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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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horizontale Richtung. Da jeder der Piloten ein ehrenhafter Mann war, dachte keiner von ihnen daran, die anderen zu täuschen. John hatte nicht einmal versucht, seine Leute dazu zu bewegen, höher zu gehen als ausgemacht. Er kannte sie zu gut.
    Nun jagten sie aufeinander zu. Die Sonne stand zur Rechten von Voss und Okabe und zur Linken von Barker und Guynemer. Jeder von ihnen hätte es bevorzugt, wenn die Sonne in ihrem Rücken gestanden und dem Gegner in die Augen geschienen hätte. Das war die klassische Angriffsmethode. Man nutzte die Deckung der Sonne oder einer Wolke und ging dann, nachdem man sein Opfer unter sich ausgemacht hatte, zum Angriff über, um das Überraschungsmoment auf seiner Seite zu haben.
    Die Flugzeuge erreichten die vereinbarten fünftausend Fuß. Jetzt noch etwa drei Kilometer voneinander getrennt, rasten die beiden Gruppen mit einer Gesamtgeschwindigkeit von vierhundertfünfzig Kilometern in der Stunde geradewegs aufeinander zu. Etwa fünftausend Menschen sahen dem letzten Luftkampf der Terrestrier zu.
    Werner Voss hielt auf Bill Barker zu; Georges Guynemer und Kenji Okabe nahmen einander aufs Korn.
    Es war ein kühl berechnetes, fast selbstmörderisches Manöver: Die Maschine starr auf Kollisionskurs halten. Das Feuer erst bei einer Distanz von fünfhundert Metern eröffnen. Den Feuerknopf auf dem Steuerknüppel drücken. Zehn Salven ins Leere abgeben und hoffen, daß irgendwie ein Propeller getroffen wird, damit der Gegner vom Kurs abkommt oder vielleicht eine Ölleitung oder ein Stromkabel durchtrennt wird. Vielleicht zerschmettert eine Kugel die Verkleidung oder durchschlägt die Windschutzscheibe und trifft den Piloten.
    Dann – im letztmöglichen Moment – die Maschine zur Seite reißen und nach rechts abdrehen. Wenn dabei ein Rechenfehler passierte, wenn der andere Pilot den Kurs nicht änderte, sondern fortsetzte – Peng!
    Guynemers leuchtende Augen schauten durch die Gläser seiner Schutzbrille über die Kimme direkt vor der Windschutzscheibe. Das weiße Flugzeug kam auf ihn zu, schien zu einem Strich zu werden. Trotz der wirbelnden Propeller konnte er den anderen Mann klar erkennen; seine Zähne leuchteten weißlich in der Sonne. Dann wurde die Maschine immer größer. Sie jagte mit einer Geschwindigkeit dahin, die die meisten Menschen verängstigt hätte. Der Franzose drückte den Feuerknopf. Im gleichen Augenblick leuchtete das Mündungsfeuer seines Gegners rot auf.
    Beide Maschinen kippten gleichzeitig zur Seite. Ihre Räder berührten sich fast. Beide Piloten rissen ihre Maschinen so schnell hoch, um eine Schleife zu drehen, daß ihnen das Blut aus dem Gehirn sackte.
    Eine Sekunde lang – während er seinen Looping drehte – tauchte die Maschine mit dem Schachbrettmuster vor Guynemer auf. Aber er verschwendete nicht eine Kugel. Es war zu schnell gegangen.
    Barker und Okabe rasten aneinander vorbei. Sie kamen sich dabei so nahe, daß ihre Köpfe fast gegeneinander schlugen.
    Nun spielte sich ein verbissenes Wettrennen ab, bei dem jeder versuchte, mit aller zur Verfügung stehenden Motorkraft an Höhe zu gewinnen. Dies tat den Motoren natürlich alles andere als gut: Den Geräuschen, die sie dabei erzeugten, war anzuhören, wie schwer sie zu arbeiten hatten.
    Da rutschte Okabe weg und ging tiefer. Als er Guynemer ins Visier bekam, schoß er vier Kugeln ab.
    Als eine der Kugeln seine Windschutzscheibe durchbohrte, zog der Franzose instinktiv den Kopf ein. In einer Kurve folgte er Okabe nach unten und hoffte, dessen Schwanz zu erwischen. Die Maschine mit dem roten Punkt hatte ihre Chance gewittert und wäre beinahe erfolgreich gewesen. Aber jetzt befand sie sich unter Guynemer und würde dafür bezahlen.
    Der Japaner riß seine Maschine plötzlich so steil hoch, daß sie beinahe auf dem Schwanz stand. Sie kippte um, und als Guynemer sich erneut im Visier Okabes befand, feuerte dieser ungeachtet der Tatsache, daß er mit dem Kopf nach unten hing, eine weitere Salve ab. Der Franzose ließ sich zur Seite kippen. Die Kugeln ratschten über den Rumpf seiner Maschine und verfehlten sie nur knapp. Okabe hatte allerdings den Tank getroffen, aber das machte nichts, da er sich von selbst wieder abdichtete. Eine Eigenschaft, über die seine alte Spad leider nicht verfügt hatte. Okabe brachte seine Maschine wieder in gerade Lage und stieg höher. Guynemer beschrieb eine Kurve, beschleunigte, ließ die Nase ein paar Sekunden lang durchhängen und feuerte vier Schüsse ab. Einer durchdrang

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