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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nichts.
Außer ihr zu helfen, versteht sich. Später ...« Er zuckte mit den Achseln. »Wir werden sehen. Nachdem die
Kuppel zerstört ist, ist dieses Mädchen möglicherweise alles, was vom Volk der Atlanter geblieben
ist.
Aber du mußt dir keine Sorgen machen. Es liegt mir
fern, ihr irgend etwas anzutun.«
»Solange sie Ihnen sagt, was Sie wissen wollen, nicht
wahr?«
»Ich glaube, du hast zu viele schlechte Romane gelesen«, erwiderte Winterfeld mit gutmütigem Spott.
»Selbst wenn ich der wäre, für den du mich offensichtlich hältst, hätte ich längst begriffen, daß Gewalt
selten zu einer befriedigenden Lösung führt.«
»Warum wenden Sie sie dann immer wieder an?«
»Weil es manchmal nicht anders geht«, erwiderte
Winterfeld in einem Tonfall, der Mike zeigte, daß ihn
sein Mißtrauen verletzt hatte. »Eines Tages wirst du
begreifen, warum ich all das hier tue. Aber jetzt ist
nicht der Moment, darüber zu reden. Wir sind hier,
um diesem Mädchen zu helfen. Für alles andere ist
später Zeit.«
Er trat einen Schritt beiseite und gab dem Arzt einen
Wink. Dieser trat ans Bett und beugte sich über das
Mädchen. Wieder stieß Astaroth ein drohendes Fauchen aus und zeigte die Zähne, und der Arzt schrak
zurück.
»Nicht, Astaroth!« sagte Mike. »Er will ihr nur helfen.«
Eine Sekunde lang starrte der Kater ihn aus seinem
einzelnen, unheimlich leuchtenden Auge an, dann
wurde er ruhig und ließ es zu, daß der Doktor sie mit
seinem Stethoskop abzuhören begann.
Winterfeld sah Mike nachdenklich an, und noch bevor
er etwas sagte, begriff Mike, daß er vielleicht einen
nicht wieder gutzumachenden Fehler begangen hatte.
»Du kannst dich also mit ihm verständigen«, stellte
Winterfeld fest.
»Es ist ... ein sehr kluges Tier«, stammelte Mike. »Manchmal glaube ich tatsächlich, daß er mich versteht.«
Winterfeld lächelte nur, und Mike sah selbst ein, wie
wenig überzeugend diese Worte klangen.
Unter Astaroths mißtrauischen Blicken untersuchte
der Arzt Serena sehr vorsichtig, aber sehr gründlich.
Schließlich trat er vom Bett zurück und machte ein
ernstes Gesicht. »Sie ist
sehr
schwach«, sagte er.
»Aber das ist nicht alles. Irgend etwas stimmt nicht
mit ihr. Ich kann nicht sagen, was.«
»Kannst du uns helfen?« fragte Winterfeld.
Der Kater hatte bisher beharrlich geschwiegen, und
seine lautlose Gedankenstimme drang auch jetzt
nicht in Mikes Kopf. Trotzdem war Mike ziemlich sicher, daß er - zumindest über den Umweg durch den
Kater - mit dem Mädchen in Verbindung hätte treten
können. Aber er glaubte auch zu spüren, daß Astaroth
ihm jetzt nicht antworten würde.
»Nein«, antwortete er einsilbig.
»Du machst es nur schwerer für uns alle«, sagte Winterfeld. Er schüttelte leicht den Kopf. »Aber gut, ganz
wie du meinst. Wir haben Zeit genug.« Er gab den beiden Soldaten, die mit ihm hereingekommen waren
und die ganze Szene bisher schweigend, aber mit offensichtlichem Staunen verfolgt hatten, einen entsprechenden Wink. »Bringt ihn zurück zu den anderen.«
    Sie bekamen einen weiteren Beweis für Winterfelds
Großzügigkeit, denn einer der beiden Soldaten, die
Mike zurückbegleiteten, erklärte, daß er mit Trautman zu den anderen gehen durfte. Natürlich mußte
Mike Arronax und Ben ausführlich erzählen, wie es
ihm ergangen war, und natürlich hatte jeder der anderen eine andere Meinung dazu; sowohl zu dem, was
Mike erlebt hatte, als auch zu dem, was davon zu halten war. Vor allem Ben verkündete lautstark, daß
man Winterfeld auf keinen Fall trauen dürfe und seine vermeintliche Freundlichkeit gar nichts anderes
als ein Trick sein konnte.
Aber Mike war davon mittlerweile nicht mehr so
überzeugt wie noch vor einer Stunde, als man ihn zu
Winterfeld gebracht hatte. Er war weit davon entfernt, irgendwelche freundschaftlichen Gefühle für
Kapitän Winterfeld zu hegen oder ihm gar zu trauen aber es fiel ihm auch immer schwerer, Winterfeld als
den gewissenlosen Verbrecher zu sehen, als den ihn
Ben gerne hingestellt hätte. Und zumindest Trautman
schien es ganz ähnlich zu ergehen, denn er beteiligte
sich kaum an der Auseinandersetzung, sondern wurde immer nachdenklicher und stiller; und manchmal
- wenn er glaubte, Mike merke es nicht - warf er ihm
einen sonderbaren Blick zu.
Auf diese Weise vergingen sicherlich zwei Stunden,
ehe es endlich Arronax war, der die Diskussion zu einem Ende brachte, indem er leise, aber sehr eindringlich sagte: »Aber das alles ändert doch nichts.«
Einen Moment lang herrschte

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