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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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Bewusstlosigkeit grenzte.
    Wäre er bei Bewusstsein gewesen, wäre er vielleicht gewarnt worden – von den Schritten, durch das Geräusch der sich öffnenden Tür oder durch den geflüsterten Gesang seines Angreifers.
    »Necate omnes. Necate omnes. Deus cognoscet qui eius.«
    Tötet sie alle. Tötet sie alle. Gott wird die Seinen erkennen.
    Als der rote Strick um seinen Hals gelegt wurde, war es zu spät für Derek Wainwright.
    Anders als Roger-Bernard Gelis hatte er freilich nicht das Glück, tot zu sein, als das Ritual begann.

    Maureen zuckte zusammen, als sie das Klopfen hörte. Im Augenblick fühlte sie sich weder Sinclair noch Peter gewachsen. Erleichtert stellte sie fest, dass es eine Frauenstimme war, die ihren Namen rief.
    »Reenie? Ich bin’s.«
    Maureen öffnete Tammy die Tür. Die warf einen Blick auf die Freundin und stöhnte. »Du siehst ja fertig aus!«
    »Danke schön. Mir geht’s hervorragend.«
    »Willst du drüber reden?«
    »Noch nicht. Ich muss erst etwas Persönliches verdauen.«
    Tammy bedachte sie mit einem unsicheren Blick. Maureen wurde plötzlich wachsam, weil sie etwas völlig Neues bemerkte: Tamara Wisdom war nervös.
    »Was ist los, Tammy?«
    Die Freundin seufzte und fuhr sich mit der Hand durch das lange Haar. »Ich mach das nicht gern, wo du schon so aufgewühlt bist … aber ich muss wirklich mit dir reden.«
    Maureen wies einladend auf die Sitzgruppe. »Dann komm doch rein, und nimm Platz.«
    Tammy schüttelte den Kopf. »Nein, komm lieber mit mir. Ich muss dir etwas zeigen.«
    »Okay«, erwiderte Maureen schlicht und folgte Tammy durch das Gewirr der Korridore des Château des Pommes Bleues. Nach all diesen Geschehnissen glaubte sie nicht, dass sie noch viel überraschen könne.
    Doch sie sollte sich irren.

    Sie betraten den Raum mit der modernen Medienausstattung, in dem Sinclair Maureen und Peter die Landkarten der Gegend in Verbindung mit den Sternbildern gezeigt hatte. Tammy wies einladend auf ein Ledersofa vor einem großen Fernsehbildschirm. Sie nahm eine Fernbedienung und ließ sich nebenMaureen nieder. Nach einem tiefen Durchatmen begann sie zu sprechen.
    »Ich möchte dir Material zeigen, das ich für meine nächste Doku zusammengestellt habe. Und du musst mir ganz genau zuhören, weil es sehr wichtig ist und alles mit dir und deiner Rolle in dieser Geschichte zu tun hat.
    Wie du weißt, hat das Rätsel von Jesus und Maria Magdalena viele Geheimgesellschaften und Mantel-und-Degen-Gruppen ins Leben gerufen. Sie tuscheln über die Blutlinie, vollziehen supergeheime Rituale und so.«
    Tammy drückte eine Taste der Fernbedienung, und der Bildschirm erwachte zum Leben. Langsam lief eine Diashow ab, immer ein Bild zur Zeit. Zuerst kamen Darstellungen der Maria Magdalena von Meistern der Renaissance und des Barock.
    »Manche dieser Gruppen bestehen nur aus Fanatikern, aber es gibt auch wirklich gute, spirituelle Menschen. Sinclair gehört zu den Guten, bei ihm bist du also auf der sicheren Seite. Das wollte ich erst mal klarstellen.« Tammy hielt einen Moment inne, sammelte ihre Gedanken.
    »Ich wollte einen Film machen, der die Allgegenwärtigkeit des Konzepts zeigt – wie tief der Begriff der geheiligten Blutlinie wirklich in die westliche Welt und in unsere Geschichte hineinreicht. Es geht mir darum, an möglichst vielen Beispielen zu zeigen, wer die Nachkommen waren – und sind. Von den Berühmten über die Berüchtigten bis hin zu den Unbekannten.«
    Bekannte Porträts von historischen und biblischen Persönlichkeiten glitten über den Bildschirm, während Tammy in ihrer Erläuterung fortfuhr.
    »Manche werden dich vielleicht überraschen. Karl der Große. König Artus. Robert Bruce. Der heilige Franziskus.«
    »Moment mal. Franz von Assisi?«
    Tammy nickte. »Aber ja! Seine Mutter, Dame Pica, ist in Tarascon geboren. Direkte Nachfahrin der Katharer aus der Sarah-Tamar-Linie, aus der adeligen Familie Bourlemont. Daherstammt auch sein Name, musst du wissen. Geboren wurde er als Giovanni, aber seine Eltern nannten ihn Francesco, weil er sie so sehr an die französisch-katharische Seite der Familie erinnerte. Bist du schon mal in Assisi gewesen?«
    Maureen schüttelte den Kopf. Jede neue Enthüllung war wie eine überwältigende Offenbarung. Gebannt schaute sie auf den Bildschirm, über den jetzt Bilder der italienischen Stadt Assisi flimmerten, dem Ursprungsort der Franziskanerbewegung.
    »Du musst hin, es ist einer der magischsten Orte der Welt. Und der Geist von

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