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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Ben.
»Oh, gleich ein Dutzend, was das angeht«, erwiderte
Winterfeld. »Und ich versichere dir, mein junger
Freund, einige davon sind wirklich einsam; einsam
genug jedenfalls für die nächsten zehn Jahre.« Dann
fuhr er in verändertem Ton fort:
»Wie die Dinge nach der Vernichtung der Kuppel liegen, gibt es keinen Grund mehr für die LEOPOLD,
länger hierzubleiben. Wir werden noch im Laufe des
Abends Fahrtaufnehmen.«
»Und was geht das uns an?« fragte Ben.
»Brauchen Sie noch Galeerensklaven für die Ruder?«
fügte Juan hinzu.
Winterfeld schenkte ihnen keine Beachtung. »Es geht
um die NAUTILUS«, sagte er. »Ich will ehrlich zu
euch sein: Ich habe ein paar fähige Ingenieure an
Bord, und es ist keine Frage, daß sie über kurz oder
lang lernen werden, mit dem Schiff umzugehen - aber
ich fürchte, es wird eher länger dauern.«
»Und jetzt wollen Sie, daß wir Ihre Leute unterweisen?« fragte Mike fassungslos.
Winterfeld nickte. »Es macht keinen Unterschied - für
euch«, sagte er. »Und auch nicht für uns. Wir verlieren nur ein wenig Zeit, kostbare Zeit, wie ich gerne
zugebe. Trotzdem spielt es eigentlich keine Rolle. Der
Unterschied für euch wäre, daß ich eure Bereitschaft
zur Hilfe nicht vergessen würde.«
»Garantieren Sie uns einen schmerzlosen Tod?« fragte
Ben hämisch.
Diesmal sahen sie alle das kurze, ärgerliche Flackern
in Winterfelds Augen. Aber er beherrschte sich auch
    jetzt noch. »Ich garantiere euch allen die beste Behandlung, die ich euch unter diesen Umständen bieten kann«, sagte er ernst. »Egal, wie eure Entscheidung ausfällt, ob ihr zu meinen Verbündeten werdet
oder es vorzieht, mich weiter als Feind zu betrachten,
werde ich -«
Draußen auf dem Korridor wurden polternde Schritte
laut, und einen Augenblick später stürmte ein Marinesoldat in die Kabine und blieb schweratmend vor
Winterfeld stehen. »Herr Kapitän, Sie müssen in die
Krankenstation kommen!« sagte er, ohne irgendeine
nähere Erklärung abzugeben.
Und Winterfeld schien zu spüren, wie ernst es mit dem
Mann war, denn er zögerte nicht und wandte sich zur
Tür. Aber der Soldat hielt ihn noch einmal zurück, indem er auf Mike deutete:
»Der Junge sollte besser auch mitkommen«, sagte er.
Winterfeld war überrascht - aber Mike erschrak, und
jetzt erkannte er den Mann, der da so atemlos hereingestürzt war: Es war einer der beiden Soldaten, die
mit ihnen bei Serena gewesen waren.
Es bedurfte keines weiteren Befehles von Winterfeld,
damit er ihm und dem Soldaten folgte. Hintereinander
stürmten sie aus der Kabine.
    Obwohl sich die Krankenstation nahezu am anderen
Ende des gewaltigen Schiffes befand, benötigten sie
nicht einmal fünf Minuten, um den Korridor zur
Krankenstation zu erreichen, der voller Soldaten war.
Sie hörten die aufgeregten Rufe und durcheinanderschreienden Stimmen schon von weitem; nicht einmal
als Winterfeld die Treppe hinunterpolterte, hörte der
Lärm völlig auf; und bei der eisernen Disziplin, die an
Bord der LEOPOLD herrschte, bedeutete das eine
ganze Menge!
    Winterfeld griff sich den erstbesten Mann, der ihm in
den Weg kam, und fuhr ihn an: »Was ist hier los?«
Der Soldat antwortete nicht, sondern deutete hinter
sich, und als Mikes Blick der Geste folgte, sah er eine
Gestalt in einem weißen Kittel, die zusammengekauert am Boden hockte und Kopf und Schultern gegen
die Wand gelehnt hatte.
Mike erkannte den Arzt, der bei Serena gewesen war,
aber nur an dem weißen Kittel und dem Stethoskop,
das er um den Hals trug, sein Gesicht war voller Blut.
Auch der vordere Teil seines Kittels hatte sich rot gefärbt. Der Mann stöhnte vor Schmerz.
»Wie ist das geschehen?« fuhr Winterfeld den Mann
an, ohne Rücksicht auf dessen Zustand zu nehmen.
»Wer hat das getan?«
»Der ... der
Kater«, stöhnte der
Arzt.
»Dieses
schwarze Ungeheuer ist ... einfach auf mich losgegangen. Ich ... ich habe gedacht, er bringt mich um.«
»Astaroth?« fragte Mike zweifelnd. Was er sah, schien
die Worte des Mannes zu bestätigen - unter all dem
Blut auf seinem Gesicht gewahrte er mindestens ein
Dutzend kreuz und quer verlaufender Kratzer, die
durchaus von Astaroths Krallen stammen konnten.
Aber er konnte sich nicht vorstellen, daß der Kater
ohne Grund auf den Mann losgegangen sein sollte.
Winterfeld offenbar auch nicht, denn er fragte geradeheraus: »Was zum Teufel haben Sie angestellt, Sie
Dummkopf?«
»Ich ... ich habe dem Mädchen nur eine Spritze gegeben!« sagte der Arzt. »Nur ein Vitaminpräparat, um
sie zu

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