergegangenen
Volkes gefunden - und du hast es ja selbst gehört:
Winterfeld besitzt meine Aufzeichnungen. Wenn ihm
das Mädchen auch nur ein paar Hinweise gibt, ist es
ein Leichtes für ihn, die Reste von Atlantis zu finden.«
»Und wir haben ihm auch noch das passende Schiff
dazu geliefert«, sagte Trautman düster.
Arronax seufzte. »Ja. Sie haben die Kuppel gesehen,
Trautman. Und Sie wissen, wozu die NAUTILUS in
der Lage ist. Wenn Winterfeld mehr von der Hinterlassenschaft der Atlanter findet ... das ist unvorstellbar. Er könnte im wahrsten Sinne des Wortes unbesiegbar werden. Wer weiß - vielleicht könnte er sich
tatsächlich zum Herrscher über die ganze Welt aufschwingen. Ich glaube nicht, daß er das will, aber -«
»Und damit haben Sie auch vollkommen recht, Professor«, unterbrach ihn eine Stimme von der Tür her.
Alle fuhren erschrocken herum und sahen den
Schlachtschiffkommandanten an, der vollkommen unbemerkt die Kabine betreten hatte und offensichtlich
schon eine ganze Weile zuhörte.
»Ich bin mir der Gefahr, der ich mich selbst und meine Männer aussetze, durchaus bewußt, mein lieber
Professor. Doch der Preis, um den es hier geht, ist den
Einsatz mehr als wert.« Er kam näher, wobei er die
Tür hinter sich offenstehen ließ, so daß sie alle die
beiden bewaffneten Marinesoldaten sehen konnten,
die draußen auf dem Korridor Aufstellung genommen
hatten, und fuhr in lockerem Tonfall fort, »Er ist vermutlich höher, als selbst Sie sich vorstellen können und ihr anderen auch. Um so mehr schmerzt es mich,
daß sie mich noch immer für einen gemeinen Piraten
zu halten scheinen.«
Bei diesen Worten maß er Ben mit einem bezeichnenden Blick, den der junge Engländer trotzig und anscheinend ohne eine Spur von Furcht erwiderte.
»Wenn das nicht so ist, dann erzählen Sie uns doch,
was Sie wirklich vorhaben«, sagte Trautman. »Vielleicht gelingt es Ihnen ja, uns zu überzeugen - wer
weiß?«
»Wer weiß?« bestätigte Winterfeld lächelnd. »Ich täte
es gern, aber jetzt ist weder die Zeit noch die richtige
Gelegenheit dazu.«
»Was spricht dagegen?«
»Der Umstand, daß ich nicht weiß, ob ich Ihnen und
Ihren jungen Freunden trauen kann oder nicht«, antwortete Winterfeld mit großem Ernst. »Und damit
wären wir gleich beim Grund meines Hierseins.« Er
    deutete auf Mike. »Michael wird Ihnen ja erzählt haben, welche Pläne ich mit Ihnen beziehungsweise mit
Professor Arronax und seinen Begleitern hege.«
»Haben Sie eine einsame Insel gefunden, auf der Sie
uns absetzen können?« grollte

Weitere Kostenlose Bücher