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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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Franziskus und seiner Gefährtin, der heiligen Klara, ist immer noch sehr lebendig. Ich glaube, sie haben die Rollen von Jesus und Maria Magdalena wieder gelebt. Aber schau mal genau auf die Kunstwerke in der Basilika San Francesco: Der italienische Meister Giotto, ein Zeitgenosse von Franziskus, hat eine ganze Kapelle voller Kunstwerke der Maria Magdalena gewidmet. Da gibt es ein Wandbild von Maria, die nach der Kreuzigung an der Küste Frankreichs landet. Giotto hat damit ein Statement abgegeben. Und in dem, was wir für das Franziskanerbekenntnis halten, verbirgt sich eine Menge Gedankengut der Katharer.«
    Tammy drückte die Pausentaste bei Giottos Porträt des Franziskus, der aus dem Himmel die Stigmata empfängt.
    »Franziskus ist der einzige Heilige, bei dem sämtliche fünf Wundmale dokumentiert sind. Aber warum? Weil er ein Nachfahre ist. Ein Nachkomme von Jesus Christus. Ich glaube, es existiert eine Beweisführung, dass jeder bestätigte Träger der Wundmale wahrscheinlich ein Abkömmling der Blutlinie ist. Aber bei Franziskus ist das Besondere, dass er alle fünf hat. Niemand sonst hat sie.«
    Maureen zählte die Stigmata, versuchte mit Tammys Erklärungen Schritt zu halten. »Beide Handflächen, beide Füße, das macht vier – und …?«
    »Die rechte Seite seiner Brust. Die Wunde, die der Zenturio Jesus mit der Lanze beigebracht hat. Aber ich muss dich korrigieren:Die authentischen Wundmale sind nicht an den Handflächen, sondern an den Handgelenken. Die Nägel wurden nicht, wie allgemein geglaubt wird, durch die Hände getrieben, sondern durch die Handgelenke. Durch die Knochen. Die Hände wären gar nicht stark genug, um das Gewicht des Körpers zu halten.
    Stigmata an den Händen werden zwar anerkannt, wie zum Beispiel beim heiligen Padre Pio, aber was die Kirche wirklich in Aufruhr versetzt, sind Wundmale an den Handgelenken. Und deshalb ist Franziskus so wichtig. Künstler wie Giotto zeigen der dramatischen Wirkung wegen die Male an den Händen, aber historische Berichte erzählen uns eine andere Geschichte. Franziskus hatte die Wundmale an den Handgelenken.«
    Tammy ließ die Pausentaste los, und das nächste Bild erschien: die goldene Statue der Jeanne d’Arc auf der Rue de Rivoli in Paris. Dann ein anderes Bild von Jeanne, die Statue in Saunières Garten, die sie vor zwei Tagen gesehen hatten.
    »Erinnerst du dich, wie Peter mich zu dieser Statue befragt hat? Er hat gesagt, die Welt hielte Jeanne für ein Symbol des konventionellen Katholizismus. Nun, dieses Bild zeigt, warum sie alles andere ist als das.«
    Auf dem Bildschirm erschien ein Porträt der Jeanne d’Arc mit ihrem Markenzeichen, dem »Jesus-Maria«-Banner.
    »Die Christenheit hat lange geglaubt, Jeannes Motto bezöge sich auf Jesus und seine Mutter, weil auf dem Banner ›Jesus-Maria‹ steht. Aber das stimmt nicht. Es ist ein Hinweis auf Jesus und Maria Magdalena, deshalb hat sie ja auch einen Bindestrich dazwischengesetzt, um ihre Vereinigung zu zeigen. Jesus und seine Ehefrau, Jeannes Vorfahren.«
    »Aber ich habe sie immer für eine Bäuerin gehalten. Eine … Schäferin.« Maureen stöhnte, als sie beim Aussprechen des Wortes von der Erkenntnis getroffen wurde.
    »Genau. Eine Schäferin. Und ihr Name? ›D’Arc‹ könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie aus dieser Gegend stammt, doch geboren wurde sie in Domrémy. Nein, ihr Namenszusatz hat eineandere Bedeutung – er ist ein Hinweis auf die Blutlinie. Und auf ihr gefährliches Vermächtnis. Berry hat dir doch von der Prophezeiung erzählt, nicht wahr? Über die Verheißene?«
    Maureen nickte zögernd. »Ich glaube nicht, dass die Welt dafür bereit ist. Ich glaube nicht, dass ich dafür bereit bin.«
    Wieder drückte Tammy auf »Pause« und wandte sich Maureen zu. »Du musst dir den Rest von Jeannes Geschichte anhören, denn sie ist wichtig. Was weißt du über sie?«
    »Wahrscheinlich das, was die meisten auf der Welt wissen. Sie kämpfte für das Recht des Dauphin auf den französischen Thron, sie führte ihr Volk im Kampf gegen die Engländer. Sie wurde als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt, obwohl jeder wusste, dass sie keine war …«
    »Sie wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie Visionen hatte.«
    Maureen wägte das Gehörte ab, versuchte zu ergründen, worauf Tammy hinauswollte. Immer noch begriff sie nicht, deshalb wählte Tammy deutlichere Worte.
    »Jeanne hatte Visionen, göttliche Visionen. Und sie ist ein Nachkomme der Blutlinie. Verstehst

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